Wenn Fondue und Raclette krank machen
Dass Geflügel nur gut durchgebraten verzehrt werden sollte, ist kein Geheimnis. Doch an Weihnachten und Silvester wird diese Regel offenbar häufig missachtet. Die Folge: eine Magen-Darm-Infektion. Die Gefahr lauert dabei beim geselligen Raclette und dem Fondue.
An Weihnachten und Silvester haben Fondue und Raclette Hochkonjunktur. Die gesellige Form des Abendessens erfreut sich am Ende des Jahres stets großer Beliebtheit. Mit von der Partie - am Fondue-Spieß oder im Raclette-Pfännchen - ist häufig auch Geflügelfleisch.
Dass man Huhn oder Pute nur gut durchgebraten oder -gegart verzehren sollte, ist dabei zwar kein Geheimnis. Bei Fondue und Raclette lauern aber besondere Fallstricke.
Campylobacter-Erreger an Geflügelfleisch
Darauf weist auch das Robert-Koch-Institut in einer Studie hin. Demnach konnte das RKI einen Zusammenhang zwischen Campylobacter-Enteritis-Erkrankungen nach Weihnachten und Silvester und Fleischfondue- oder Raclette-Essen an den Feiertagen zeigen - und zwar insbesondere, wenn bei diesen Essen Hühnerfleisch angeboten wurde.
Denn Geflügelfleisch ist häufig mit Salmonellen oder dem Erreger Campylobacter behaftet. Und beim Schneiden des Fleischs in mundgerechte Stücke, dem Aufspießen auf die Fonduespieße oder beim Platzieren im Raclette-Pfännchen wird das rohe Fleisch gerne mal mit bloßen Fingern angefasst.
Dadurch steigt die Gefahr, dass Keime vom Fleisch auf die Hände, andere Lebensmittel oder Utensilien gelangen und auf diesem Weg zu Infektionen beim Menschen führen können.
Wichtig: Küchen-Hygiene
Für die Studie wurden Befragungsdaten von über 400 freiwilligen Teilnehmenden, die an einer meldepflichtigen Campylobacter-Infektion erkrankt waren, ausgewertet. Das Ergebnis: Personen, die direkt nach den Feiertagen an einer Campylobacter-Infektion erkrankt waren, hatten häufiger an einem Fleischfondue- oder Raclette-Essen an den Feiertagen teilgenommen als die Kontrollgruppe. Dieser Zusammenhang war noch deutlicher, wenn bei den Fondue- oder Raclette-Essen Hühnerfleisch angeboten worden war.
Wer eine unschöne Magen-Darm-Infektion zur Weihnachtszeit oder zum Jahreswechsel vermeiden will, sollte daher auf eine angemessene Hygiene im Umgang mit dem Geflügelfleisch achten. Also: Stets die Hände gründlich waschen, nachdem Fleisch angefasst wurde.
Außerdem wichtig: Das rohe Fleisch darf nicht auf dem Teller abgelegt werden, auf dem auch die übrigen Speisen wie zum Beispiel der Salat oder die Soßen verzehrt werden. Zudem muss das Hühnchen oder die Pute im Fondue oder in der Raclette-Pfanne lange genug durcherhitzt werden.