Hinter verschlossenen Türen: Befragung zur Causa Breitz

CDU-Fraktion will Antworten zur Causa Breitz

Barbara Grech   20.12.2023 | 13:00 Uhr

Seit Wochen sorgt der Fall der Künstlerin Candice Breitz für Schlagzeilen - sogar im Ausland. Das Saarlandmuseum hatte ihre Ausstellung wegen angeblich antisemitischer Aussagen abgesagt. Doch die Entscheidung ist höchst umstritten. Am Mittwoch forderte die CDU-Fraktion erneut Antworten von Kulturministerin Streichert-Clivot und Stiftungs-Vorständin Jahn.

Es war heute der zweite Versuch der CDU-Landtagsfraktion im Bildungs- und Kulturausschuss Antworten von Kulturministerin Streichert-Clivot und der Vorständin der Stiftung saarländischer Kulturbesitz in der Causa Breitz zu bekommen. Die Stiftung hatte eine Ausstellung mit der Künstlerin Candice Breitz abgesagt, weil diese angeblich antisemitische Äußerungen publiziert habe.

Weltweiter Medien-Shitstorm

Darauf folgte ein weltweiter Medien-Shitstorm, der die Absage der Ausstellung als voreilig und unreflektiert kritisierte. Nachdem bei der Sitzung Anfang Dezember weder Jahn noch Streichert-Clivot anwesen waren, gaben beide heute dem Ausschuss Antworten.

Es muss ein unangenehmer Auftritt für die beiden Protagonistinnen in der Causa Breitz im Ausschuss gewesen sein. Sowohl Streichert-Clivot als auch Jahn verweigerten der Presse ein Interview.

Video [aktueller bericht, 20.12.2023, Länge: 3:13 Min.]
CDU will Antworten zur Causa Breitz

Vorständin der Stiftung angezählt?

Man will mit der verunglückten Absage der Ausstellung und dem schlechten Presse- und Experten-Echo, die es weltweit auf die Absage gab, abschließen. Gras über die Sache wachsen lassen: Diesen Eindruck hat zumindest Jutta Schmitt-Lang, kulturpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, die von der hinter verschlossenen Türen stattgefundenen Befragung berichtet.

Beide stünden nach wie vor zu der Absage der Ausstellung und konnten oder wollten sich zum desaströsen Ablauf der Absage nicht äußern. Schmitt-Lang jedenfalls will sich mit diesen Antworten nicht zufrieden geben. Sie fordert, dass man über die Zukunft von Andrea Jahn an der Spitze der Stiftung saarländischer Kulturbesitz generell ernsthaft reden müsse.

Sie sagte, wenn jemand so dilettantisch eine Krise managt, wie es Frau Jahn in diesem Fall getan habe und somit einen großen Image-Schaden dem Land zugefügt habe, müsse man grundsätzlich darüber reden ob das so weiter gehen kann. Man könnte es auch so formulieren: Andrea Jahn ist als Vorständin der Stiftung angezählt und die Frage ist, wie die zuständige Kulturministerin darauf reagieren wird.

Über dieses Thema berichtete die SR 3 Rundschau am 20.12.2023.


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Video [SR.de, (c) SR, 06.12.2023, Länge: 00:27 Min.]
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Ein Thema in der "SR 3 Rundschau" am 20.12.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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