Auf Kappelt, Mettlach (Foto: Pasquale D'Angiolillo)

Sparkassenaufsicht sieht keine Verstöße bei "Auf Kappelt"

Janek Böffel / Onlinefassung: Katrin König   24.03.2016 | 07:32 Uhr

Beim Verkauf des ehemaligen Hotels "Auf Kappelt" in Saarhölzbach hat die Sparkassen-Aufsicht keine Verstöße festgestellt. Darüber ist am Mittwoch der Wirtschaftsausschuss des saarländischen Landtags informiert worden.

Die Aufklärungsarbeit im Fall "Auf Kappelt" geht weiter. Neben vielen anderen Ungereimheiten um die Flüchtlingsunterkunft in Saarhölzbach musste unter anderem geklärt werden, ob der Verkauf mit rechten Dingen zuging. Nach Ansicht der Sparkassen-Aufsicht hat es dabei keine Unregelmäßigkeiten gegeben. Weder die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht noch die Bundesbank hätten Verstöße festgestellt.

Der Kommentar
"Freispruch für die Sparkasse, hoffen auf die Staatsanwaltschaft"
Die Sparkassen-Aufsicht hat beim Verkauf des ehemaligen Hotels "Auf Kappelt" in Saarhölzbach keine Verstöße festgestellt. Dazu der Kommentar von Thomas Gerber.

Auch der Verwaltungsrat der Sparkasse, Hans-Georg Stritter, habe sich nichts zu Schulden kommen lassen. Das ehemalige Hotel war für 210.000 Euro - und damit deutlich unter Wert - versteigert worden. Die Sparkasse erklärte, man habe keinen weiteren Versteigerungstermin abgewartet, weil die Unterhaltskosten bis dahin zu teuer gewesen wären. Vergangene Woche hatte es zahlreiche Hausdurchsuchungen im Umfeld der in die Affäre verwickelten Personen gegeben. Unter den durchsuchten Objekten waren nach SR-Informationen auch Räume der Sparkasse in Merzig. Die Ermittlungen richten sich allerdings nicht gegen die Sparkasse.

Hintergrund

In die Affäre um das Anwesen "Auf Kappelt" sind mehrere SPD-Politiker verstrickt. Nachdem der damalige SPD-Fraktionschef im Mettlacher Gemeinderat, Markus Rausch, im vergangenen Oktober das Unternehmen "Grüner Kreis Immobilien" (GKI) gegründet hatte, ersteigerte er nur kurze Zeit später das ehemalige Hotel in Saarhölzbach im Zuge einer Zwangsversteigerung. Gleichzeitig sollen andere Interessenten abgewimmelt worden sein. Zunächst hieß es, die GKI sollte monatlich rund 3900 Euro Miete für das neue Flüchtlingsheim kassieren. Später wurde bekannt, dass die Miete sogar bei 5000 Euro pro Monat liegen soll.

Auch der damalige Mettlacher Bürgermeister Carsten Wiemann ist in die Affäre verstrickt - Wiemann trat später zurück, genau wie Rausch. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Ende Januar wegen des Verdachts der Untreue. Auch die Kommunalaufsicht ermittelt.

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