Saar-Vereine fordern mehr Bundesmittel für Rehkitzrettung

Saar-Vereine fordern mehr Bundesmittel für Rehkitzrettung

  20.05.2025 | 06:27 Uhr

Rehkitze vor dem Mähtod bewahren: Das haben sich auch im Saarland mehrere Vereine zur Aufgabe gemacht. Unterstützt werden sie bei ihrer Tätigkeit durch Bundesfördermittel für den Kauf von Drohnen. Doch trotz einer Erhöhung der Gelder reichen die Mittel aus Sicht der im Saarland tätigen Vereine nicht aus.

Für dieses Jahr hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die bisherige Fördersumme von 1,5 Millionen Euro für die Anschaffung von Drohnen zur Rehkitzrettung auf 2,5 Millionen Euro aufgestockt. Gefördert werden nach Angaben des BMEL Kreisjagdvereine und Jägervereinigungen sowie Kitzrettungsvereine. Sie können bis zu 4000 Euro erhalten, um eine Drohne anzuschaffen.

Auch die saarländischen Vereine Rehkitzrettung Saarland und Kitzrettung Saarland haben seit ihrer jeweiligen Gründung 2021 bereits über das Förderprogramm Mittel für je sieben Drohnen erhalten. Sie haben auch für dieses Jahr wieder entsprechende Anträge gestellt.

Jedes Jahr sind drei neue Drohnen nötig

Die Vereine kritisieren jedoch, dass die bereitgestellten Mittel nicht ausreichend seien. Der Verein Rehkitzrettung Saarland teilte dem SR mit, pro Jahr werde nur eine Drohne gefördert. Um seinen Drohnenbestand aktuell zu halten, müsse der Verein aber jedes Jahr drei neue Drohnen anschaffen.

"Nach drei Jahren ist die Drohne nicht mehr auf dem Stand der Technik. Neuere Drohnen haben vor allem eine längere Flugzeit pro Akku", teilte der Verein Rehkitzrettung Saarland mit. Dadurch könnten größere Flächen abgesucht werden.

Immer wieder komme es zu technischem Versagen. So sei zuletzt eine Drohne des Vereins nach einem Defekt abgestürzt und könne diese Saison nicht mehr genutzt werden.

Auf Spenden angewiesen

Der Verein Kitzrettung Saarland musste nach eigenen Angaben zwei Drohnen austauschen, weil keine neuen Akkus mehr zu bekommen waren. Beide Vereine sind auch auf Spenden beziehungsweise private Sponsoren angewiesen.

Ohne eine private Spende hätte der Verein Kitzrettung Saarland nach eigenen Angaben etwa gar nicht starten können. Auch um die Drohnenflotte weiter ausbauen zu können, habe man Spenden gesammelt. Nur so sei es möglich, fast allen Landwirten und Jägern zu helfen, die den Verein anfragen.

Optimal wäre es laut der Kitzrettung Saarland, "wenn mehr als die aktuell 60 Prozent der förderfähigen Gesamtausgaben gefördert werden könnten". Auch das Limit von 4000 Euro sei aufgrund der gestiegenen Preise für Drohnen und notwendige Akkus eher knapp bemessen.

Rettung für mehrere Hundert Rehkitze

Nach Angaben der Vereine ist die Suche mit der Wärmebilddrohne die einzige zuverlässige und effektive Methode, um Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren. Im Saarland werden so jedes Jahr mehrere Hundert Rehkitze gerettet. 2024 waren es bei der Rehkitzrettung Saarland etwa 445 in 225 Einsätzen.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle am 19.05.2025 berichtet.


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