Parteien in Deutschland (Symbolbild) (Foto: picture alliance / Bernd Weissbrod/dpa | Bernd Weissbrod)

Die aktuellen Hochburgen der Parteien im Saarland

Thomas Braun   10.06.2024 | 18:05 Uhr

Die CDU hat bei der Kommunalwahl insbesondere in ihren aktuellen Hochburgen deutlich hinzugewinnen können. Saarlandweit blieb der Stimmanteil fast identisch zur Wahl 2019 - genau wie bei der SPD. Insgesamt deutlich mehr Stimmen verbuchten vor allem die AfD und die vielen lokalen Wählergemeinschaften.

Die CDU ist der Wahlsieger bei den Kommunalwahlen im Saarland. In zwei Drittel aller Städte und Gemeinden wurden die Christdemokraten die stärkste Kraft. In Tholey und Nohfelden holte die CDU sogar jeweils mehr als die Hälfte aller Stimmen, konnte gegenüber der Wahl 2019 dort jeweils deutlich zulegen.

Einen massiven Zugewinn gab es in Überherrn. Mit einem Plus von 12,2 Prozentpunkten kommen die Christdemokraten dort nun auf 48,3 Prozent - der vierthöchste CDU-Stimmanteil landesweit.

Unterm Strich blieb das CDU-Ergebnis mit landesweit 35,3 Prozent der Stimmen aber nahezu unverändert. Das waren laut Landeswahlleitung 0,1 Prozentpunkte weniger als bei der Kommunalwahl 2019.

Wo die SPD besonders stark war

Nahezu keine Veränderung im Gesamtergebnis gab es auch bei der SPD. Mit 31,1 Prozent (+0,1 Prozentpunkte) bleibt sie die zweitstärkste Partei im kommunalen Bereich im Saarland - und ist neben der CDU auch die einzige Partei, die in jeder Stadt und Gemeinde angetreten war.

Wie schon 2019 bleibt Nalbach mit 60,7 Prozent fest in SPD-Hand - hier aber mit der Besonderheit, dass überhaupt nur noch zwei Parteien zur Wahl standen. So wenig Auswahl gab es sonst in keiner anderen Kommune.

Ebenfalls ein deutliches Plus gab es etwa in Oberthal und zum Beispiel auch in Homburg, eine der 15 Städte und Gemeinden, in denen die SPD die Wahl gewonnen hat. In Nonnweiler hingegen, vor fünf Jahren noch eine der Hochburgen, rutschte die SPD ab, ist jetzt nur zweitstärkste Kraft hinter der CDU.

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Teils über 20 Prozent für die AfD

Die AfD war bei der Kommunalwahl nur in 34 Städten und Gemeinden angetreten - teils auch, weil ihre Liste infolge interner Streitigkeiten wie in Saarbrücken nicht zugelassen worden war. Dennoch holte die Partei mit 8,9 Prozent aller Stimmen fast doppelt so viele wie bei der Wahl vor fünf Jahren.

Am stärksten schnitt die AfD in Neunkirchen mit 22,5 Prozent ab. Über 20 Prozent gab es auch in Sulzbach und Friedrichsthal. Generell holte die AfD fast überall, wo sie antrat, zweistellige Ergebnisse. Knapp einstellig blieb die Partei in Marpingen, Oberthal, Freisen und Nonnweiler.

In Marpingen und zum Beispiel auch Freisen war die AfD überhaupt zum ersten Mal angetreten. In Freisen kam sie aus dem Stand auf acht Prozent. Auch die Freien Wähler konnten ihr Ergebnis deutlich steigern.

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Starke Ergebnisse für lokale Wählergruppen

Generell fuhren die Freien Wählergruppen und andere lokalen Bündnisse teils sehr starke Ergebnisse ein. In Kleinblittersdorf zum Beispiel wurde die parteilose Wählergemeinschaft "Wählbar" mit 35 Prozent sogar stärkste Kraft.

"Wir Bürger Völklingen" kam auf 21,4 Prozent - und geht mit ihrem Kandidaten Stephan Tautz sogar als Favorit in die Stichwahl um den OB-Posten gegen Amtsinhaberin Christiane Blatt. Mehr als 20 Prozent holte zum Beispiel auch die Freie Liste Namborn und die "Stimmen Spiesen-Elversberg".

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Von solchen Zustimmungswerten derzeit weit entfernt sind die Grünen - landesweit musste die Partei einen Verlust von 4,6 Prozentpunkten hinnehmen und ist damit der große Wahlverlierer.

Ihr bestes Ergebnis mit 13,7 Prozent holte die Partei noch in der Landeshauptstadt - hat dort aber auch 6,2 Prozentpunkte eingebüßt. Zweistellige Ergebnisse mit 11,4 bzw. 10,3 Prozent gab es noch in Homburg und Blieskastel.

Die FDP konnte ihr Ergebnis landesweit im Vergleich zur letzten Wahl mit 3,7 Prozent (-0,2 Prozentpunkte) fast halten. Ein deutliches Plus mit 4,9 Punkten gab es sogar in Lebach. Dort kommt die Partei nun auf 17,1 Prozent. Ebenfalls noch knapp zweistellige Zustimmungswerte gab es in Heusweiler und Kirkel.

Linkspartei halbiert Ergebnis nahezu

Im Sinkflug ist die Linkspartei. Im Vergleich zur letzten Wahl hat sie ihre landesweiten Stimmanteile auf 3,4 Prozentpunkte nahezu halbiert. Zweistellige Zustimmungswerte gab es nur noch in Überherrn, wo die Partei sogar ein Plus von 6,2 Punkten verzeichnete.

Auch in Riegelsberg (9,4), Merchweiler (7,9) und Saarbrücken (7,9) schnitt die Partei noch vergleichsweise gut ab - auch wenn sie hier jeweils Verluste hinnehmen musste.

Über dieses Thema berichtet der SR am 09 und 10.06.2024 fortlaufend in Fernseh- und Hörfunksendungen.


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