Eine Krankenschwester bei der Arbeit in einer Klinik in Mexiko City. (Foto: Imago Images / Xinhua)

Saarländische Kliniken suchen mexikanische Pflegekräfte

  21.08.2019 | 15:00 Uhr

Weil Pflegekräfte rar sind, bleiben viele Stellen lange unbesetzt. Die Homburger Uni-Klinik und das Winterberg-Krankenhaus in Saarbrücken wollen nun gemeinsam mit der Arbeitsagentur in Mexiko geeignete Arbeitskräfte rekrutieren. Kritik kommt von der Linksfraktion im Landtag.

Die Kliniken wollen Mitte September in Mexiko potentielle Pflegekräfte über die Arbeit in Deutschland informieren. Parallel sollen auch schon Auswahltests und Vorstellungsgespräche stattfinden. Wer die besteht, kann direkt vor Ort einen Arbeitsvertrag unterschreiben.

Möglicher Arbeitsantritt im Frühjahr 2020

Die Bewerber müssen eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie einige Jahre Berufserfahrung mitbringen. Bevor sie ihren Dienst in Deutschland antreten können, müssen sie in ihrer Heimat sechs Monate lang einen Deutschkurs besuchen. Laut Arbeitsagentur könnten sie dann ab März/April 2020 die Arbeit in Saarbrücken und Homburg aufnehmen. Zunächst würden sie als Pflegehelfer eingesetzt, nach einer weiteren Qualifizierung erfolgt dann der Einsatz als Gesundheits- oder Krankenpfleger.

Linksfraktion kritisiert die Pläne

Kritik kommt von der Linksfraktion im saarländischen Landtag. "In vielen Regionen Mexikos ist die gesundheitliche Versorgung unzureichend, die Lebenserwartung liegt deutlich unter dem OECD-Durchschnitt", so Astrid Schramm. Es könne nicht die Lösung sein, billigere und im Zweifel nicht gewerkschaftlich organisierte Kräfte aus Mexiko hierherzulocken. Schramm fordert stattdessen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen hierzulande.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 21.08.2019 berichtet.

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