Die Alte Schule in Saarhölzbach (Foto: Patrick Wiermer)

SPD-Ratsmitglied tritt zurück

Patrick Wiermer / Onlinefassung: Kathrin Dauenhauer   19.01.2016 | 11:42 Uhr

Die Affäre um die Flüchtlingsunterkunft „Auf Kappelt“ in Saarhölzbach hat erste personelle Konsequenzen bei der Mettlacher SPD. Ein Abgeordneter der Sozialdemokraten zog sich aus dem Gemeinderat zurück. Der Fraktionsvorsitzende Markus Rausch schloss einen Rücktritt allerdings weiter aus.

Daniel Becker aus Saarhölzbach hat sein Mandat im Gemeinderat Mettlach niedergelegt. Sein Parteikollege Gerhard Porten aus Saarhölzbach will seine Mitarbeit in der Fraktion vorerst ruhen lassen. In den kommenden Tagen will er sich entscheiden, ob er aus der Fraktion austritt oder sein Mandat niederlegt. Nach SR-Informationen hatte sich Bürgermeister Carsten Wiemann am Montag in der Fraktionssitzung der SPD zur Affäre geäußert.

Monatsmiete soll bei rund 4000 Euro liegen

Vergangene Woche hatte sich auch die Kommunalaufsicht eingeschaltet, um Ungereimtheiten rund um Verkauf und Vermietung der Flüchtlingsunterkunft zu klären. Für die Behörde dürfte es dabei auch um die Frage gehen, ob die beiden Mettlacher SPD-Politiker Markus Rausch und Hans-Georg Stritter Insiderwissen zum eigenen Vorteil genutzt haben. Zwei Bietinteressentinnen äußerten gegenüber dem Saarländischen Rundfunk die Vermutung, dass sie im Vorfeld der Zwangsversteigerung ausgebootet wurden. Ein Kauf-Interessent aus Israel fühlt sich ebenfalls ausgebootet.

Nachdem Rausch im Oktober das Unternehmen "Grüner Kreis Immobilien" (GKI) gegründet hatte, ersteigerte er nur kurze Zeit später das ehemalige Hotel in Saarhölzbach für 210.000 Euro. Die GKI soll monatlich rund 4000 Euro Miete für das neue Flüchtlingsheim kassieren, in dem mittlerweile bis zu 20 Flüchtlinge leben sollen.

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