Sende-Antenne auf der Wartburg (Foto: W. Hell)

Wie Radio Saarbrücken das Senden lernte

 

(ab) Manchmal sind es zufällige Ereignisse, die zurück in die Sender-Vergangenheit führen. Bei einem war Friedrich Hatzenbühler dabei. Da begegneten sich 1981/82 zwei Radio-Leute auf dem Halberg. Der eine geht zu seiner philatelistischen Morgensendung in den „Bunten Funkminuten“, der andere hat mal wieder ausrangiertes Technikmaterial bekommen. Der eine war der bekannte Chanson-Experte Pierre Séguy, der andere der ehemalige Rundfunktechniker Richard Birkelbach. Sie hatten sich 35 Jahre lang nicht gesehen – und offensichtlich auch wenig Wert darauf gelegt. Das „Warum“ ist ein Teil der frühen Technik-Geschichte von Radio Saarbrücken.

Von Friedrich Hatzenbühler

Aus meinen Aufzeichnungen, Gesprächen und der SR 3-Sendung „Gästebuch“ mit Richard Birkelbach sowie weiteren Recherchen versuche ich hier, einige Teilaspekte einer hoch interessanten Rundfunk-Phase der Jahre 1945 bis 1947 zu rekonstruieren.

Richard Birkelbach, Jahrgang 1920, Saarländer, wohnhaft in Quierschied, der spazierte im Frühsommer 1945 durch die Wilhelm-Heinrich-Straße in Saarbrücken. Dort, in der Bank Grohe-Hennrich, waren bis zur Zerstörung die Verwaltung und einige Redaktionsräume des Reichssenders Saarbrücken untergebracht. Der junge Mann kam gerade aus Starnberg. Dort war er noch während des Krieges bei der Junghans-Forschungsgesellschaft tätig gewesen und als Tontechniker mit der Schallaufzeichnung befasst. Zum Reichssender Saarbrücken hatte er schon vor und während des Krieges gelegentlich Kontakt gehabt. Jetzt stöberte er in den Trümmern der zerstörten Stadt Saarbrücken herum, um verwertbares technisches Material zu finden: In jenen Tagen konnte man alles gebrauchen.

Ehemaliger Tontechniker Richard Birkelbach. (Foto: Standbild SR)
Ehemaliger Tontechniker Richard Birkelbach.

Einen größeren Schuttberg, dort wo früher der Rundfunk einen von mehreren Standorten hatte, inspizierte er genauer. Und wurde fündig. Zwischen den Trümmern lagen Decelith-Folien. Die verwertbaren, auf denen man noch Tonaufnahmen schneiden konnte, sammelte er ein. Ein vorbeikommender Passant störte ihn: Man könne doch nicht so ohne Weiteres die Reste des Reichsrundfunks zusammenraffen.

Es stellte sich schnell heraus, dass es sich bei diesem Herrn um Adolf Biedermann handelte, einen Toningenieur des Saarbrücker Vorkriegsrundfunks, den Birkelbach kannte und schätzte. In der Wiedersehensfreude, gefeiert mit den Resten von Selbstgebranntem und selbst gedrehtem „Gewwel“ (am Hausgiebel getrockneter schwarz angebauter Tabak), nahmen sich die beiden vor, etwas zu tun, was vor dem Hintergrund der damaligen Tatbestände nahezu an Verrücktheit herankam: Sie wollten wieder Rundfunk machen. Und dies kurz nachdem die Amerikaner bis Ende Juli 1945 durch die Franzosen als neue saarländische Besatzungsmacht ausgetauscht worden waren.

Der Saarländer Richard Birkelbach sprach gut Französisch und war nicht in der NSDAP gewesen. Der Pfälzer Adolf Biedermann hatte mehr Radio-Erfahrung, konnte aber die Sprache der Besatzer nicht und war zudem als ehemaliges Parteimitglied politisch vorbelastet. Beide trugen Ende Juli/Anfang August ihren Wunsch bei Leutnant Claude Boudeille von der „section de l’information“ der Militärregierung an der Saar vor. Boudeilles erste Reaktion darauf war ablehnend. Birkelbach zitiert ihn so: „Les Allemands ont perdu la guerre, ils n’ont pas besoin de la distraction – die Deutschen haben den Krieg verloren, sie brauchen keine Unterhaltung.“ Birkelbach aber gab sich Mühe, Boudeille klarzumachen, dass es sich bei Rundfunk-Sendungen nicht in erster Linie um „distraction“, sondern um Information handele. Am 13. August 1945 bedankte sich Boudeille dann sogar schriftlich bei Birkelbach, schreibt Journalist Heribert Schwan 1974 in seiner Doktorarbeit¹. Als Quelle verweist er auf das „Privatarchiv Birkelbach“.

Richard Birkelbach war sich sicher, zusammen mit Adolf Biedermann die Anregung für das Nachkriegsradio in Saarbrücken gegeben zu haben. Heribert Schwan beurteilt das ebenso. Der Historiker Dr. Paul Burgard² vom Landesarchiv des Saarlandes formuliert 2010 vorsichtiger: „Möglicherweise“ sei es so gewesen.

Erst Gemeindehaus, dann Funkhaus: Die „Wartburg“ kurz nach dem Krieg. (Foto: SR)
Erst Gemeindehaus, dann Funkhaus: Die „Wartburg“ kurz nach dem Krieg.

Wartburg.  (Foto: Standbild SR)
Radio Saarbrücken sendete aus der Wartburg in Saarbrücken.

Für die französische Besatzungszone insgesamt war der Aufbau eines Senders in Baden-Baden (Sitz des französischen Hauptquartiers) schon am 16. Juni 1945 von General De Gaulle angeordnet worden (Burgard). Bis der Sendebetrieb des SWF dort ein dreiviertel Jahr später am 31. März 1946 aufgenommen werden konnte, sendete zur Überbrückung bereits ab dem 14. Oktober 1945 „Radio Koblenz“.

Am 25. Juli 1945 machten die Franzosen als ersten Schritt im Sinne ihrer Saar-Politik aus dem Saarland eine „eigene Verwaltungseinheit“. Ab diesem Zeitpunkt jedenfalls erscheint ein eigener Sender für das Saarland politisch folgerichtig. Und nach dem Birkelbach/Biedermann-Vorstoß wussten die Franzosen auch, wer ihnen in Saarbrücken beim Wiederaufbau dieses Senders technisch gern helfen würde.
Ab dem 19. September 1945 wurde das frühere evangelische Gemeindehaus „Wartburg“ in der Saarbrücker Nauwieserstraße (heute: Martin-Luther-Straße) unter die „Autorität der Militärregierung im Saargebiet“ gestellt und „als Haus für Rundfunk und Propaganda bestimmt“. Die Entscheidung der Franzosen für dieses Gebäude geht laut Heribert Schwan auf einen Vorschlag Birkelbachs zurück. 
Nachdem die darin untergebrachten Kriegsgefangenen „in andere Internierungslager überführt“³ worden waren, musste das Kirchenhaus zum Rundfunk-Haus umgebaut werden.

Ehemaliger Rundfunktechniker Richard Birkelbach. (Foto: Standbild SR)
Ehemaliger Rundfunktechniker Richard Birkelbach.

Richard Birkelbach wurde einer von drei Aufsichtsingenieuren in der kleinen damit beauftragten Technikergruppe und für die „Geräte“ zuständig. Im „Arbeitsbericht der Technischen Betriebsstelle von Radio Saarbrücken für die Woche vom 30. September bis 6. Oktober 1945“ werden als beschäftigte Techniker aufgeführt: „Chefingenieur Adolf Biedermann (auch als Betriebsleiter bezeichnet), die Aufsichtsingenieure Otto Schellhass, Walter Brill und Richard Birkelbach, die Toningenieure Max Dietz, Julius Hell und Josef-Mathias Gard sowie Messingenieur Hermann Bleymehl.“ Bis auf Birkelbach und wohl auch Gard hatten zuvor alle beim Reichssender Saarbrücken gearbeitet, der – wie in der nationalsozialistischen Zeit alle Sender – dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Josef Goebbels, unterstand.

Technik-Kollegen aus der Anfangszeit von Radio Saarbrücken, v. l.: Helmut Jähne, n.n., Hermann Elstner, Julius Hell, Günter Meyer, Hermann Bleymehl, n.n., Max Dietz.

Vordringlich war, das technische Material für das neue Funkhaus zu beschaffen. Zu kaufen gab es in diesen Nachkriegsmonaten im zerstörten Deutschland so gut wie nichts. Alles musste irgendwie mühsam "besorgt" werden. Als eine Fundgrube dienten die zerstörten Gebäude des Reichssenders Saarbrücken. Was noch einigermaßen verwendbar schien, wurde aus den Trümmern geborgen und repariert.

Eine andere wichtige Material-Quelle waren technische Gerätschaften des ehemaligen Reichssenders Saarbrücken, die während des Krieges ausgelagert oder 1945 auf der Flucht vor den anrückenden Amerikanern irgendwo zurückgelassenen worden waren. Ausgerüstet mit französischen Militärpapieren als „Passe Partout“ machten sich Birkelbach und Kollegen wiederholt auf den Weg, um an „interessanten“ Orten innerhalb der französischen und auch der amerikanischen Besatzungszone zu fahnden. Was entdeckt und zu bekommen war, musste dann nach Saarbrücken transportiert werden – abenteuerliche und teils auch gefährliche Aktionen im deutschen Nachkriegschaos.

Aber wo war nun was zu finden? Akten, in denen man hätte nachforschen können, gab es nicht. Man musste sich auf das verlassen, was einige Ehemalige noch in Erinnerung oder irgendwie aufgeschnappt hatten. „Man“ wusste, dass der frühere Reichssender Stuttgart nur wenige Schäden zu verzeichnen hatte, „man“ wusste, dass in Süddeutschland und in Bad Nauheim Material des Reichssenders Saarbrücken möglicherweise zu finden war. Die radiotechnische Buschtrommel war längst in Funktion.
Die „Arbeitsberichte" der Technischen Betriebsstelle vermitteln davon einen Eindruck, so wie dieser undatierte (LA SB, RegPräs 129, Bl. 14): 
„In Gedern bei Frankfurt/Main (Anmerkung: ca. 50 km nordöstlich) liegen Unterlagen vom früheren Reichssender Saarbrücken, die zur Aufstellung des Sender-Etats unbedingt notwendig sind. Daselbst ist auch eine Schreib- und Rechenmaschine.
In Benediktbeuren liegt eine complette Studio-Ausrüstung, dies wurde von Ing. Dietz Ende Juli festgestellt.
In Landshut liegen in dem dortigen Ausweichlager 3-4 Verstärker, Verstärker-Gestelle, Pausenzeichen-Angeber und einige Kisten mit Zubehörteilen zum Sender. Die Kisten wurden anfangs September von Herrn Ing. Hell noch zugenagelt vorgefunden, wie sie seinerzeit vom Reichssender Saarbrücken nach dorten gebracht wurden…
Die erforderlichen Pässe, ebenfalls ein Begleitschreiben der Militärregierung müssen angefordert werden, damit der Wagen ungehindert die amerikanische Zone passieren kann, müssen angefordert werden. gez. Houy.“

Der Übertragungswagen des Reichssenders Saarbrücken. (Foto: SR)
Der Übertragungswagen von Radio Saarbrücken.

Ein anderes Mal, im August 1945 (so erzählte Birkelbach ein schriftlicher Arbeitsbericht dazu liegt nicht vor), machte er sich in seinem FIAT 500 Topolino begleitet von Biedermann mit französischen Papieren, mit 200 Litern Benzin, einer Hand voll Äpfel und ein paar Broten auf nach Stuttgart. Dort erfuhren sie, dass sie sich um einen Rundfunk-Kollegen, den ehemaligen technischen Leiter des Reichssenders Frankfurt, Dehoff, „kümmern“ sollten. Er so hieß es wisse über die Lage der technischen Materialien im Südwesten Deutschlands bestens Bescheid. In Freiburg trafen die beiden Saarländer tatsächlich den Kollegen Dehoff, der berichten konnte, dass der Ü-Wagen des Reichssenders Saarbrücken in Richtung Dornbirn (Österreich) unterwegs gewesen sei. Dehoff empfahl, dort nach dem Ü-Wagen zu suchen.

In Dornbirn nahe am Bodensee in Österreich aber, wo Colonel (Oberst) Pierre Séguy bereits im Frühherbst 1945 die Leitung des Senders übernommen hatte, konnten die saarländischen Fahnder nichts erfahren. Auch Heribert Schwan schreibt, dass in Dornbirn Versuche gescheitert seien, den Ü-Wagen zurückzubekommen. Nachdem Séguy dann 1947 in Saarbrücken Sendeleiter geworden war, hatte er – laut Birkelbach – gegenüber Mitarbeitern von Radio Saarbrücken zugeben müssen, dass der Saarbrücker Ü-Wagen tatsächlich beim Sender Dornbirn im Einsatz war. Offenbar hatte er selbst die Rückgabe hintertrieben. Diese „Ü-Wagen-Affäre“ soll zu gravierenden Auseinandersetzungen zwischen Birkelbach und Séguy geführt haben. Der technikbesessene Material-Freak Birkelbach konnte nicht verwinden, dass ihn Séguy seiner Überzeugung nach in Dornbirn hinters Licht geführt hatte. Séguy wiederum ärgerte sich offenbar über den aus seiner Sicht rebellischen Mitwisser von Dornbirn. Birkelbach jedenfalls wurde noch 1947 von Radio Saarbrücken „entfernt“. Offizieller Grund der Entlassung: Unterschlagung von 30 Glühbirnen. Ein unbewiesener Vorwurf – so die Darstellung Birkelbachs. Allein auf dessen Erzählungen mir gegenüber beruht diese fast abenteuerliche Nachkriegsgeschichte. Im Archiv des Senders Dornbirn war zum Saarbrücker Ü-Wagen nichts zu finden. Ich zweifle aber nicht daran, dass Birkelbachs Bericht stimmt. Und nicht daran, dass er Recht hatte, als er mir so auch die frostige Begegnung beider erklärte, die ich 1981/82 zufällig miterlebte. 

Pierre Seguy in Dornbirn. (Foto: Stadtarchiv Dornbirn)
Pierre Séguy am Mikrofon beim Sender Dornbirn/Österreich (1945 – 47).

Was vom Technikerteam mühsam beschafft, aus den Trümmern ausgebaut oder erfinderisch zusammengebaut worden war, musste dann ins zukünftige Funkhaus Wartburg eingebaut werden. In seinen Erzählungen nannte Birkelbach dabei immer wieder Kollegen-Namen wie Hermann Elstner, Ottmar Steffen, Adolf Biedermann, Julius Hell und Ludwig Reeb. Besonders erinnerte er sich an Hermann Elstner, der die ehrwürdige Konzertorgel im großen Saal der Wartburg „plünderte“ indem er die bleiernen Stimmlippen aus den Pfeifen herausmontierte, weil die Techniker keinen Lötzinn zur Verfügung hatten. Birkelbach hatte Verständnis dafür: „Man musste sich halt zu helfen wissen! Der Hermann hat in diesen Situationen das Zweckmäßigste gemacht.“

Da die Sendeanlagen in Heusweiler im März 1945 von amerikanischen Jagdbombern zerstört worden waren, musste auch ein Sender her. Unter starker Mithilfe von Emanuel Charrin, „Officier-Chef du Centre Emetteur de Sarrebruck“ und Militärgouverneur Gilbert Grandval gelang es, einen Notbehelf zu besorgen. Im Hof des Funkhauses Wartburg wurde ein 2-KW starker Marconi Militärsender aufgestellt. Als Sender-Erdung musste ein ehemaliges Schankbüffet herhalten – zwei Meter tief in die Erde gegraben. Und, wie man hoffte, in passendem Abstand zum Senderstandpunkt. Als Antenne hatte man einen ca. dreieinhalb Meter hohen Ground-plane-Sendemast (Rundstrahler) auf dem Balkon der Wartburg aufgestellt.

Plakat für eine Sondersendung von Radio Saarbrücken. (Foto: Standbild SR)
Plakat für die erste öffentliche Live-Sondersendung von Radio Saarbrücken.

Der große Sendesaal in der Wartburg. (Foto: SR)
Der große Sendesaal in der Wartburg.

Am 17. März 1946 schließlich wurde zum ersten Mal gesendet. Um 19.10 Uhr begann das Programm von Radio Saarbrücken auf der Frequenz: 1465 KHz mit der französischen Nationalhymne, der „Marseillaise“.
Ab 21.00 Uhr wurde aus dem großen Saal der Wartburg die erste öffentliche Live-Sondersendung von Radio Saarbrücken übertragen. Auch die technische Besetzung ist noch überliefert: im Verstärkerwagen Julius Hell, im Verstärkerraum Ottmar Steffen, und Richard Birkelbach hatte in der Regie 3 Dienst.
Ein Unterhaltungsorchester spielte unter Heinz Gebhardt, das kleine Ensemble, dirigiert von Rudolf Michl, und das französische Symphonieorchester aus Metz, das Gilbert Grandval engagiert hatte. Zu hören war Musik von Berlioz, Saint-Saens, Rabaud, Debussy und Lalo.
Die Moderation hatte der später als Sportreporter populäre Charly Scholz. Die Musikansagen machte Waltraud Margraf, die auch beim Reichssender Saarbrücken schon Sprecherin gewesen war.

Die Premierenfreude wurde allerdings getrübt. Während der laufenden Sendung gab es einen sogenannten „Hochfrequenzübersprung“. Richard Birkelbach war damals der Ansicht, dass bei dieser Panne die Nähe des Erdungsschanktischs zum Verstärkerwagen im Wartburghof eine wesentliche Rolle gespielt haben könnte. Jedenfalls brach die Übertragung aus dem Saal abrupt ab. Ersatzweise wurden von einem (!) Plattenspieler insgesamt zehn (!) Platten abgespielt. Julius Hell versuchte derweil in seinem Verstärkerwagen das Problem zu beheben. Im Saal wartete man verzweifelt auf sein erlösendes Kommando per Feldtelefon. Es gab damals noch keine Kommandoanlagen mit Gegensprechmöglichkeiten. Als die zehn Platten abgespielt worden waren und der Fehler immer noch nicht behoben war, musste Waltraud Margraf „sehr widerwillig“ nochmals die Ansagen zu denselben zehn Platten machen. „Danach“ – so erinnerte sich Birkelbach – „hatten wir es geschafft und das Sendegeschäft im Wartburgsaal ging seinen Gang.“

Allerdings waren die Folgen dieser Technik-Panne für einige technische Mitarbeiter recht dramatisch: Der französische Senderchef, erzählte Birkelbach, vermutete Sabotage und Intrige, ließ sie verhaften und ein paar Tage im Saarbrücker Schmoller-Bunker in der Schmollerstraße einsperren.

Erst nach umständlichen Recherchen und ausführlichen Erklärungen konnte er davon überzeugt werden, dass wirklich ein technischer Defekt und kein politischer Anschlag deutscher Techniker den Ablauf gestört hatte – leider gerade bei der ersten öffentlichen Live-Sondersendung des „émetteurs de Sarrebruck“.

Richard Birkelbach betrieb nach seinem unfreiwilligen Ausscheiden bei Radio Saarbrücken ein Jahr später viele Jahre das Fernseh- und Tonstudio „ELA-Technik Lautenbach“. Nach seinem Tod 1992 übernahm sein Sohn Alfred († 2013) das Geschäft. Als technischer Dienstleister bei Hörfunkübertragungen blieb auch er dem SR verbunden.


Anmerkungen:

¹ Schwan, Heribert, Der Rundfunk als Instrument der Politik im Saarland 1945 – 1955, Verlag Volker Spiess, Berlin, 1974.

² Burgard, Paul, Die Saarlandmacher, in: Medienlandschaft Saar, Bd. 1, R.Oldenbourg Verlag, 2010.

³ Die Zitate stammen aus der Aktennotiz vom 19. September 1945 von Capitaine Raveaud, dem Leiter der „Division P.T.T. Telecommunications et Radio“ des „Gouvernement Militaire de la Sarre“ an „Monsieur (Georg) Schulte (Regierungspräsidium)“, LA SB, RegPräs 129, o.S. 


Der AK SR-Geschichte bedankt sich für Recherche-Hilfe beim Landesarchiv Saarbrücken und beim Archiv der Stadt Dornbirn.

Redaktion für den Arbeitskreis SR-Geschichte: Axel Buchholz (ab); Mitarbeit: Michael Fürsattel, Sven Müller, Eva Röder, Roland Schmitt

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