SPD in allen Saar-Kommunen vorne
Während die SPD bundesweit nur knapp vor der CDU liegt, zeigt sich im Saarland ein anderes Bild: Die SPD siegt in allen Gemeinden und holt teils mehr als 40 Prozent der Stimmen.
Im Saarland zeigt sich ein deutlicher Wandel im Vergleich zur Bundestagswahl 2017: Die SPD wird nach den vorläufigen Daten der Landeswahlleitung in allen Kommunen die stärkste Kraft. In ihren Hochburgen wie Neunkirchen, Schiffweiler und Kirkel kommt sie sogar auf mehr 40 Prozent der Stimmen.
Die CDU hingegen, die bei der Wahl 2017 noch die größten Zustimmungswerte im Saarland hatte und in 44 der 52 Kommunen vorne lag, muss deutliche Verluste hinnehmen. In Marpingen, Oberthal und Überherrn etwa verlor sie zweistellig.
Am knappsten war das Rennen noch in Tholey - hier liegt die SPD nur 0,1 Prozentpunkte vor der CDU. Auch in Perl war es vergleichsweise knapp. Neben Tholey ist es die einzige Gemeinde, in der die CDU über 30 Prozent kam.
FDP in Perl am stärksten
Auch die FDP holte in Perl ihr landesweit stärkstes Ergebnis mit 15,4 Prozent der Stimmen. Die niedrigsten Zustimmungswerte gab es in Freisen. Mit 8,4 Prozent lag die Partei aber auch hier deutlich über fünf Prozent.
Die Ergebnisse für die AfD schwanken zwischen 6,3 Prozent in Perl und 13,7 Prozent in Neunkirchen. Die Linke liegt zwischen 3,8 Prozent in Oberthal und 11,2 Prozent in Saarbrücken. Die Grünen waren im Saarland nicht mit der Zweitstimme wählbar, da ihre Landesliste nicht zugelassen wurde.
SPD gewinnt alle vier Direktmandate
Die Wechselstimmung zeigt sich auch bei der Wahl der Direktkandidaten. Anders als 2017, als die SPD nur einen der vier saarländischen Wahlkreise gewann, waren nun alle vier SPD-Kandidaten erfolgreich.
So konnte Josephine Ortleb in Saarbrücken ihr Mandat gegen die saarländische CDU-Spitzenkandidatin Annegret Kramp-Karrenbauer verteidigen. Im Minister-Zweikampf im Wahlkreis Saarlouis liegt Heiko Maas deutlich vor Peter Altmaier. Markus Uhl (CDU) verlor im Kreis Homburg sein Mandat gegen Esra Limbacher (SPD). Auch Nadine Schön (CDU) hatte im CDU-Kernland St. Wendel im Duell gegen Christian Petry (SPD) das Nachsehen.
Schön führte das starke Abschneiden der SPD im SR-Interview auch darauf zurück, dass die Grünen im Saarland keine eigene Landesliste hatten und so mit der Zweitstimme nicht wählbar waren. Die Wähler hätten ihr Kreuz alternativ im "gleichen Spektrum" gemacht.