Einbrecher benutzt ein Brecheisen, um eine gekippte Terrassentür aufzuhebeln (Foto: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)

Dunkle Jahreszeit bricht an: Wie man sich am besten vor Einbrechern schützt

mit Informationen von Melina Miller   22.10.2023 | 20:39 Uhr

In der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko für Haus- und Wohnungsbesitzer, Opfer eines Einbruchs zu werden. Oft gelingt es den Tätern innerhalb weniger Sekunden, Fenster und Türen zu öffnen. Die saarländische Polizei erklärt, wie man es Einbrechern auch bei längerer Abwesenheit so schwer wie möglich macht.

Zwar ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im Saarland seit Jahren rückläufig: Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 hat es im vergangenen Jahr 1006 Fälle gegeben, im Jahr davor waren es noch 1044. Dennoch ist in der kalten und dunklen Jahreszeit nach wie vor Vorsicht geboten.

Zahl der Wohnungseinbrüche im Saarland seit 2018

Fenster immer schließen

Die frühe Dämmerung in Herbst und Winter sei oft eine Einladung für Täter, bestätigt Stephan Laßotta, Sprecher des Landespolizeipräsidiums. Worauf man also achten sollte, um sich ungewünschte Gäste fernzuhalten:

"Gekippte Fenster sind offene Fenster", sagt Laßotta. Für Einbrecher sei es ein Leichtes, diese zu öffnen – auch wenn sie sich im ersten Stock befänden. Häufig fänden Täter beispielsweise durch herumliegende Leitern im Innenhof eine Möglichkeit, an die Fenster oder auf einen Balkon zu gelangen.

Deshalb solle man auch bei kurzer Abwesenheit alle Fenster ganz schließen und mögliche Hilfsmittel für Einbrecher aufräumen. Verschlossene Rollläden würden zusätzlich zumindest ein geringes Hindernis darstellen.

Doch auch bei geschlossenen Fenster kann es mitunter nur wenige Minuten dauern, bis ein geübter Einbrecher es aufhebeln kann. Wer also ganz sicher gehen will: Eine einbruchshemmende Pilzkopfverriegelung und entsprechende Halterungen im Rahmen macht es Einbrechern deutlich schwerer. Die Nachrüstung dieser unsichtbaren Einbruchssicherung ist allerdings nicht ganz günstig.

Kellertür nicht vergessen

Haustüren würden von den Haus- und Wohnungsbesitzern häufig gut verschlossen, so Laßotta. Keller- und Hintertüren allerdings würden gerne vernachlässigt oder seien qualitativ schlechter ausgestattet. Einbrecher wüssten dies und würden sich den einfachsten Weg in das Haus suchen. Die Polizei rät deshalb, alle Eingänge gleichermaßen zu überprüfen und zu sichern.

Zur Sicherung von Haus- und Kellertüren sollten dabei unbedingt Schlösser mit einem Sicherheitsbeschlag verwendet werden. Dies verhindert, dass die Täter das Schloss mit einer Zange herausziehen und abbrechen könnten. Noch mehr Sicherheit bringen Zusatzverriegelungen, die einfach nachgerüstet werden.

Schlüssel unter der Fußmatte: "Leichtfertig"

"Auch wenn das eigentlich bekannt sein sollte: Schlüssel unter der Fußmatte oder im Blumenkasten sind leichtfertig", betont der Polizeisprecher. Diese gängigen Verstecke seien den Einbrechern nämlich ebenfalls bekannt und würden den Zutritt zum Haus um einiges erleichtern.

Haus sollte bewohnt aussehen

Bei längerer Abwesenheit sollte man am besten die Nachbarinnen oder Nachbarn bitten, Briefkästen zu leeren, immer wieder das Licht anzuschalten und die Rollläden regelmäßig zu öffnen bzw. zu schließen. Auch Zeitschaltsysteme könnten bereits helfen.

Denn das Haus sollte bewohnt aussehen, falls potenzielle Täter es über einen längeren Zeitraum hinweg beobachten. "Einbrecher meiden in der Regel die Konfrontation mit Anwohnern", so Laßotta. Je unbewohnter ein Haus also aussehe, desto attraktiver wirke es auf Einbrecher.

Kostenlose Beratung durch Polizei

Wie sicher Ihr Zuhause ist, können Sie von den Expertinnen und Experten der Polizei prüfen lassen. Unter der Telefonnummer 0681-9623535 können Sie bei Bedarf eine Nachricht hinterlassen.


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