Ein Mitarbeiter sitzt in der Telefonseelsorge und hält einen Telefonhörer an sein Ohr. (Foto: picture alliance/dpa | Felix Hörhager)

Über 12.000 Anrufe bei Telefonseelsorge Saar

  16.05.2023 | 16:07 Uhr

Einsamkeit, Ängste und depressive Stimmungen waren 2022 die häufigsten Gründe, warum Menschen Kontakt mit der Telefonseelsorge Saar aufgenommen haben. Rund 13.000 Menschen hatten sich mit ihren Sorgen telefonisch, persönlich, per Mail oder per Chat an die Hilfestelle gewandt. Vor allem junge Menschen seien durch die Krisen in der Welt besonders betroffen.

Im vergangenen Jahr haben mehr Menschen mit Ängsten und einer depressiven Grundstimmung die ökumenische Telefonseelsorge Saar kontaktiert. Es seien mehr depressive Verstimmungen, Resignation und Hoffnungslosigkeit wahrzunehmen, so die Leiterin Heidrun Mohren-Dörrenbächer. Das gelte besonders für junge Menschen, die sich durch die Klima-Krise, den Ukraine-Krieg oder die Corona-Pandemie belastet fühlten.

Im Jahr 2022 haben die Telefonseelsorge insgesamt 12.050 Anrufe, 430 Kontakte in der persönlichen Beratung, 410 Mails und 125 Chatkontakte erreicht. Bei den Anrufen stand dabei vor allem das Thema Einsamkeit im Fokus, bei den Mails depressive Stimmungen und bei der persönlichen Beratung und im Chat Ängste.

Video [aktueller bericht, 16.05.2023, Länge: 2:55 Min.]
13.000 Menschen meldeten sich 2022 bei Telefonseelsorge

Weitere Mitarbeiter gesucht

Auf welchem Weg sich die Menschen bei der Beratungsstelle melden, hängt auch vom Alter ab. So melden sich Menschen über 60 eher per Telefon oder nutzen die persönliche Beratung. Die 14- bis 29-Jährigen nehmen eher per Mail oder Chat Kontakt auf.

Derzeit arbeiten rund 80 Ehrenamtliche und vier Hauptamtliche Mitarbeiter bei der Telefonseelsorge Saar. Die Beratungsstelle sucht weitere Mitarbeiter, um auch in Zukunft zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Menschen da sein zu können.

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Über dieses Thema hat auch "aktuell - 16.00 Uhr" am 16.05.2023 im SR Fernsehen berichtet.


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