Nur wenige Pflegekräfte aus Mexiko kehren in ihre Heimat zurück

Nur wenige Pflegekräfte aus Mexiko kehren in ihre Heimat zurück

Steffani Balle   11.08.2023 | 08:00 Uhr

Schon im vierten Jahr läuft die Anwerbung von Fachkräften in Mexiko auf Eigeninitiative der Uniklinik und der Städtischen Klinik Saarbrücken. Das Konzept sei erfolgreich, bilanziert UKS-Personalchef Müller. Das belege die hohe Anzahl derer, die im Saarland bleiben.

Vier Jahre läuft das sogenannte Mexiko-Programm schon, und das mit großem Erfolg. Von über 100 eingereisten Pflegekräften hätten in beiden Häusern jeweils nur zwei bis drei Mexikanerinnen aus familiären Gründen die Rückreise nach Hause angetreten, sagt UKS-Personalchef Christian Müller.

Deutschkenntnisse besonders wichtig

Das Erfolgsrezept beim Mexiko-Programm liege in der Integration im Saarland, ist er überzeugt. Die Pflegekräfte, die in Mexiko ihr Interesse an einer Beschäftigung im Saarland bekunden, durchlaufen bereits in der Heimat einen Deutschkurs.

Einmal im Saarland angekommen, machen sie dann noch einen Intensiv-Sprachkurs. Deutschkenntnisse sind nach Ansicht Müllers das A und O und schafften mehr Anerkennung bei Patientientinnen und Patienten sowie Kolleginnen auf der Station.

Uniklinik wertet Mexiko-Pflegekräfte-Projekt als Erfolg
Audio [SR 3, (c) Steffani Balle, 11.08.2023, Länge: 03:07 Min.]
Uniklinik wertet Mexiko-Pflegekräfte-Projekt als Erfolg

Kliniken kümmern sich auch um Wohnung

Neben dem Spracherwerb kümmern sich die Kliniken darum, dass die Pflegekräfte im Wohnheim unterkommen und später auch eine Wohnung finden. Für diese Aufgabe bemüht sich das UKS gerade bei der Stadt Homburg um passenden Wohnraum.

Auch die Bereitstellung passgenauer Kinderbetreuung ist ein Anliegen des Personalchefs. Dabei sei man in Verhandlungen mit verschiedenen Trägern. Allein könne das die Uniklinik nicht leisten.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 11.08.2023 berichtet.


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