Meiser tritt als LSVS-Präsident zurück

Klaus Meiser ist nicht länger Präsident des Landessportverbandes für das Saarland. Der wegen der Finanzaffäre beim LSVS unter Druck geratene CDU-Politiker gab am Sonntag seinen Rücktritt bekannt. Zuletzt hatten SPD und Linke Meiser aufgefordert, den Weg für einen Neuanfang frei zu machen.

Der Präsident des Landessportverbandes Klaus Meiser hat seinen Rücktritt erklärt. "Ich stelle mein Amt als Präsident des LSVS mit sofortiger Wirkung zur Verfügung. Damit ist der Weg für einen neutralen Neuanfang möglich", teilte Meiser am Sonntag mit. Er hoffe, dass der LSVS die strukturellen Probleme mit Hilfe des Konsolidierungsberaters bewältigen könne. Meisers Anwalt, Guido Britz teilte mit: "Es ging darum vom Saarsport weitere Diskussionen fern zu halten, die sich mit der Person Meiser verbinden und deshalb ist jetzt die Entscheidung gefallen." Einen möglichen Nachfolger im Amt des LSVS-Präsidenten kann Britz noch nicht ausmachen.

Hans: "Notwendiger Schritt"

Klaus Meiser zieht damit die Konsequenz aus dem LSVS-Finanzskandals, in den er verstrickt ist. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) begrüßte Meisers Entscheidung. "Es ist ein notwendiger Schritt für den unbelasteten Neustart im Saar-Sport. Jetzt gilt es, umgehend Sanierungsmaßnahmen für den Verband zu definieren und umzusetzen - und so dem Spitzensport wie Breitensport in den Vereinen im Land eine verlässliche positive Entwicklung zu ermöglichen", sagte Hans.

Flackus: "Ganzes Präsidium ist verantwortlich"

Der Generalsekretär der Saar-SPD, Christian Petry, und der parlamentatische Geschäftsführer der Linksfraktion im Landtag, Jochen Flackus, sprachen von einem "lange überfälligen Schritt". Allerdings reicht für Flackus Meisers Rückzug allein nicht aus, da der ganze Vorstand und das ganze Präsidium für die jahrelange Misswirtschaft verantwortlich seien. "Deshalb muss es hier schnellstmöglich Neuwahlen und einen kompletten personellen Neuanfang geben", sagte Flackus. Zuletzt hatten SPD und Linke offen den Rücktritt Meisers gefordert.

Bereits im Februar war Meiser im Zuge der Finanzaffäre beim LSVS als Präsident des saarländischen Landtages zurückgetreten. Seine Immunität war im Rahmen staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen wegen Untreue und Vorteilsgewährung aufgehoben worden.

Finanzloch in Höhe von 25 Millionen

In den vergangenen Wochen und Monaten hatten Negativschlagzeilen den Druck auf Meiser immer größer werden lassen, auch sein Amt als LSVS-Präsident ruhen zu lassen. Das Fass zum Überlaufen brachten schließlich die jüngsten Vorkommnisse um Meisers Heimatverein, die SpVgg Quierschied. So war ein Trainingslager an der Landessportschule dem Verein nicht vom LSVS in Rechnung gestellt worden. Meiser fungiert bei der SpVgg Quierschied als 2. Vorsitzender.

Zudem war im Laufe der Woche bekannt geworden, dass das Finanzloch beim LSVS noch deutlich größer ist, als bisher angenommen. Der Konsolidierungsberater des LSVS, Michael Blank, geht inzwischen von einem zusätzlichen Kreditbedarf in Höhe von 25 Millionen Euro aus.

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten am 29.04.18 berichtet.

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