Als der Krieg über uns gekommen war (Foto: Bildarchiv Historisches-Museum-Saar)

Die Saar-Industrie während des Krieges

 

Die Saar-Industrie lieferte mit Eisen, Stahl, Kohle und Koks die wichtigsten Grundstoffe der Rüstungsproduktion. Kriegsaufträge bestimmten die Herstellung. Allerdings fehlten viele Arbeitskräfte, die stattdessen an der Front kämpften. Sie wurden durch Frauen, Jugendliche, Rentner und Zwangsarbeiter ersetzt. Alle hatten Probleme durch die unzureichende Lebensmittelversorgung.

Die Industrie in der Saargegend bekam den Ausbruch des Krieges direkt zu spüren. Durch die Einberufung fehlten viele Arbeitskräfte. Auch der Nachschub an Rohstoffen war oft unterbrochen und was die Produktion erschwerte. In vielen Fällen musste die Produktion komplett eingestellt und Arbeiter entlassen werden.

Umstellung auf Kriegsproduktion

Welche Betriebe die Produktion aufrechterhalten konnten, entschieden staatliche Stellen. Sie bestimmten, wer Kohle und andere Rohstoffen erhielt. Außerdem wurde die „Beschlagnahme“ eingeführt. Die davon betroffenen Betriebe durften keine zivilen Aufträge mehr ausführen, sondern waren auf Kriegsaufträge angewiesen. Es handelte sich dabei meist um Eisen- und Stahlhütten.

Mit Eisen, Stahl, Kohle und Koks lieferte die Industrie der Saargegend die wichtigsten Grundstoffe für die deutsche Rüstungsproduktion. Viele Betriebe produzierten in diesem Bereich und stellten vor allem Einzelteile her. Diese wurden von Waffenfabriken zusammengebaut, von denen sich aber keine in der Gegend des heutigen Saarlandes befand.

Die fehlenden männlichen Arbeitskräfte ersetzten Jugendliche, Frauen, Rentner oder auch Kriegsgefangene. Aber die Probleme bei der Lebensmittelversorgung beeinträchtigte die Leistung. Um die große Nachfrage an den Grundstoffen zu decken, gab es zudem Massenproduktion.

Trotzdem gab es auch während des Krieges Werkserweiterungen, beispielsweise bei den Röchlingschen Werken in Völklingen. Anderen Betrieben wurden aufgrund der Rüstungsproduktion dagegen die Kohlelieferungen gestrichen. Dazu zählten Villeroy & Boch Wadgassen (Luxusglas) und Glashütte Friedrichsthal im Jahr 1917.

Kriegsgefangene in der saarländischen Produktion

Wenn Kriegsgefangene in die Saarregion gebracht wurden, mussten sie im Bergbau, in der Metallindustrie und in der Land- und Forstwirtschaft arbeiten. Genaue Zahlen über die Zahl der Arbeiter in der Saargegend gibt es nicht. Die Arbeit sollte dem „schlechten Einfluss der Untätigkeit“ vorbeugen und „die nutzlose Ernährung durch den Staat“ verhindern.

Der Höchststand an Kriegsgefangenen in den Saargruben war Ende 1916 mit ca. 6500 Männern erreicht. Danach pendelte die Zahl in den preußischen Gruben zwischen 4500 und 5500. Die Zwangsarbeiter erhielten einen Lohn. Dieser lag aber unter dem der freien Arbeiter und wurde nur zu einem kleinen Teil ausgezahlt. Der einbehaltene Rest deckte die Kosten für Unterkunft und Nahrung.

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