Quereinstieg für Lehrer soll im Saarland einfacher werden
Wegen des bundesweiten Lehrermangels will das Saarland den Quereinstieg in den Lehrerberuf auch für Gymnasien und Gemeinschaftsschulen öffnen. Das Bildungsministerium hat auf SR-Anfrage bestätigt, dass gerade an einem entsprechenden Gesetzesentwurf gearbeitet werde.
Wer im Saarland als Spätberufener in den Lehrerjob einsteigen will, hat es bisher schwer. Dabei bieten andere Bundesländer wie der Nachbar Rheinland-Pfalz schon länger offensiv Quer- und auch Seiteneinstiegswege an. Am Ende winkt dort dann die Verbeamtung.
Viele Quereinsteiger wandern ab
Deshalb wandern immer wieder quereinstiegswillige Saarländerinnen und Saarländer ab. So zum Beispiel auch Amir Hodzic. Der studierte Chemiker hat erst mit Ende 20 den Weg in den Lehrerjob gesucht. "Rheinland-Pfalz ermöglicht mir, den Job auszuüben, den ich schon immer wollte", sagt er. Im Saarland ging der Quereinstieg nicht, aber in Rheinland-Pfalz. Dort ist er einer von zurzeit knapp 100 Quer- und Seiteneinsteigern für Realschule, Gymnasium und berufsbildende Schulen.
Das saarländische Bildungsministerium will jetzt nachziehen und Quereinstiegsmöglichkeiten auch im Saarland auf alle Schulformen ausweiten. Ausgenommen sei nur die Grundschule.
Abgeschlossenes Studium vorausgesetzt
Voraussetzung für den Quereinstieg in den Lehrerjob im Saarland soll ein mit Diplom oder Master abgeschlossenes Uni-Studium aber auch ein Master an einer Fachhochschule sein. Damit soll der Lehrermangel in sogenannten Bedarfsfächern wie Kunst, Musik oder Physik gelindert werden.
Beim Quereinstieg machen Bewerberinnen und Bewerber ohne Lehramtsstudium ein meist verlängertes Referendariat, in dem sie sich mit didaktischen und pädagogischen Inhalten weiterbilden.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 27.06.2023 berichtet.