Berufungsverfahren gegen Homburger Ex-HNO-Chef hat begonnen
Im April war ein ehemaliger Chefarzt der Uniklinik Homburg vom Amtsgericht St. Ingbert wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Seit Donnerstag läuft das Revisionsverfahren. Der Mann klagt auch gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber.
Vor dem Saarbrücker Landgericht hat das Berufungsverfahren gegen den ehemaligen Chefarzt der HNO-Klinik in Homburg begonnen. Der Mediziner war in erster Instanz wegen zweifacher sexueller Belästigung einer Assistenzärztin zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Verteidiger: Dokumentationen beweisen Gegenteil
Er hatte dagegen Rechtsmittel eingelegt, ebenso wie die Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte wies zum Prozessauftakt die Vorwürfe erneut zurück. Er sei zum Zeitpunkt der angeblichen Belästigungen 2017 gar nicht anwesend gewesen.
Das zeigten Dokumentationen aus der Klinik. „Deshalb sind die erhobenen Vorwürfe durch einfaches Studium solcher Dokumentationen in Zweifel zu ziehen bzw. ihr Gegenteil zu beweisen“, sagte Verteidiger Daniel Sprafke dem SR.
Klinik hat Vertrag gekündigt
Mit verhandelt wird auch der Freispruch vom Vorwurf der unangemessenen Berührung einer weiteren Assistenzärztin an der HNO-Klinik. Das Verfahren könnte bis Januar dauern.
Die Uniklinik habe inzwischen seinen Vertrag als Chefarzt gekündigt, erklärte der 57-jährige Mediziner. Er habe dagegen Klage am Arbeitsgericht eingereicht.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht vom 07.11.2024 berichtet.