Saar-Fraktionen skeptisch bei Bas-Vorschlag zur Rente

Sollen Beamte in die Rentenkasse einzahlen? Saar-Fraktionen sind skeptisch

Steffani Balle / Onlinefassung: Anne Staut   12.05.2025 | 17:13 Uhr

Der Vorstoß der neuen Bundesarbeitsministerin Bas, zur Finanzierung der Rente auch Beamte in die Rentenkasse zahlen zu lassen, stößt im Saar-Landtag eher auf Ablehnung. Die CDU fordert eine andere Lösung, die AfD glaubt nicht, dass sich etwas am System ändern lässt. Die SPD will zumindest über den Vorschlag diskutieren.

Die neue Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas hat eine Wende in der Rentenpolitik vorgeschlagen. Sie regt an, dass auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen sollten. Man müsse mehr Menschen an der Finanzierung der Rentenversicherung beteiligen, erklärte die SPD-Politikerin.

Video [aktueller bericht, 12.05.2025, Länge: 3:15 Min.]
Saar-Fraktionen stehen Bas-Vorschlag zur Rente kritisch gegenüber

CDU spricht von Scheinlösung, SPD will Vorschlag diskutieren

Doch der Vorstoß trifft auf Kritik – sowohl im Bund als auch im Saarland. Der saarländische CDU-Fraktionschef Stephan Toscani hält Bas‘ Vorschlag für eine Scheinlösung. Kurzfristig käme zwar mehr Geld ins System, langfristig aber gebe es auch mehr Bezieher von Rente. Deshalb müsse eine andere Lösung zur Stabilisierung der Rente her.

Dass dafür das Konzept noch fehlt, räumte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Pascal Arweiler ein. Deshalb habe man sich mit der CDU im Bund auf die Einrichtung einer Rentenreform-Kommission geeinigt. Bas‘ Vorschlag würde darin als einer von mehreren diskutiert.

AfD hält Beamtenlobby für zu stark

Dass dabei sowieso nichts herauskommt, mutmaßt die AfD im Landtag. Deren Fraktionsvorsitzender Josef Dörr meint, die Beamtenlobby sei viel zu stark, als dass sich am System überhaupt etwas ändern ließe.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 12.05.2025 berichtet.


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