Gewalt gegen Feuerwehrleute nimmt auch im Saarland zu

Gewalt gegen Feuerwehrleute nimmt auch im Saarland zu

  28.12.2023 | 18:35 Uhr

Feuerwehrleute werden seit Jahren immer häufiger attackiert, auch im Saarland. Sie werden bedroht, beleidigt oder körperlich angegangen. Das verunsichert die Einsatzkräfte.

Beleidigungen, Drohungen oder auch körperliche Angriffe - Feuerwehrleute müssen seit Jahren bei ihren Einsätzen einiges aushalten und es wird immer schlimmer. Das zeigt etwa eine aktuelle Umfrage des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), an der 6500 ehrenamtliche Feuerwehrleute in Deutschland teilgenommen haben. Demnach habe in Deutschland jeder zweite ehrenamtliche Feuerwehrangehörige bei Einsätzen in den vergangenen Jahren Gewalt erlebt.

Feuerwehrleute sind zunehmend verunsichert

"Die Gewalt gegen Einsatzkräfte der Feuerwehr hat stark zugenommen", bestätigt auch DFV-Präsident Karl-Heinz Banse, im SR-Interview. Es gebe keine Unterschiede zwischen den Bundesländern, auch im Saarland habe es mehr Gewalt gegen Einsatzkräfte gegeben. Seine Kolleginnen und Kollegen von der Feuerwehr seien zunehmend verunsichert. "Du fährst oft mit gemischten Gefühlen zu Einsätzen", betonte Banse.

Banse: Soziale Medien als eine Ursache für mehr Gewalt

Er vermute, dass etwa Soziale Medien bei den Menschen viele Hemmungen nehmen und dadurch die Gewaltbereitschaft steige. "Vielleicht ist es hipp, wenn man als junger Mann im Internet posten kann, wie man eine Feuerwerksrakete auf Einsatzkräfte schießt", sagte Banse. Zudem sei der Alltag bei vielen Menschen insgesamt stressiger geworden, der Geduldsfaden reiße schneller.

"Keine Einsatzkräfte angreifen"

Feuerwehr und Polizei appellieren an die Bevölkerung, Einsatzkräfte nicht anzugreifen und ihnen gegenüber mehr Nachsicht zu zeigen. "Unter der Uniform steckt auch nur ein Mensch", sagte Banse. Zudem müssten Gewalttäter oder Gewalttäterinnen konsequenter bestraft werden, so Banse.

Über dieses Thema hat auch die Sendung "Stand der Dinge" am 28.12.2023 auf SR 1 berichtet.


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