Warnstreik der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (Foto: IMAGO / Eibner)

Ärzte an Homburger Uniklinik sollen erneut streiken

  08.03.2024 | 10:25 Uhr

In den Tarifverhandlungen zwischen dem Marburger Bund und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder gibt es bislang keine Einigung. Die Ärztegewerkschaft ruft deshalb erneut zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Betroffen ist auch die Uniklinik in Homburg.

Rund 160 Ärztinnen und Ärzte hatten Ende Januar an der Uniklinik in Homburg ihre Arbeit niedergelegt. Nun soll es einen weiteren ganztägigen Streiktag geben.

Kein Ergebnis in den bisherigen Tarifverhandlungen

Hintergrund sind die Tarifverhandlungen zwischen dem Marburger Bund und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Da bisher kein Ergebnis erzielt werden konnte, hat die Ärztegewerkschaft 23 Universitätskliniken am 11. März zum Streik aufgerufen.

Unter dem Motto "Versorg dich selbst, sonst versorgt dich (bald) keiner (mehr)" sollen die Ärztinnen und Ärzte an diesem Tag symbolisch einen Notfallkoffer an die Verhandlungsvertreter des Innenministeriums in Saarbrücken überreichen. Zudem soll es eine Unterschriftenaktion geben.

Die Notfallversorgung ist nach Angaben des Marburger Bundes trotz des Streiks jederzeit gewährleistet. Es sei aber davon auszugehen, dass nicht notwendige Operationen verschoben werden müssten.

Gewerkschaft fordert mehr Gehalt und bessere Bedingungen für Schichtarbeit

"Die Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken stehen unter einer enormen Belastung: Sie haben nicht nur die längsten Wochenarbeitszeiten, sondern müssen auch die Versorgung schwerstkranker Patienten gewährleisten und gleichzeitig Forschung und Lehre vorantreiben", sagte die erste Vorsitzende des Marburger Bundes Saarland, Dorothea Kerner.

Beim Gehalt bildeten sie im Vergleich mit anderen Klinikträgern aber das Schlusslicht. "Wenn die Länder, die für die Finanzierung der Unikliniken verantwortlich sind, sich weiterhin besseren Arbeitsbedingungen verweigern, wird dies langfristige Auswirkungen auf die Patientenversorgung haben. Die bereits bestehende Personallücke im ärztlichen Bereich wird dadurch nur noch größer", führte Kerner weiter aus.

Die Ärztegewerkschaft fordert eine lineare Erhöhung des Lohns um 12,5 Prozent sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit, Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdienste. Zusätzlich will der Marburger Bund eine Neuregelung der Vorschriften zur Schicht- und Wechselschichtarbeit erreichen. Die Verhandlungen sollen am 25. März weitergehen.


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