Gruppenbild mit mexikanischen Pflegekräften, die bald im Saarland arbeiten sollen (Foto: Klinikum Saarbrücken)

40 Pflegekräfte in Mexiko angeworben

  19.09.2019 | 09:56 Uhr

Die Uniklinik Homburg und das Klinikum Saarbrücken haben in Mexiko knapp 40 Pflege-Fachkräfte angeworben. Sie sollen nach einem Vorbereitungskurs in ihrem Heimatland in einem halben Jahr als Pflegehelfer im Saarland anfangen.

Von insgesamt 90 Bewerbern hätten 38 Verträge unterschrieben - die meisten von ihnen Frauen, teilten die beiden Krankenhäuser mit. Zusammen mit Vertretern der Bundesagentur für Arbeit und der gemeinnützigen Carl Duisberg Centren waren Personalverantwortliche der Kliniken nach Mexiko-Stadt gereist. Der Personaldirektor des Klinikums Saarbrücken, Thomas Hesse, zeigte sich beeindruckt von der Einsatzbereitschaft der Bewerber: "Manche haben dafür mehr als zwölf Stunden Busfahrt in Kauf genommen", sagte Hesse.

Die ausgewählten Pflegekräfte sollen nun ab Mitte Oktober in Mexiko-Stadt sprachlich und interkulturell vorbereitet werden. Ihre Arbeit als Pflegehelfer in Homburg und Saarbrücken soll dann in sechs Monaten beginnen.

Die Bewerber mussten eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie einige Jahre Berufserfahrung mitbringen. Bevor sie ihren Dienst in Deutschland antreten können, müssen sie in ihrer Heimat sechs Monate lang einen Deutschkurs besuchen. Laut Arbeitsagentur könnten sie dann ab März/April 2020 die Arbeit in Saarbrücken und Homburg aufnehmen. Zunächst würden sie als Pflegehelfer eingesetzt, nach einer weiteren Qualifizierung erfolgt dann der Einsatz als Gesundheits- oder Krankenpfleger.

Auch verstärkte Akquise im Inland

Begleitend zur Auslandsakquise sollen auch die Maßnahmen im Inland verstärkt werden. So soll es beispielsweise verstärkt Informationsveranstaltungen geben, um neue Schülerinnen und Schüler für den Pflegeberuf zu gewinnen, kündigte Christian Müller vom Personaldezernat der Uniklinik an.

Linke kritisierte Anwerbeaktion

Die Linksfraktion im Saarland hatte die Anwerbeaktion in Mexiko im Vorfeld scharf kritisiert. In vielen Regionen Mexikos sei die gesundheitliche Versorgung bereits jetzt unzureichend und es könne keine Lösung fürs Saarland sein, dort billige Kräfte abzuwerben. Vielmehr müssten die Arbeitsbedingungen hierzulande deutlich verbessert werden.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 19.09.2019 berichtet.

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