Die Alte Schule in Saarhölzbach (Foto: Patrick Wiermer)

Neue Vorwürfe in der Affäre um Flüchtlingsunterkunft

Patrick Wiermer / Onlinefassung: Markus Person   12.01.2016 | 08:19 Uhr

In der Affäre um die Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Hotel „Auf Kappelt“ in Saarhölzbach gibt es neue Vorwürfe. Zwei Bietinteressentinnen für die Immobilie äußerten gegenüber dem Saarländischen Rundfunk die Vermutung, dass sie im Vorfeld der Zwangsversteigerung ausgebootet wurden.

Die Betroffenen betonten, die Gemeindeverwaltung habe ihnen Ende September keine konkreten Aussagen zur möglichen Miethöhe und Mietdauer gemacht. Auch habe man den Interessentinnen wenig Hoffnung gemacht, dass das Hotel überhaupt zur Flüchtlingsunterkunft wird. Beide zogen ihr Interesse aufgrund dieser Aussagen letztlich zurück. Sie hätten zudem das Gefühl, dass es bereits im Vorfeld der Versteigerung Absprachen gegeben haben könnte, die das Geschäft für den Käufer der Immobilie, den Mettlacher SPD-Fraktionschef Markus Rausch, begünstigten.

Bürgermeister bestreitet Vorwürfe

Der Mettlacher Bürgermeister Carsten Wiemann - ebenfalls SPD - bestreitet die Vorwürfe. Man habe jedem Interessenten „die verbundenen Risiken des Objektes zu Größe, räumliche Eignung der bewohnbaren Flächen und Bedenken zur Bewirtschaftung“ mitgeteilt. Die Wertung des wirtschaftlichen Risikos obliege letztlich den Interessenten. In der kommenden Hauptausschusssitzung am 19. Januar will sich Wiemann nochmal zur Affäre äußern, vor allem zu der Frage, wie der Mietvertrag letztlich zustande gekommen ist. Die Sitzung ist nicht öffentlich.

Kommunalaufsicht hat sich eingeschaltet

In den vergangenen Tagen hatte sich auch die Kommunalaufsicht eingeschaltet. Sie verlangt von der Gemeindeverwaltung in Mettlach eine Stellungnahme zu den Ungereimtheiten rund um Verkauf und Vermietung der Immobilie. Für die Behörde dürfte es vor allem um die Frage gehen, ob die beiden Mettlacher SPD-Politiker Markus Rausch und Hans-Georg Stritter Insiderwissen zum eigenen Vorteil genutzt haben.

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