Offene Gärten, offene Herzen

Grüne, weite Streuobstwiesen und so gut wie keine Zäune: In Köllerbach gehen viele Grundstücke in die der Nachbarn über. So verschwommen wie diese räumlichen Grenzen sind auch die Grenzen in den Köpfen der Köllerbacher.

"In Köllerbach hilft man sich, wo man nur kann. Alles ist so warm und herzlich, das ist einfach schön", sagt Melanie Storm. Sie wohnt seit fünf Jahren in dem Püttlinger Stadtteil. "Wir dürfen uns im Gemüsegarten der Nachbarn bedienen und wenn der Apfelbaum auf dem Grundstück zu brechen droht, kommt der Nachbar und stellt ein Brett drunter", erzählt Storm. "Und wenn es einem mal nicht so gut geht, gibt es immer jemanden mit einem offenen Ohr."

Geteiltes Obst ist doppelte Freude

Dass die Köllerbacher einander gerne mal unter die Arme greifen, zeigt auch die neue ortseigene Obstbörse, ein Projekt des Obst- und Gartenbauvereins.

Das Konzept: Der Eine hat zu viel Obst im Garten, der Andere zu wenig, also bringt man sie zusammen. Wer also gerne kostenlose Kirschen, Zwetschgen oder Mirabellen haben möchte, kann seine Kontaktdaten an den Verein geben und wird dann an Leute vermittelt, die in ihren Gärten mehr davon haben als sie ernten können.

Das Zuhause als Oase

In der Straße, in der Melanie wohnt, gibt es einen großen Wendekreis. Der ist der persönliche Hotspot für Tratsch- und Plaudertreffen mit ihren Freundinnen aus der Nachbarschaft. Hier reden, lachen und beraten sie sich immer.

"Mit den Jahren sind hier richtig enge Freundschaften entstanden", sagt Melanie. "Es tut einfach gut, zu wissen, dass man hier nie allein ist, wenn man das nicht möchte. Es wird viel geteilt und einfach mitgedacht. Jeden Tag komme ich nach Hause in meine Oase."

"Mir halle sesamme!"

Dieser Beitrag gehört zur Rubrik "Mir halle sesamme!" - eine Serie über Zusammenhalt unter Nachbarn im Saarland.

Unzählige Geschäfte oder Gaststätten braucht Köllerbach laut Melanie nicht. Die Jugendlichen treffen sich lieber im Eiscafé, auf der Burg oder auf dem Fußballplatz. "Hier wird jeder miteinbezogen und die Kinder wachsen logischerweise ganz anders auf als in der Großstadt. Alles ist familiärer und von Anonymität ist hier nicht zu sprechen." Dass die jüngeren Köllerbacher eines Tages den "Verlockungen der Großstadt erliegen", kann sie sich kaum vorstellen. "Und die Alteingesessenen sowieso nicht."

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