Widersprüchliche Darstellungen rund um die Ausstellungsabsage Candice Breitz

Streichert-Clivot verteidigt Absage der Ausstellung von Candice Breitz

Maximilian Friedrich   16.01.2024 | 18:30 Uhr

Seit dem 24. November herrscht Unruhe in der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz - dem Tag als Vorständin Andrea Jahn die Ausstellung der jüdischen Künstlerin Candice Breitz abgesagt hat. Die Kuratioriumsvorsitzende der Stiftung, Christine Streichert-Clivot, äußert sich nun zum ersten Mal.

Kultusministerin und Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Christine Streichert-Clivot (SPD) hat die Absage der Ausstellung der jüdischen Künstlerin Candice Breitz verteidigt. Die Künstlerin bewege sich mit ihrer Positionierung auf einem sehr schmalen Grad.

"Ihre Aussagen sind immer in die eine oder andere Richtung, sowohl israelkritisch als auch sehr polarisierend", sagt Streichert-Clivot. "Das zeigt auch die aktuelle Debatte, die es um die aktuelle Antisemitismusklausel in Berlin gibt und ich glaube es war zu dem Zeitpunkt der Entscheidung auch die richtige Entscheidung, diese Ausstellung abzusagen, weil Candice Breitz eben eine Künstlerin ist, die sich sehr stark auch als Aktivistin bewegt."

Video [aktueller bericht am 16.01.2024, Länge: 3:06 Min.]
Christine Streichert-Clivot äußert sich zum Fall Candice Breitz

Später Schritt in die Öffentlichkeit

Streichert-Clivot betont außerdem, dass man sich lange nur schriftlich geäußert habe, weil die Künstlerin direkt mit rechtlichen Schritten gedroht habe. Zur Zukunft von Museumschefin Andrea Jahn wollte sie sich nicht äußern.

Die Absage der Ausstellung hatte weltweit einen Medien-Shitstorm ausgelöst, der die Entscheidung als voreilig und unreflektiert kritisierte. Candice Breitz hatte eine öffentliche Entschuldigung gefordert.

Über dieses Thema hat auch aktuell - 17.00 Uhr am 16.01.2024 berichtet.


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