Wie Oberhauser das Glück beim Schreiben entdeckte

Fred Oberhauser ist Autor vieler Buch- und Theaterkritiken, Hörfolgen, Features und Bücher. Als Schüler schrieb er Gedichte. Sein erstes Liebesgedicht entstand in einem Gartenhaus: „ Die Geliebte gab es zwar noch nicht, aber ich brauchte sie und erschuf sie mir schreibend in den Nöten der Pubertät.“ An den Titel erinnert sich Oberhauser noch heute: „An die Entfernte.“ Er „ schrieb, verwarf, schrieb neu und empfand, gleichsam im Kontext, zum ersten Mal ein merkwürdig vom stimmigen Gebrauch der Wörter provoziertes Glück jenseits der Sprache“ (aus Oberhauser, Fred, „ Blieskasteler Kindheit. Wehmutsweiler“, 2008, Privatdruck).

Manche Gedichte Oberhausers vertonte sein Musiklehrer. Drei davon schickte sein älterer Bruder Kurt als Soldat von der Front in Russland zur Redaktion „Wunschkonzert“ des Reichsrundfunks in Berlin und zum Reichssender Saarbrücken. Angenommen wurden sie nicht. Der Feldpost-Brief seines Bruders dazu war dessen letztes Lebenszeichen. Kurt fiel am 14. November 1941 vor Moskau. Allerdings nicht für „Führer, Volk und Vaterland“, wie es in der Hitlerzeit in den zahlreichen Todesanzeigen zu heißen hatte. Freds Vater bestand auf der Formulierung „für Ehre, Volk und Vaterland“ .

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