Durchsuchungen im Saarland wegen Telefonbetrugs
Im Rahmen einer europaweiten Großrazzia wegen Telefonbetruges sind am Dienstagmorgen auch zwei Wohnungen im Saarland durchsucht worden. Im Fokus steht eine mutmaßlich international agierende Bande.
Im Saarland sind am frühen Dienstagmorgen zwei Wohnungen - in Saarbrücken und einem Stadtteil von Merzig - durchsucht worden. Die Aktion der Polizei stand im Zeichen einer bundesweiten Großrazzia. Im Fokus steht eine offenbar international agierende Bande.
Bereits drei Haftbefehle vollstreckt
Wie das federführende Landeskriminalamt Sachsen inzwischen mitteilte, wurden im Rahmen der Razzia insgesamt rund 35 Objekte von fast 40 Beschuldigten in Deutschland, Griechenland, Österreich, der Tschechischen und der Slowakischen Republik durchsucht.
Es seien bereits drei Haftbefehle vollstreckt worden. Die Festnahmen seien in Österreich und Griechenland erfolgt. Bei den Festgenommenen handele es sich um zwei griechische Staatsbürger im Alter von 25 und 43 Jahren sowie um einen 40 Jahre alten Türken. Sie gehörten offenbar der Führungsebene der Bande an, die von einem Callcenter in der Türkei aus operiert haben soll.
Schaden von mindestens acht Millionen Euro
Das Verfahren der Staatsanwaltschaft Dresden richtet sich insgesamt gegen europaweit mehr als 170 Beschuldigte. Ihnen werde gewerbs- und bandenmäßiger Betrug in circa 30.000 Fällen vorgeworfen. Durch betrügerische Anrufe aus Callcentern habe die Bande seit 2014 einen Schaden von mindestens acht Millionen Euro verursacht.
Die Anrufer hätten sich unter anderem als Polizeibeamte oder Bankmitarbeiter ausgegeben. Zudem hätten sie falsche Gewinnversprechen gemacht. Opfer der Bande seien insbesondere ältere Menschen im In- und Ausland gewesen.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 03.06.2025 berichtet.