Eine Familie hört gemeinsam Radio, SÜWRAG – Südwestdeutscher Rundfunkdienst AG (Frankfurt am Main) um 1927 (Foto: DRA)

100 Jahre Radio in Deutschland – 88 Jahre Radio an der Saar

 

Von Axel Buchholz mit frühen Radioerinnerungen von Werner Klippert

Das deutsche Radio nahm am 29. Oktober 1923 um 20 Uhr in Berlin seinen ersten regelmäßigen Sendebetrieb für ein allgemeines Publikum auf. Das war – nach der Presse – die Geburtsstunde des zweiten (zukünftigen) Massenmediums in Deutschland. An der Saar hielt dies aber keine der drei größeren Zeitungen für berichtenswert. Vieles andere erschien ihnen wichtiger in diesen Zeiten von Inflation, Wirtschaftkrise und unsicheren politischen Verhältnissen. Im „Saargebiet“ zu hören war die Berliner „Radio-Stunde“ (bald umgetauft in „Funk-Stunde“) ohnehin nicht. Dafür war ihre technische Reichweite viel zu gering. Und eine Aussicht auf einen eigenen Sender an der Saar gab es auch nicht.

Das „Saargebiet“ war seit dem 10. Januar 1920 eine neue Gebiets- und Verwaltungseinheit und vom Deutschland der Weimarer Republik abgetrennt. Sie wurde durch den Versailler Vertrag als Folge des von Deutschland verlorenen Ersten Weltkriegs geschaffen und dem Völkerbund unterstellt. Deutschland konnte dort keinen Sender gründen – wie bald nach Berlin in weiteren deutschen Städten geschehen. Und der zuständige Völkerbund wollte es nicht.

Schlagzeilen der Saarbrücker Zeitung, der Saarbrücker Landeszeitung und der Volksstimme vom 23. Oktober 1923 (Foto: Scan SR)
Gut zwei Wochen nach der ersten Radiosendung in Deutschland bringt die „Volkstimme“ einen Artikel zum Radio – allerdings zum amerikanischen (l.). Schlagzeilen liefert das Radio damals schon gar nicht (r.). Zum Beispiel war der Konflikt zwischen Sachsen und dem Reich viel wichtiger, der mit der „Reichsexekution“ endete.

Noch heute findet sich im Saarland ein Zeitzeuge, der von den ersten Jahren der Geschichte des Radios erzählen kann und darüber geschrieben hat: Werner Klippert.[1] Er ist ein halbes Jahr älter als die erste Radiosendung. Geboren wurde Werner Klippert am 22. April 1923 in Offenbach am Main, wo er auch seine Kinderjahre erlebt und die des Radios miterlebt hat. Dort ging der „Sender Frankfurt“ (korrekt: „Südwestdeutscher Rundfunkdienst GmbH“) am 1. April 1924 auf Antenne. „Frankfurt“ war der erste deutsche Sender, der mit viel Mühe und technischem Sachverstand auch an der Saar zu hören war.

Anfangs lauschten im „Saargebiet“ nur sehr wenige den als höchst wundersam empfundenen Klängen, die da aus dem „Reich“ (wie es hieß) drahtlos herübergetragen wurden. Hatte dann ein Radiobastler die elektromagnetischen Wellen einfangen können und gab das Detektorgerät sie als verstehbare Sprache oder anhörbare Musik wieder, war das an der Saar noch mehr als am Main ein Hörerlebnis, an dem dieser stolz die ganze Familie teilhaben ließ. So machte es in Offenbach auch Vater Klippert und sorgte damit dafür, dass Sohn Werner im Alter von zwei oder drei Jahren seine erste Begegnung mit dem neuen Medium hatte. Die vergaß er nie.[2]

Aus dem Familienalbum: Werner Klippert mit Mutter beim Radiohören.  (Foto: Werner Klippert privat)
Aus dem Familienalbum: Werner Klippert mit Mutter beim Radiohören.

Ein Foto im Familienalbum. Ich sitze auf Mutters Schoß auf dem Kanapee mit der hohen Rückenlehne, und Mutter stützt den Ellenbogen auf die zylindrische Armlehne, um mit der Hand Aufmerksamkeit anzumahnen. Mein linkes Ohr ist vom Bildrand abgeschnitten. Eigentlich nicht mein Ohr, sondern einer von den Hörern, die mir übergestülpt sind. Auf einem einbeinigen Tischchen steht ein Radiodetektor, und mein Vater schaut auf die umwickelte Spule und das Döschen mit dem Demodulator. Mein Gesichtsausdruck strotzt vor stupidem Nichtverstehen.

Loewe Ortsempfänger OE333 (Foto: Werner Putze privat )
Loewe-Ortsempfänger "OE 333" (1926): mit einer Million Stück eines der ersten deutschen "Massengeräte"; Privat-Sammlung Dipl. Ing. Manfred Putze, Saarlouis

Vater saß vor dem kleinen Tisch mit der dunkelroten goldbefransten Filztagesdecke. Auf dem Tisch stand ein Ding, das einer Lokomotive ohne Räder ähnlich sah. Es war auf einem Brett befestigt, folglich unbeweglich und zum Spielen ungeeignet. Aber Vater spielte damit. Er hatte sich sein Spielzeug selbst gebaut, eine Röhre viele Male mit dünnem Draht umwickelt, und sie mit zwei aufrecht stehenden Brettchen an beiden Enden festgemacht. … Jetzt stocherte er mit einem winzig feinen Nädelchen auf einem Kristall herum, das ein Döschen krönte. Alles schien sehr wichtig zu sein, denn Mutter hob mehrmals den Finger, um zu bedeuten, dass ich schön aufmerksam zu sein habe. Ich wollte ja! Nur hinderten und störten mich die zwei über einen Bügel verbundenen Ohrenklappen aus Hartgummi, die in der Mitte je ein Loch hatten, aus dem mir Kratz-, Zisch- und Pfeifgeräusche in die Ohren stießen. Dauernd wollte ich sie abnehmen, um zu begreifen, was Vater mir immerzu anzudeuten schien. Aber beide – Vater und Mutter – waren wie versessen darauf, dass ich die Ohrmuscheln aufbehalten solle, wie sie auch ihrerseits ihre aufbehielten.

Klippert, Der Radiopraktiker (Foto: Scan SR, Buch: SR-Radiomuseum/Axel Buchholz )
Weil Radio-Apparate teuer waren, gab es viele Radio-Bastler und  auch Anleitungen für sie – wie diese von 1925.

Vater stocherte weiter, und auf einmal war so etwas wie ein formiertes Zischen und Tönen zu hören, fast wie Sprechen, was etwas weniger unangenehm war, so dass ich mich mehr der freudigen Aufregung, die beide Elternteile ergriffen hatte, widmen konnte. Vater und Mutter deuteten jetzt besonders heftig auf meine Ohrenklappen, als solle dort etwas Außerordentliches befestigt sein, so dass ich sie vom Kopf nahm und betrachtete. Ich konnte nichts Neues daran entdecken und verstand auch nicht die Unzufriedenheit der Eltern, die sich in einem Ausruf: „Dummer Bub!“ Luft macht, während mein Vater endlich meinte, ich sei halt noch zu klein, um das zu verstehen… Ich kann nicht sagen, dass ich mich damals besonders von dem Apparat angezogen gefühlt hätte…

Werner Klippert (Foto: Werner Klippert privat )
Das Radio war für Werner Klippert (Foto) keine Liebe aufs erste Hören – seine lebenslange Leidenschaft wurde es trotzdem. Bis 1986 war er Hörspielchef des Saarländischen Rundfunks.

Mehr von und zu Werner Klippert:

Später dann, als wir einen richtigen Lautsprecher hatten, gab es regelrechte Hörspielabende, auf die ich mich freute. Mehr noch auf die Kasperlestunde[3], die Frankfurt mittags für Kinder ausstrahlte... Die Kasperlestimme... und die Redeweise des Kaspers waren mir in Fleisch und Blut übergegangen. Ich imitierte sie fleißig.

Während Werner Klippert am Main den „Frankfurter Sender“ seit Kasperles Zeiten gut empfangen konnte, blieben die Menschen im Saargebiet im ersten Zeitabschnitt der deutschen Rundfunkgeschichte (dem Radio der Weimarer Republik) bestenfalls „Zaungäste“ des neuen Mediums. Von Mitte Mai 1924 an gelang es mit viel Geschick, „Frankfurt“ oder „Stuttgart“ zu hören. Besser ging das Radiohören an der Saar ab 1926 über den näher gelegenen Sender „Kaiserslautern“ (einer Sendestelle der „Deutschen Stunde in Bayern“). Die Pfalz gehörte ja noch zu Bayern. Nach dem Sendebeginn der Berliner „Radio-Stunde“ am 29. Oktober 1923 waren im Reich ab Frühjahr 1924 weitere Regionalsender Schlag auf Schlag auf Antenne gegangen. Das waren:

…die „Mitteldeutsche Rundfunk AG“ (Mirag) in Leipzig (Sendebeginn: 2. März 1924);
…die "Deutsche Stunde in Bayern. Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung mbH" in München (Sendebeginn: 30. März 1924);
…die „Südwestdeutscher Rundfunkdienst GmbH“ (Süwrag) in Frankfurt (Sendebeginn: 1. April 1924); 
…die „Nordische Rundfunk AG“ (Norag) in Hamburg (Sendebeginn: 2. Mai 1924);
…die „Süddeutsche Rundfunk AG“ (Sürag) in Stuttgart (Sendebeginn: 11. Mai 1924);
…die „Schlesische Funkstunde AG“ in Breslau, heute das polnische Wrocław (Sendebeginn: 26. Mai 1924);
…die „Ostmarken-Rundfunk AG“ (Orag) im ostpreußischen Königsberg, heute das russische Kaliningrad (Sendebeginn: 14. Juni 1924).[4]

Dass die „Westdeutsche Funkstunde AG“ (Wefag) erst als letzte der Regionalgesellschaften schließlich ab 10. Oktober 1924 folgte, war kein Zufall. Wie nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg der Versailler Vertrag einen eigenen Radiosender im Saargebiet ganz unmöglich machte, so sorgte er im Rheinland für eine zeitliche Verzögerung. Als Sitz der Sendegesellschaft war eigentlich die rheinische Großstadt Köln vorgesehen gewesen. Aber Köln (mit einem Umkreis von 30 km) hielten als sogenannten Brückenkopf noch alliierte Siegermächte besetzt – ebenso wie weitere Städte und alle linksrheinischen Reichsgebiete. So war es im Versailler Vertrag bestimmt worden. In diesen besetzten Gebieten war der Betrieb von Radiosendern und der Besitz von Rundfunkgeräten gemäß der Verordnung 71 der Interalliierten Rheinlandkommission verboten. Der Grund dafür war die Befürchtung der Alliierten, dass das neue Medium für eine gegen sie gerichtete Propaganda genutzt werden könnte. Köln durfte also kein Sendersitz werden. Als Ausweichlösung wurde die westfälische Provinzialhauptstadt Münster gewählt. Erst nachdem sich 1926 die alliierten Besatzer aus der Kölner Zone zurückgezogen hatten, konnte der Sender dorthin umziehen. Fortan nannte er sich „Westdeutsche Rundfunk AG“ (Werag).

Funkhaus Dagobertstraße in Köln. (Foto: WDR)
Im Herbst 1926 wurde der Geschäftssitz der „Westdeutsche Rundfunk AG“ nach Köln verlegt.

Im Saargebiet dürfte auch die vom Völkerbund ernannte Regierungskommission Angst vor einer prodeutschen Propaganda durch einen Sender gehabt haben. Schließlich sollte nach 15 Jahren die Bevölkerung über die Zukunft des Saargebietes abstimmen. Und wie es im Rheinland die Besetzung tat, so sorgte an der Saar die Abtrennung von Deutschland für eine noch viel stärkere nationale Stimmung als es sie ohnehin in ganz Deutschland gab.
Bedenken gegen einen Saar-Sender hatten aber auch die (schnell wechselnden) Regierungen im Deutschen Reich – aus gegenteiligen Gründen. Sie befürchteten, dass der Völkerbund unter dem Einfluss der Siegermacht Frankreich für eine antideutsche Ausrichtung eines Senders an der Saar sorgen könnte. Immerhin: Radio hören wurde im Saargebiet mit dem Erlass Nr. 77 der Regierungskommission von Ende Dezember 1923 an erlaubt.[5]


Am Anfang der deutschen Rundfunkgeschichte gab es im Reich also mehrere regionale Sender in großen Städten – aber nicht in allen der 17 Länder der Weimarer Republik. Das Entstehen der Sender wurde zentral durch das Reichspostministerium als treibender politischer Kraft organisiert. Es war seit Kaiserzeiten für das Telegraphenwesen zuständig. Davon wurde zuerst die Zuständigkeit für das Funken (von einem Sender zu bestimmten einzelnen Empfängern) und schließlich auch für das Rund-funken an eine unbestimmte Allgemeinheit abgeleitet.[6]

Der Zuständigkeitsbereich des Reichspostministeriums im Rundfunkbereich umfasste vor allem das Errichten und Betreiben der erforderlichen sendetechnischen Anlagen, die Lizensierung von Rundfunksendern und – gegen Gebühr – auch die Erteilung von Genehmigungen für den Empfang des rundum an jedermann Gefunkten.
Für Regionalsender und nicht von Anfang an für einen zentralen Reichssender hatte sich das Reichspostministerium aus einleuchtenden Gründen entschieden: Erstens hielt sich die technisch mögliche Reichweite der Sender ohnehin noch in recht engen Grenzen. Und zweitens waren auf diese Weise die für Kultur zuständigen Länder in die Organisation der Regionalsender politisch eingebunden.

Reichspostminister war seit dem 13. August 1923 Anton Höfle von der Deutschen Zentrumspartei. Er nannte 1923, nachdem „der ‘Unterhaltungs-Rundfunk‘ ins Leben getreten“ war, dessen Hauptaufgaben: Erstens sollte er „weitesten Kreisen des Volkes gute Unterhaltung und Belehrung durch drahtlose Musik, Vorträge u.dgl. verschaffen“. Zweitens sollte er „dem Reich eine neue wichtige Einnahmequelle erschließen“. Und drittens  sollte der Rundfunk laut Reichspostminister „der Öffentlichkeit amtliche Nachrichten auf bequeme Weise übermitteln“. Dies könne (auch) „für die Staatssicherheit von Bedeutung werden“.[7]
Für die Erfüllung jeder dieser drei Hauptaufgaben hatten sich Interessenten angeboten oder waren gesucht worden. Die entscheidende Rolle dabei, ihre Wünsche miteinander und mit den Interessen verschiedener Reichsministerien in Einklang zu bringen und sie schließlich auch politisch durchzusetzen, spielte im Reichspostministerium der zuständige Staatssekretär Hans Bredow. Er hatte zuvor als Direktor beim Gerätehersteller Telefunken (Gesellschaft für drahtlose Telegraphie) eine leitende Funktion inne.

Staatssekretär Hans Bredow  (Foto: picture alliance/akg-images)
Staatssekretär Hans Bredow wurde zum „Vater des deutschen Rundfunks“.

Für die erste Hauptaufgabe des Rundfunks wurde anfangs die „Deutsche Stunde, Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung mbH“ zuständig. Sie sollte für das Programm der Regionalgesellschaften mit Ausnahme der Nachrichten sorgen. Dafür brauchte sie finanzkräftige Partner. Beim ersten Sender, der „Radio-Stunde“, war das die „Vox Schallplatten- und Sprechmaschinen AG.“ Sie besaß ein Haus in bester Berliner Innenstadtlage (Potsdamer Straße 10). Im obersten Stockwerk wurde das Studio der „Radio-Stunde“ eingerichtet und auf dem Dach eine Sendeantenne installiert.

Die „Radio-Stunde“, der erste deutsche Rundfunksender, begann in Berlin als Untermieter im Haus des Schallplattenkonzerns Vox.  (Foto: Atlantic GmbH)
Die „Radio-Stunde“, der erste deutsche Rundfunksender, begann in Berlin als Untermieter im Haus des Schallplattenkonzerns Vox.

Um dem Reich eine „wichtige Einnahmequelle zu erschließen“ – und damit die laut Reichspostminister zweite Hauptaufgabe des Rundfunks zu erfüllen – wurde zum 1. April 1924 die Rundfunkgebühr eingeführt. Sie betrug monatlich zwei Reichsmark. Der erste Berliner Gebührenzahler war Wilhelm Kollhoff, ein Zigarettenhändler. Er musste allerdings – wegen der galoppierenden Inflation – 350 Milliarden dafür bezahlen. Nachdem er das getan hatte, bekam er bereits am 31. Oktober seine „Genehmigungsurkunde für Rundfunkempfänger“ mit der Nummer 1 – zwei Tage nachdem die Funkstunde mit dem regelmäßigen Senden begonnen hatte. Mit dem Radiohören musste er sich trotzdem noch gedulden. Denn erst mit der Urkunde in der Hand konnte er nun seinen gewünschten Radioapparat bei der Firma Telefunken bestellen. Bis er ihn schließlich bekam, dauerte es noch einige Zeit – wie er sich später erinnerte.
Zwei Monate später, im Januar 1924, war die Zahl der Gebührenzahler in Deutschland schon auf 1579 angestiegen, und am Jahresende erreichte sie mehr als eine halbe Million. Ende 1925 war schließlich die erste Million geschafft.[8]
Die „wichtige Einnahmequelle“ für das Reich (Hauptaufgabe Nr. 2) begann zu sprudeln – wie vom Reichspostminister gewünscht.

Die dritte Hauptaufgabe des Rundfunks hatte der Postminister mit verblüffender Ehrlichkeit formuliert. Er solle der Öffentlichkeit „amtliche Nachrichten auf bequeme Weise übermitteln“ – kein Wort also von allgemeiner objektiver Information. Diese Zielsetzung ging auf das Reichsministerium des Inneren zurück. [9]
In einem Brief an Bredow hatte dieses am 9. Juli 1923 beklagt, dass seit der „Staatsumwälzung“ (also seit der Einführung der Demokratie) die Reichsregierung „nicht über den nötigen Apparat verfügt, um ihre Meinung in der Öffentlichkeit zum Ausdruck zu bringen.“ Alle „Möglichkeiten, hier einen Ersatz zu schaffen“, müssten „in erster Linie für das Reich und seinen Einfluss selbst ausgenutzt werden“. Sie dürften nicht an „irgendwelche Privatgesellschaften“ vergeben werden, deren „Einstellung zur jeweiligen Reichsregierung zweifelnd und schwankend“ sei.[10]

Die drei Hauptaufgaben des „Unterhaltungs-Rundfunk“. (Foto: Scan SR)
Die drei Hauptaufgaben des „Unterhaltungs-Rundfunk“ formuliert vom Reichspostminister.

Um das zu verwirklichen, wurde zwischen Reichspost- und Reichsinnenministerium vereinbart, „dass eine vom Reichministerium des Inneren zu benennende Gesellschaft für die Verbreitung von politischen Nachrichten ein Monopol erhalten soll“.[11] An der dafür vorgesehenen „Aktiengesellschaft für Buch und Presse“ waren neben einem Ministerialrat des Reichsinnenministeriums (Kurt Häntzschel) und dem Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Fraktion des Preußischen Landtags (Ernst Heilmann) noch weitere Politiker beteiligt. Sie änderten den Namen ihrer Gesellschaft in „Drahtloser Dienst AG“ („Dradag“) und bekamen, wie beabsichtigt, den Zuschlag für die Lieferung der Nachrichten (des publizistisch-journalistischen Programms) für den Rundfunk. Die letzte der drei Hauptaufgaben war den Wünschen des Innenministeriums entsprechend umgesetzt. Dieses hatte sich über die personelle Besetzung den angestrebten Einfluss auf die Nachrichten im Rundfunk gesichert.

Die Dradag wurde neben der Deutsche Stunde, Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung mbH zum zweiten Dienstleister für das Rundfunkprogramm. Und damit war bei der Berliner Radio-Stunde das Modell geschaffen, nach dem die folgenden regionalen Radiogesellschaften organisiert werden sollten. Unterschiedlich waren von Sender zu Sender die Partner aus Wirtschaft und Industrie, die die „Deutsche Stunde“ mit ins Boot nahm. Immer aber blieb bei den regionalen Sendern die Reichspost der Mehrheitsgesellschafter mit mindestens 51 Prozent der Anteile.

Damit allein schon hatte der Staat im deutschen Rundfunk der Weimarer Republik letztlich das Sagen. Zusätzlich sorgten auch die politischen Überwachungsausschüsse dafür. Sie einzurichten, war in den Genehmigungsurkunden für den Sendebetrieb festgeschrieben.[12] 

Eines der drei in der Regel dafür vorgesehenen Mitglieder entsandte die Reichsregierung, die beiden anderen die zuständige Landesregierung. Die Überwachungsausschüsse mussten die Anstellung des Programmverantwortlichen der Rundfunkanstalt genehmigen, konnten  auch seine  Abberufung veranlassen und direkt ins Programm eingreifen.[13] Die Rundfunkanstalten wurden verpflichtet, sich bei der Programmgestaltung „in allen politischen Fragen“ mit dem Überwachungsausschuss in Verbindung zu setzen und seine Entscheidung abzuwarten.[14] Sie hatten also selbst für die Vorzensur ihres Programms zu sorgen. Als Ausschussmitglieder benannt wurden meist höhere Beamte oder Politiker. Bei den Sendern Hamburg und Stuttgart übernahm gleich der Leiter der staatlichen Pressestelle den Vorsitz.[15]

Als zweites Kontrollorgan neben dem Überwachungsausschuss wurde für jeden Sender ein „Kultureller Beirat“ (Kulturbeirat) ebenfalls in jeder Sendegenehmigung festgeschrieben. Die bis zu zehn Mitglieder eines Kulturbeirats wurden nach Anhörung der Sendegesellschaft von der zuständigen Landesregierung im Benehmen mit dem Reichinnenministerium (!) berufen. In deren Sitzungen durften auch die Reichs- und die jeweilige Landesregierung einen Vertreter entsenden. Aufgabe der Kulturbeiräte waren „Beratung“ und „Überwachung“ bei der Gestaltung des Programms. So sollten sie auch dafür sorgen, dass „Parteipolitik bei den Darbietungen ausgeschaltet“ blieb. Auch konnten sie selbst Programmvorschläge machen.[16]

Der Rundfunk der Weimarer Republik war also eng an den Staat angebunden und unterlag einer mehrfachen straffen politischen Kontrolle. Prof. Hans Bausch, langjähriger Intendant des Süddeutschen Rundfunks, nannte es ein „gouvernementales System“, das „immer im langen Schatten des Staates existierte“.[17]  

Man würde den verantwortlichen Politikern der Weimarer Republik aber  nicht gerecht werden, wollte man ihnen unterstellen, dieses System  allein aus (partei-)egoistischem Eigeninteresse heraus eingeführt zu haben. Sicher hat dabei die labile Lage der jungen Demokratie eine wichtige Rolle gespielt, in der zuletzt ohnehin nur noch per Notverordnung regiert wurde. Die politische Bewältigung der Nachwirkungen des Kaiserreichs, die Auswirkungen des verlorenen Ersten Weltkriegs, die Folgen des Versailler Vertrags, Wirtschaftskrise, Inflation und manches mehr bedeuteten für die Regierenden eine schwer zu bewältigende Herausforderung. Dass sie in dieser Situation den Missbrauch des neuen Mediums Rundfunk für parteipolitisch einseitige Information oder Indoktrination verhindern wollten, erscheint nachvollziehbar.

Signet der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, 1926 (Foto: SR)
Signet der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, 1926

Nachdem die Reichsregierung den Weimarer Rundfunk in Form von dezentralen einzelnen Regionalsendern gegründet hatte, begann sie dann schnell mit der Zentralisierung. Zuerst schlossen sich die Programmdienstleister „Deutsche Stunde“, „Dradag“ und die regionalen Radiogesellschaften zu einem Verein zusammen. Daraus entstand zum 1. Januar 1926 als Holding die „Deutsche Reichs-Rundfunk-Gesellschaft mbH“ (RRG). Bei ihr als Dachorganisation hatte auch wieder – wie bei den Regionalgesellschaften – die Post die absolute Mehrheit. Bei der „Dradag“ übernahm das Innenministerium die Aktienmehrheit. Verschiedene Presse-Organisationen und -Unternehmen teilten sich die restlichen 49 Prozent.

Der deutsche Rundfunk sei bereits 1926 „strukturell ein Staatsrundfunk“ gewesen, bewertet der Rundfunkhistoriker Konrad Dussel die Situation.[18] Die Reichspost sei für alle technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Aufgaben zuständig gewesen, das Reichsinnenministerium zusammen mit den Ländern für die Kontrolle der politischen Programminhalte. 

Vollends zum Staatsrundfunk wurde der Rundfunk 1932 durch eine weitere Organisationsreform. Sie ging vom Innenministerium unter Reichskanzler Franz von Papen (* 29. 10.1879; † 2.5.1969) aus.[19]

Franz von Papen (Foto: IMAGO / United Archives International)
Reichskanzler Franz von Papen.

Als erstes führte sein Innenminister (Wilhelm Freiherr von Gayl) zur besseren Selbstdarstellung des Kabinetts eine tägliche „Stunde der Reichsregierung“ ein. Darin bekamen die Reichsminister nacheinander die Gelegenheit, jeweils 30 Minuten lang die Aktivitäten ihres Ressorts darzulegen. Reichskanzler von Papen nutzte sie weidlich: Innerhalb von sechseinhalb Monaten wandte er sich darin an alle deutschen Radiohörer. Im Reichstag sprach er nicht ein einziges Mal.[20]

Für die Rundfunkpolitik war im Innenministerium Ministerialrat Erich Scholz zuständig, der im Sommer des Jahres in die NSDAP eingetreten war. Die Ergebnisse seiner Verhandlungen mit den Ländern stellte er am 29. Juli in einer „Stunde der Reichsregierung“ selbst vor. Danach sollten die RRG und die Regionalgesellschaften verstaatlicht werden (Reich: 51 Prozent, Länder: 49 Prozent der GmbH-Anteile).

Die Aufsicht über den Rundfunk sollten zukünftig zwei Staatskommissare (Reichs-Rundfunk-Kommissare) haben. Einen davon gab es schon seit 1926: Hans von Bredow, der als Staatssekretär im Reichspostministerium ausgeschieden war. Sein Zuständigkeitsbereich umfasste Organisation, Wirtschaft und Technik. Neben ihn trat ein Reichsrundfunkkommissar des Innenministeriums mit der Zuständigkeit für alle Programmfragen. Das wurde am 10. August 1932 Erich Scholz selber. Nun löste er die Dradag als eigene Gesellschaft auf, machte sie zu einer Abteilung der RRG und übertrug ihr zusätzlich zur Beschaffung und Verbreitung der Nachrichten auch die Zuständigkeit für „die Vorbereitung und Verbreitung von Vorträgen und sonstigen Mitteilungen im Rundfunk, welche die Reichsregierung zur Darlegung ihrer Ziele und zur Unterrichtung der Öffentlichkeit über ihre Tätigkeit für angebracht und erforderlich hält.“[21]

Zusammen mit einer Reihe weiterer organisatorischer und personeller Maßnahmen war damit aus dem staatsnahen deutschen Rundfunk ein staatlicher geworden, aus einem dezentralen ein zentralstaatlicher.

Deutscher Kleinampfänger (DKE 38) im SR-Radiomuseum (Foto: SR/Sebastian Knöbber)
Deutscher Kleinampfänger (DKE 38) im SR-Radiomuseum

Nora Volksempfänger (VE 301 W) im SR-Radiomuseum (Foto: SR/Sebastian Knöbber)
Nora Volksempfänger (VE 301 W) im SR-Radiomuseum

Eine bessere Vorbereitung für ihre Machtübernahme auch im Rundfunk hätten sich die Mitglieder der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (NSDAP)[22] kaum wünschen können. Als Adolf Hitler am 30. Januar 1933 von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt worden war, wurde sein „Aufruf an das deutsche Volk“ vom Rundfunk übertragen. Es war seine erste Rundfunkrede.
Die Rundfunkreportage vom abendlichen Fackelzug der SA sprach bereits ein Parteigenosse: Wulf Bley, NSDAP-Mitglied seit 1931 und SA-Sturmführer[23].

Aus dem in der Weimarer Demokratie gegründeten deutschen Rundfunk wurde nun sehr schnell das wohl wirkmächtigste Propagandainstrument der nationalsozialistischen Diktatur.

Damit begann der zweite Abschnitt der deutschen Rundfunkgeschichte. Auch dieser vollzog sich für noch zwei Jahre außerhalb des abgetrennten Saargebiets im Deutschen Reich.
Trotzdem ging die Entwicklung des deutschen Rundfunks nicht etwa spurlos am Saargebiet vorbei. Im Gegenteil: Der Rundfunk wurde zu einem Medium, das auch die saarländische Geschichte beeinflusste.
Die Gründung des deutschen Rundfunks war gleich nach dem 29. Oktober 1923 zwar für die saarländischen Zeitungen kein Thema gewesen. Aber bereits einen Monat später meldeten sich Radiofreunde  an der Saar mit einer Anzeige in der Saarbrücker Zeitung. Unter dem Namen „Saar-Radio-Club“ wollten sich die Interessenten und Freunde „einer zeitgemäßen und erfolgreichen Entwicklung des Radio-Amateurwesens im Saargebiet“ zusammenschließen. Sie taten es und wurden damit zu Vorreitern in der saarländischen Radiogeschichte.

Alte Zeitungsannonce des „Saar-Radio-Clubs“. (Foto: Scan SR)
Anzeige der Radiofreunde an der Saar in der Saarbrücker Zeitung für die Gründung des „Saar-Radio-Clubs“.

Erst ab 1935 gab es an der Saar mit dem „Reichssender Saarbrücken“ schließlich einen Sender, dessen Standort Saarbrücken war. Das Sendegebiet umfasste allerdings den gesamten „Gau Saarpfalz“, also auch die Pfalz bis nach Ludwigshafen. Es war somit ein saarländisch-pfälzischer Sender. Später kam unter dem Namen „Gau Westmark“ als Sendegebiet noch das von der deutschen Wehrmacht besetzte Lothringen hinzu. Einen speziell saarländischen Sender gab es also auch 1935 noch nicht. Der „Reichssender Saarbrücken“ war zudem auch kein selbstständiger Sender, sondern (wie auch alle anderen regionalen Reichssender in der Zeit des Nationalsozialismus) nur ein Filialsender des Reichsrundfunks. Über diesen wurde er gesteuert. Und von diesem (sowie von den übrigen Reichssendern) bekam er große Teile seines Programms zugeliefert. 

Wie es mit dem Radio an der Saar weiterging, wird in einem weiteren Fundstück zur frühen Radiogeschichte an der Saar dargestellt.

 

Redaktion für den Arbeitskreis SR-Geschichte: Axel Buchholz; Illustration: Burkhard Döring, Magdalena Hell, Axel Buchholz; Layout und Gestaltung, Ko-Recherche: Magdalena Hell; Standbilder: Sven Müller (Fernseh-Archiv);

Für Unterstützung dankt der Arbeitskreis SR-Geschichte dem Stadtarchiv Saarbrücken.

[1] Der studierte Historiker Werner Klippert wurde 1965 Hörspieldramaturg beim HR, dann Chefdramaturg beim NDR. Ab 1970 leitete Klippert die Hörspielabteilung des SR. Der verfügte damals mit dem SFB über die ersten Stereo-Studios und produzierte jährlich etwa 25 bis 35 „abendfüllende“ (wie es damals hieß) Hörspiele.
Nach seiner Pensionierung 1986 gehörte Klippert noch 14 Jahre für den Schriftstellerverband dem SR-Rundfunkrat und dem Programmbeirat an.

[2] Der Text von Werner Klippert ist, leicht gekürzt, seinem Buch „Also sprach der Orang-Utan“ entnommen. Es erschien 2002 im Gollenstein-Verlag Blieskastel. Als „Fundstück zur SR-Geschichte“ wurde der Text bereits zum 90. Geburtstag des Radios veröffentlicht. Wir danken dem Autor und dem Verlag. Klippert hat mehrere Hörspiele, Sachbücher über das Hörspiel sowie einen dokumentarischen Roman über seine Zeit beim SR geschrieben. 

[3] Zum Kinderhörspiel „Radau um Kasperl“ von Walter Benjamin (10.03.1932, Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG) findet sich im Internet ein langer Aufsatz der Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Katja Rothe.

[4] Vgl. Dussel, Konrad: Deutsche Rundfunkgeschichte, Konstanz 2004, S. 32.

[5] Vgl. Bünte, Hans: Geschichte und Geschichten des Senders an der Saar. 50 Jahre Saarländischer Rundfunk, Freiburg im Breisgau 2007.

[6]„Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen etc. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt:
§.1. Das Recht, Telegraphenanlagen für die Vermittelung von Nachrichten zu errichten und zu betreiben, steht ausschließlich dem Reich zu. Unter Telegraphenanlagen sind die Fernsprechanlagen mit begriffen.“ (§1 des "Gesetzes über das Telegraphenwesen des Deutschen Reiches" (TG) vom 06.04.1892.

[7]  Anton Höfle in einem Schreiben an den Reichspräsidenten, zitiert nach Bünte, Hans: Geschichte und Geschichten des Senders an der Saar. 50 Jahre Saarländischer Rundfunk, Freiburg im Breisgau 2007, S. 20.

[8] https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/1923-geht-der-erste-deutsche-Radiosender-an-den-Start,radio385.html

[9] Reichsinnenminister war Wilhelm Sollmann, SPD.

[10] Lerg, Winfried B.: Die Entstehung des Rundfunks in Deutschland. Herkunft und Entwicklung eines publizistischen Mittels, Frankfurt/M. 1965, S.149.
Zitiert nach Dussel, Konrad: Deutsche Rundfunkgeschichte, Konstanz 2004, S. 31.

[11] Winfried B. Lerg, Die Entstehung des Rundfunks in Deutschland. Herkunft und Entwicklung eines publizistischen Mittels, Frankfurt/M., 1965, S.151. Zitiert nach Dussel, Konrad: Deutsche Rundfunkgeschichte, Konstanz 2004, S. 31.

[12] Genehmigung zur Benutzung einer Funksendeanlage der Deutschen Reichspost für die Zwecke des Unterhaltungsrundfunks vom 4.3.1926,
vgl. Lerg, Winfried B.: Rundfunk in Deutschland (Band 1). Rundfunkpolitik in der Weimarer Republik, München 1980, S. 372.

[13] Ebenda, S. 373.

[14] Ebenda, S. 376

[15] Ebenda, S. 375.

[16] Ebenda, S.394 f.

[17] Ebenda, Hans Bausch im Vorwort des Herausgebers, S. 13.

[18] Vgl. Dussel 2004 (wie Anm. 4), S. 38.

[19] Franz von Papen trat 1938 in die NSDAP ein. Der ehemalige Zentrumspolitiker wurde im westfälischen Werl in der preußischen Rheinprovinz geboren. Durch Einheirat in die Keramikdynastie Villeroy & Boch besaß seine Familie in Wallerfangen/Saar ein Gut. Dort hatte er von 1930 bis 1945 einen Wohnsitz. Auf dem Gemeindefriedhof Niederlimberg in Wallerfangen wurde er beigesetzt.
Von Papen war nur ein halbes Jahr lang Reichskanzler, anschließend nach der „Machtergreifung“ Adolf Hitlers für gut ein Jahr dessen Vizekanzler. Hitlers Wahl zum Reichskanzler mit Hilfe der nationalkonservativen „Deutschnationalen Volkspartei“  (DNVP) ging auf von Papens Vermittlung zurück. Er hatte geglaubt, Hitler in dieser Koalition „einbinden“ zu können. Der ehemalige Zentrumspolitiker von Papen trat 1938 in die NSDAP ein. In einem Entnazifizierungsverfahren wurde er 1947 als „Hauptschuldiger“ zu einer Arbeitslager-Strafe verurteilt.

[20] Vgl. Dussel 2004 (wie Anm. 4), S. 74 f.

[21] Lerg, Winfried B.: Rundfunk in Deutschland (Band 1). Rundfunkpolitik in der Weimarer Republik, München 1980, S. 480.

[22] Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

[23] SA = Sturmabteilung, die paramilitärische Kampforganisation der NSDAP.

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