Ein östlicher Blaupfeil sitzt auf einem Stein im Sonnenlicht. (Foto: IMAGO / Zoonar)

Seltene Libellen im Saarland entdeckt

Jennifer Heck   10.02.2024 | 17:50 Uhr

Beobachtungen aus der Bevölkerung sind für den Naturschutzbund Nabu wichtig. So kann dieser Entwicklungen besser abschätzen. Im Saarland sind 2023 zwei besonders seltene Arten gesichtet worden.

Im Jahr 2023 konnte in Perl-Nennig die Libellenart Östlicher Blaupfeil beobachtet werden. Das teilte Ina Siebert vom Nabu Naturgucker auf SR-Anfrage mit. Der Östliche Blaupfeil wird auf der Roten Liste der Libellen als "extrem selten" geführt.

Eine zweite Libellen-Art, die laut der Roten Liste der Libellen deutschlandweit als selten und in mehreren Bundesländern als gefährdet eingestuft wird, konnte in den vergangenen Jahren vereinzelt in Dillingen-Pachten und Neunkirchen-Heinitz gesehen werden.

Eine Zweifleck-Libelle sitzt an einem Grashalm. (Foto: IMAGO / blickwinkel)
Eine Zweifleck-Libelle sitzt an einem Grashalm.

Beobachtungen aus dem Saarland

Beide Libellen-Arten wurden auf dem Naturgucker-Portal bisher sehr selten und nur von wenigen Orten, aber dafür beide aus dem Saarland gemeldet.

Im Online-Portal Naturgucker sammelt der Naturschutzbund Nabu Beobachtungen und Fotos. Ziel ist es, einen möglichst großen Datenschatz aufzubauen. Diese Daten werden schließlich für die Klärung unterschiedlichster Fragen – zum Beispiel zur Verbreitung oder zum zeitlichen Auftreten – genutzt.

Je mehr Daten vorliegen und je repräsentativer diese verteilt sind, umso verlässlicher lassen sich etwa auch Rote Listen erarbeiten.

Viele Sichtungen der Gottesanbeterin

Erwähnenswerte Besonderheiten gibt es im Saarland im Jahr 2023 neben den Libellen auch bei den Gottesanbeterinnen. Für diese könnte das Jahr 2023 ein gutes Jahr gewesen sein.

Eine Gottesanbeterin legt sich im Gras auf die Lauer. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner)
Eine Gottesanbeterin legt sich im Gras auf die Lauer.

Insgesamt 82 Beobachtungen wurden im vergangenen Jahr von 61 Personen eingetragen, während im Vorjahr nur 26 Beobachtungen von 19 Personen gemeldet wurden.

Honig- und Wildbienen gefährdet

Experten beobachten im Besonderen auch invasive Arten. Aufgrund der milderen Winter im Zuge des Klimawandels fühlen sich im Saarland auch neue Arten wie die Nosferatu-Giftspinne wohl.

Vermutlich unabichtlich eingeschleppt aus Asien, begibt sich die Asiatische Hornisse auf Jagd nach Bienen und überfällt zum Teil ganze Bienenstöcke. Dies könnte die Zukunft der ohnehin bedrohten Honig- und Wildbienen gefährden.

Asiatische Hornisse auf dem Vormarsch

Die Asiatische Hornisse ist von der EU als invasive Art eingeschätzt. Sie soll nach Sichtung gemeldet und möglichst bekämpft werden. In Frankreich breitet sich die Asiatische Hornisse bereits seit 2004 aus. Im Saarland haben Asiatische Hornissen bereits für einen Polizeieinsatz gesorgt.

Eine asiatische Hornisse sitzt an ihrem Nest. (Foto: picture alliance/dpa | Axel Heimken)
Eine asiatische Hornisse sitzt an ihrem Nest.

Im Nabu-Naturgucker-Portal haben 19 Personen insgesamt 40 Beobachtungen der Asiatischen Hornisse für das Jahr 2023 eingetragen. 2022 waren es sechs Beobachtungen von vier Meldenden, zuvor keine. Das Umweltministerium hatte für 2023 sogar 70 Meldungen.


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