Eine Fonduegabel mit rohem Fleisch (Foto: IMAGO / imagebroker)

Wenn Fondue und Raclette krank machen

  30.12.2023 | 20:25 Uhr

Dass Geflügel nur gut durchgebraten verzehrt werden sollte, ist kein Geheimnis. Doch an Silvester wird diese Regel offenbar häufig missachtet. Die Folge: eine Magen-Darm-Infektion. Die Gefahr lauert dabei beim Raclette und beim Fondue.

An Silvester haben Fondue und Raclette Hochkonjunktur. Die gesellige Form des Abendessens erfreut sich am Ende des Jahres stets großer Beliebtheit. Mit von der Partie – am Fondue-Spieß oder im Raclette-Pfännchen – ist häufig auch Fleisch.

Fleisch richtig durchgaren

Damit der Essensgenuss nicht zu unerwünschten Folgen führt, gibt es dabei einiges zu beachten. Die Verbraucherzentrale des Saarlandes rät etwa dazu, rohes Fleisch erst kurz vor dem Essen aus dem Kühlschrank zu nehmen, damit es nicht zu lange ungekühlt auf dem Tisch steht.

Zudem sollte man darauf achten, dass das Fleisch richtig durchgegart wird, um schwere Lebensmittelinfektionen zu vermeiden. "Der beim Anschneiden austretende Fleischsaft darf nicht mehr blutig sein. Von derart durchgegartem Fleisch geht kein Infektionsrisiko mehr aus", so die Verbraucherzentrale.

Vorsicht ist vor allem bei Geflügelfleisch geboten. Bei Fondue und Raclette lauern hier besondere Fallstricke.

Campylobacter-Erreger an Geflügelfleisch

Darauf hat auch das Robert-Koch-Institut in einer Studie aus dem Jahr 2021 hingewiesen. Demnach konnte das RKI einen Zusammenhang zwischen Campylobacter-Enteritis-Erkrankungen nach Weihnachten und Silvester und Fleischfondue- oder Raclette-Essen an den Feiertagen zeigen – und zwar insbesondere, wenn bei diesen Essen Hühnerfleisch angeboten wurde.

Denn Geflügelfleisch ist häufig mit Salmonellen oder dem Erreger Campylobacter behaftet. Und beim Schneiden des Fleischs in mundgerechte Stücke, dem Aufspießen auf die Fonduespieße oder beim Platzieren im Raclette-Pfännchen wird das rohe Fleisch gerne mal mit bloßen Fingern angefasst.

Dadurch steigt die Gefahr, dass Keime vom Fleisch auf die Hände, andere Lebensmittel oder Utensilien gelangen und auf diesem Weg zu Infektionen beim Menschen führen können.

Wichtig: Küchen-Hygiene

Für die Studie wurden Befragungsdaten von über 400 freiwilligen Teilnehmenden, die an einer meldepflichtigen Campylobacter-Infektion erkrankt waren, ausgewertet. Das Ergebnis: Personen, die direkt nach den Feiertagen an einer Campylobacter-Infektion erkrankt waren, hatten häufiger an einem Fleischfondue- oder Raclette-Essen an den Feiertagen teilgenommen als die Kontrollgruppe.

Dieser Zusammenhang war noch deutlicher, wenn bei den Fondue- oder Raclette-Essen Hühnerfleisch angeboten worden war. Wer eine unschöne Magen-Darm-Infektion zum Jahreswechsel vermeiden will, sollte daher auf eine angemessene Hygiene im Umgang mit dem Geflügelfleisch achten. Also: Stets die Hände gründlich waschen, nachdem Fleisch angefasst wurde.

Außerdem wichtig: Das rohe Fleisch darf nicht auf dem Teller abgelegt werden, auf dem auch die übrigen Speisen wie zum Beispiel der Salat oder die Soßen verzehrt werden.


Mehr zu Silvester

Experten warnen
An Silvester kann es stürmisch werden im Saarland – Vorsicht bei Feuerwerk
Der Start ins neue Jahr wird im Saarland aller Voraussicht nach sehr windig, zum Teil auch stürmisch. Das ARD-Wetterkompetenzzentrum rät daher zu besonderer Vorsicht beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern. Kommende Woche droht Hochwasser.

Zum Schutz vor Böllern
Bis Neujahr kostenlos parken in Saarbrücken
Bis einschließlich Neujahr ist das Parken auf öffentlichen Flächen in Saarbrücken und Dudweiler kostenlos. Mitarbeiter der Landeshauptstadt verriegeln über Silvester die Parkscheinautomaten.

Besser öffentliche Feuerwerke?
Gewerkschaft der Polizei im Saarland ist für privates Böllerverbot
Im Corona-Lockdown war privates Böllern zu Silvester verboten. Manche hat das gefreut, andere geärgert. In vielen Ländern gibt es zum Jahreswechsel große öffentliche Feuerwerke als Ersatz. Die Gewerkschaft der Polizei sähe das auch im Saarland gerne – aus Sicherheitsgründen.

Video [aktueller bericht, 28.12.2023, Länge: 3:23 Min.]
Wie viel geben die Saarländer für Feuerwerk aus?
Die Feuerwerk-Hersteller erwarten auch in diesem Jahr wieder ein gutes Geschäft. 2022 hatte die Pyrotechnik-Branche in Deutschland einen Rekordumsatz von 180 Millionen Euro erzielt. Trotz Krieg, Krise und Inflation wollen die meisten Menschen nicht auf Knaller, Kracher und Raketen zu Silvester verzichten. Zwischen zehn und 100 Euro lassen sich viele Saarländer den lauten Spaß am letzten Tag des Jahres kosten.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja