Causa Breitz - CDU kritisiert "desaströses Krisenmanagment"
Die Wellen schlagen hoch seit der Absage der im Frühjahr geplanten Candice-Breitz-Schau im Saarlandmuseum. Stiftungsvorständin Andrea Jahn und Kultusministerin Christine Streichert-Clivot stehen unter enormem Druck. Auch die Opposition kritisiert das Vorgehen nach der Ausstellungsabsage.
Seit bald einem Monat hat das Saarland einen Kulturskandal, der auch überregional und international für Aufsehen sorgt. Die Absage der für das kommende Frühjahr geplanten Candice-Breitz-Schau im Saarlandmuseum hat es sogar bis in die New York Times geschafft.
Nähe zur Israel-Boykottbewegung
Die Absage erfolgte mit der Begründung, die jüdische Künstlerin distanziere sich nicht genügend von der Hamas. Auch eine Nähe zur Israel-Boykottbewegung BDS wurde Breitz vorgeworfen. Seither tobt ein Kulturstreit, in dem Stiftungsvorständin Andrea Jahn und Kultusministerin Christine Streichert-Clivot unter Druck stehen.
Kritische Fragen der Opposition
Am Mittwoch hat nun der Kulturausschuss im saarländischen Landtag zum Fall Candice Breitz getagt. Der Ausschuss ist das Gremium, in dem die Abgeordneten (CDU, AfD) kritische Nachfragen stellen und Aufklärung fordern können.
Auf die umstrittenen Fragen gebe es bisher keine zufriedenstellende Antwort, beklagt die Opposition nach der Sitzung: Wie waren die genauen Abläufe im Umfeld der Kuratoriumssitzung Ende November, die schließlich zur Absage der Ausstellung geführt haben? Wurden die Vorwürfe gegen Candice Breitz ausreichend geprüft?
Abläufe widersprüchlich dargestellt
Die stellvertretende Ausschussvorsitzende Jutta Schmidt-Lang (CDU) sagt: "Wir haben klar gesehen, das Handling ist ein desaströses Krisenmanagement. Die Vorständin hat völlig überfordert gewirkt und war heute auch nicht in der Lage, ohne Widersprüche die Abläufe darzustellen. Gleichzeitig wirkte die Kuratoriumsvorsitzende so, als hätte sie damit nicht ganz so viel zu tun."
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 21.12.2023 auf SR 2 KulturRadio.