„Radio Saarbrücken“ sendete gerade mal ein knappes halbes Jahr, als es von einem ungenannten Autor Besuch bekam. Sein jetzt wiederentdeckter Text darüber wurde unter dem Titel „Hier spricht die Saar“ im Saarbrücker Bergmannskalender von 1947 veröffentlicht, dem ersten nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein dreiviertel Jahrhundert später wird er hiermit erneut veröffentlicht* als ein Fundstück zur saarländische Nachkriegs- und Radiogeschichte zugleich. Zum besseren Verständnis sollen einige Zeilen vorab beitragen.
Von Axel Buchholz
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg ein Radio von der Saar wieder von sich hören ließ, hatte es rund ein Jahr gedauert. Am 17. März 1946 ging Radio Saarbrücken zum ersten Mal auf Sendung. Statt des „Reichssenders Saarbrücken“, einem Zweigsender des nationalsozialistischen „Großdeutschen Rundfunks“, sendete nun der französische Besatzungssender „Radio Saarbrücken“. Erster Programmpunkt war um 19.10 Uhr die „Marseillaise“, die französische Nationalhymne.
Bereits im November des Jahres 1946 erschien im „Saarbrücker Bergmannskalender 1947“ ein Erfolgsbericht über „unser(en) Heimatsender“.
Der nicht genannte Autor lobte das neue Funkhaus Wartburg als ein „modernes, allen Ansprüchen gewachsenes Sendehaus“ mit „Hunderten“ von Beschäftigtem – was das im Krieg beschädigte ehemalige evangelische Gemeindehaus trotz aller Reparatur- und Umbauarbeiten gewiss nicht gewesen sein konnte. Dem französischen Militärgouverneur Oberst Gilbert Grandval schmeichelte der Verfasser. Der Sender habe seiner „Initiative und … nie erlahmenden Tatkraft … seine Existenz in erster Linie“ zu verdanken. Auch die „kameradschaftliche Hilfe“ des französischen Rundfunks pries er. In der Sache war dies wohl richtig.
Der Titel „Hier spricht die Saar“ war zumindest stark übertrieben: „Eine Stimme von der Saar“ wäre stattdessen korrekt gewesen. Denn die französische Besatzungsmacht ließ bei Radio Saarbrücken ihre saarländischen Mitarbeiter vor allem in ihrem eigenen französischen Sinne sprechen. Für eine entsprechende Kontrolle sorgte ihre Zensur. Auch dieser Beitrag im Bergmannskalender liegt ganz auf der Linie der anfänglichen französischen Saarpolitik – so genau, dass der musikaffine Anonymus ihn im Auftrag der Militärregierung geschrieben haben könnte.
Am 18. Juli 1945 war ein Gebiet in etwa von der Größe des ehemaligen Saargebiets von den Franzosen aus ihrer Besatzungszone (Sitz: Baden-Baden) ausgegliedert worden. Es war ein erster Schritt in Richtung auf die von ihnen damals als „unausweichlich“ betrachtete spätere Vereinigung des Saargebiets mit Frankreich.[1] Ab dem 30. August bekam die Saar mit der „Délégation Supérieure de la Sarre“ in Saarbrücken eine eigene Militärregierung. An deren Spitze stand Militärgouverneur Oberst Gilbert Grandval. Er hatte als Frankreichs Statthalter das Sagen an der Saar.
Radio Saarbrücken war für Grandval ein wichtiges Sprachrohr. Er bestimmte die Wartburg als „Haus für Rundfunk und Propaganda“. Besonders bedeutsam war für die Militärregierung auch der Bergbau. Die Kohlegruben sollten für Frankreichs Energieversorgung schnell so viel wie möglich fördern. Sie waren, bereits kurz nachdem am 10. Juli die Franzosen den Amerikanern als Besatzungsmacht gefolgt waren, einer Sequester-Verwaltung durch die „Mission Française des Mines de la Sarre“ unterstellt worden. Diese Sequester-Verwaltung war laut Impressum auch für den „Saarbrücker Bergmannskalender 1947“ verantwortlich. Alle Texte darin mussten dem Ziel der französischen Saarpolitik entsprechen. So ist denn auch der über Radio Saarbrücken politisch als Lobpreisung der französischen Wiederaufbauarbeit an der Saar unter Militärgouverneur Gilbert Grandval zu verstehen.
Mit dem Zusatz „Gouverneur de la Sarre“ steht sein Name unter dem Vorwort des Bergmannskalenders, der zweisprachig erschien. „[D]en furchtbare[n] Mangel, den wir durchleiden müssen“, leugnet er darin nicht. Für die Zukunft verspricht er nach dem „Unheil, das die Hitler-Horden im Saarland angerichtet haben“ nun aber „Freiheit“. Dafür sei „Frankreich an der Saar gleichbedeutend“. Und Freiheit heiße „Lebensfreude“. „Wir werden euch den Frieden verschönern“, sichert er den saarländischen Bergleuten zu. Vom Stil her könnte man fast auf den Gedanken kommen, dass das Vorwort und der Text über Radio Saarbrücken aus derselben Feder stammen:
HIER SPRICHT DIE SAAR. Ein Rundgang durch die Wartburg
Viel guter Wille und liebevolle Hingabe ans Werk, solides technisches Können, das täglich das Wunder vollbringen musste, aus Nichts und Mangel etwas Greifbares hervorzuzaubern, brachten in ein paar Monaten das Kunststück zuwege, aus der Wartburg-Ruine ein modernes, allen Ansprüchen gewachsenes Sendehaus zu schaffen.
Unser Heimatsender verdankt seine Existenz in erster Linie der Initiative und der nie erlahmenden Tatkraft des Gouverneurs der Saar, Herrn Oberst Grandval, der schon so oft bewiesen hat und täglich neu beweist, wie sehr und ehrlich ihm die Sache der Saar am Herzen liegt. Ohne seine mächtige Protektion hätte Radio Saarbrücken niemals gedeihen können.
Es soll auch hier nicht vergessen werden, was Radio Saarbrücken der kameradschaftlichen Hilfe des französischen Rundfunks verdankt, der überall, wo es nur möglich war, mit Apparaten und Material unterstützend und rettend einsprang und einige seiner Techniker liebenswürdigerweise zur Verfügung stellte. Eine der Hauptaufgaben, die neben den überaus verwickelten technischen Problemen befriedigend gelöst werden mussten, war die Bildung eines guten Redaktionsstabs und der Aufbau der Orchester. Auch diese Fragen wurden gemeistert.
Um ein plastisches Bild von den Anlagen und dem Ausbau des Senders zu gewinnen, lassen wir uns durch die Wartburg führen. Die oberen Räume beherbergen die Verwaltung, einen recht komplizierten Apparat: Buchhaltung, Personalstelle, Kasse, Programmverwaltung, Noten- und Schallplattenarchiv, Verrechnungsstelle für Urheberrechte. Der Laie ahnt nicht, welch delikate Buchungsprobleme das einfache Abspielen einer Schallplatte mit sich bringt und wie höllisch verzwickt die Verrechnung eines vom „Kleinen Orchester“ zur Freude der Hörer gespielten Tangos sein kann im Hinblick auf Urheberrechte.
Im zweiten Stockwerk sind die zahlreichen Büros der Redaktion und der musikalischen Abteilung untergebracht, die Redaktion mit ihren verschiedenen Sektionen wie Programmgestaltung, Nachrichten, Politik, Saarfragen, Lokales, Sport, Zeitfunk, Hörspiel, Kunst und Kultur, Unterhaltung. Die Musikabteilung zerfällt ebenfalls in mehrere große Sektionen, die sich mit Großer Musik, Kammer- und Unterhaltungsmusik befassen, und der vier Orchester unterstehen.
Da gibt es das Symphonie-Orchester, von Dr. Rudolf Michl geleitet und aus 70 Künstlern zusammengesetzt, das entzückende, mit Recht beliebte Unterhaltungsorchester Erich Webers, Heinz Gebhardts strahlenden Jazz und das Musette-Ensemble, das der Akkordeon-Virtuose Rudi Braun mit Verve und Esprit betreut. Die Musikabteilung verfügt auch über das sehr reiche Schallplattenarchiv, aus dem sich brillante Programme zusammenstellen lassen.
Die Wunderwelt des Rundfunks tut sich im ersten Stockwerk auf, eine Wunderwelt voll technischer Geheimnisse mit Schaltern, Hebeln, seltsamen Maschinen und Apparaten, einem verwirrenden Netz von Drahtleitungen. Man nickt verständnisvoll zu den Erklärungen der Ingenieure, weil man sich nicht getraut einzugestehen, daß man sich doch nicht so recht durchfindet durch die Mysterien der Ton-Generatoren, Synchronisierverstärker, Schwebungssummer, Trennklinken und Mischüberblender. Man versteht natürlich ohne Schwierigkeit, daß Wände und Decken der Senderäume aus akustischen Gründen mit Glaswolle und asonoren Platten ausgekleidet und mit merkwürdigen Schallfangkästen versehen sind, um das Echo auszuschalten und so dem Ton seine volle Wärme und Rundung zu erhalten. Wir dürfen einige Mikrophone ausprobieren, und der Ingenieur vom Dienst erweist uns die Ehre, unsere Stimme auf eine Platte aufzunehmen, die er uns sofort abspielt. So hören wir, nicht ohne Überraschung und Erregung zum ersten Male, wie unsere Stimme klingt, das heißt, wie sie von unseren Nebenmenschen gehört wird.
Wir wollen nur einige Eindrücke von unserem Rundgang wiedergeben. Durch ein Fenster blicken wir in ein großes Studio, wo gerade das Symphonie-Orchester probt. Die Ton-Ingenieure sind dabei, den besten Platz für das Mikrophon auszutüfteln, was, man uns erklärt, für die Güte einer Sendung von größter Wichtigkeit ist. Es ist merkwürdig zu beobachten, wie ein Musiker die Pauken bearbeitet, oder wie die Posaunen ein und ausgezogen werden, ohne dass ein Ton zu uns dringt, denn Fenster und Türen müssen Geräuschen gegenüber hermetisch [dicht] sein. Vor diesem Studiofenster glaubt man sich in die Zeit des stummen Filmes zurückversetzt. Der Dirigent des Großen Orchesters lädt ein, der Probe im Studio beizuwohnen. Und wir können uns davon überzeugen, wie gewissenhafte und ausgefeilte Arbeit hier geleistet wird.
Wir gehen dann auf einen Sprung in den Raum, in dem Erich Webers Orchester aufs sorgfältigste mit einer Sopran-Solistin probt. Auch hier werden wir freundschaftlich aufgenommen.
Ein französisches Sprichwort will, dass die Musik die Sitten verfeinere und die Herzen besänftige. Die Musiker, mit denen wir in Berührung waren, bewiesen das. Die dramatische Kunst jedoch scheint gegenteilige Wirkungen auszuüben. Denn als wir ganz diskret und bescheiden in die Geheimnisse einer Hörspielprobe eindringen wollen, werden wir empfangen wie der berühmte Hund im Kegelspiel. Da gibt es Nerven. Wir wissen heute noch nicht, um welche Subtilität der Interpretation sich das aufgeregte Theatervolk – in Worten natürlich – raufte. Einig waren sich alle jedenfalls in einem Punkt: man könne ihrer Empfindsamkeit nicht die Gegenwart irgendwelcher Eindringlinge zumuten. Wir hätten das Feld zu räumen. So ziehen wir uns denn zurück. Aber die freundschaftliche Perfidie unseres Cicerone verhilft uns dann doch dazu, die Probe abhören zu können. Er nimmt uns in einen Regieraum mit und schaltet kurzerhand das im Probesaal der Mimen stehende Mikrophon ein, und so geht uns kein Wort verloren. Wir wollen der Wahrheit die Ehre geben und gestehen, dass wir die unsichtbaren Zeugen einer höchst gewissenhaften und geschmackvollen Arbeit wurden.
Dann dürfen wir noch etwas streng Verbotenes tun. Nämlich still und klein in der Ecke eines anderen Regieraumes sitzen und eine Sendung miterleben, die aus drei verschiedenen Studios kommt. Das ist eine recht prickelnde Angelegenheit, die sehr viel Aufmerksamkeit, Geschick und Präzision verlangt. Jeder Einsatz wird durch Lichtzeichen und eine dem Laien unverständliche Taubstummensprache gegeben. Da muss aufgepasst werden, Wenn Sie zu Hause zum Beispiel hören, dass ein Sprecher in die Musik hineinspricht, so wissen Sie wahrscheinlich nicht, dass der Sprecher in einem Raum sitzt und das Orchester in einem anderen spielt, während der Ingenieur an den Knöpfen eines Zauberpults dreht, um diese Mischung hervorzubringen. Wir sitzen da und bestaunen den Regisseur, der überall Signale aufblinken lässt und mit Armen, Händen und Fingern kurze kategorische Zeichen gibt. Er hat die Augen überall, auf dem Programm, auf Partituren und dem mächtigen Zifferblatt einer Uhr, auf dem ein Sekundenzeiger, so groß wie ein Schulmeisterstock, emsig und unermüdlich vorwärtshetzt.
Die Uhren sind ein Kapitel für sich. In einem Sendehaus gibt es überall Uhren, und die müssen wohl irgendwie mitschuldig sein am geordneten Hasten und dem beklemmenden Tempo, ohne die ein Funkhaus nicht denkbar ist und an die sich ein – sagen wir – normaler Mensch erst gewöhnen muss. Es ist inzwischen zwei Uhr geworden, und wir denken ans Mittagessen. Wir steigen noch hinunter ins Erdgeschoß, wo wir die im Aufbau befindliche Kantine besichtigen, die den Hunderten von Menschen, die Radio Saarbrücken beschäftigt, die Sorge um die täglichen Mahlzeiten abnehmen soll. Einen Blick noch auf den neu hergerichteten Wartburgsaal und seine große moderne Bühne, und wir drücken unserem Cicerone die Hand, der fünf Stunden geopfert hat, damit wir unseren Lesern heute etwas über Radio Saarbrücken erzählen konnten.
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Wer mag nun der Autor des Textes gewesen sein? Über den Verdacht hinaus, dass er im Auftrag der französischen Militärregierung geschrieben worden sein könnte, hat der Saarbrücker Lokalhistoriker und Kenner der Saargeschichte Stefan Weszkalnys noch weitere Überlegungen angestellt, die ihn sogar zu einem Namen geführt haben:
„Ich tippe auf François-Régis Bastide. Dafür sprechen mehrere Gründe:
Der Autor war ein Franzose. Er verrät sich, indem er eine den Franzosen vertraute Redewendung ohne Bedenken wortwörtlich ins Deutsche überträgt. Dabei geht er von der Annahme aus, dass sie auch in der deutschen Sprache üblich sei. Aber ein „Hund im Kegelspiel“ ist hierzulande nicht „berühmt“. Das hat er mit der Redewendung „Il vient là comme un chien dans un jeu de quilles“ nur in Frankreich geschafft. In Deutschland muss der Störenfried schon größer sein – so „wie ein Elefant im Porzellanladen“.
Bastide beherrschte aber die deutsche Sprache durch seine Schulbildung und einen bereits mehrmonatigen militärischen Aufenthalt im deutschen Sprachraum recht ordentlich. In Saarbrücken hatte er mit vielen deutschen ’Bildungsbürgern’ und Musikschaffenden bzw. Musikliebhabern regen Umgang. Seine hiesige Geliebte, eine wenige Jahre ältere Schauspielerin, hätte er nötigenfalls auch als Korrektorin mit gehobenem Sprachempfinden zur Verfügung gehabt.
Bastide war im November 1945 als erst 19-jähriger Leutnant zur französischen Militärregierung an die Saar gekommen. Sein Auftrag war, hier, das Musikleben wieder in Gang zu bringen, speziell ein symphonisches Orchester aufzubauen. Dabei erfreute er sich des Wohlwollens des Gouverneurs Grandval, dem er sich verbunden fühlte. Sein Büro hatte er zuerst im Gouvernementsgebäude nahe der Christ-Königs-Kirche in Saarbrücken. Nach Sendebeginn von Radio Saarbrücken bezog er dann ein Dienstzimmer beim Sender in der Wartburg in unmittelbarer Nähe zu dessen Orchestern. Er kannte sich also im Gebäude und in der Struktur des Senders aus.
Der Text ist stark musiklastig und weder typisch journalistisch, noch trocken sachlich, sondern er verrät feuilletonistische Eleganz, Nähe zur Ausdrucksweise gehobener französischer Bildungskreise.
Die Fähigkeit dazu hatte Bastide bereits bewiesen, denn sein Erstlingswerk, die „Lettre de Bavière“ – Erlebnisse und Gedanken als Angehöriger einer französischen Panzerarmee bei deren Feldzug durch Süddeutschland bis zum bayerischen Ammersee – hatte er bereits geschrieben. Das Manuskript war schon Ende 1945 dem etablierten Autor Alexandre Arnoux in Paris übergeben worden. Der hatte das frühe Werk mit warmer Empfehlung an den Verlag Gallimard weitergereicht, welcher das Bändchen 1947 publizierte.
Der Autor zeigt einen dezenten Mut zur Wahrheit, indem er „die im Aufbau befindliche Kantine“ erwähnt, die offenbar im Oktober 1946 noch nicht funktionsfähig ist Ob das aus technischen oder aus Gründen noch ungeklärter Absicherung des Bezugs der nötigen Lebensmittel in dieser Hungerzeit so war, lässt er schwebend interpretierbar – doch er verheißt in unbestimmter Zukunft den Zweck der Kantine als einer erhofften Einrichtung, „die den Hunderten von Menschen, die Radio Saarbrücken beschäftigt, die Sorge um die täglichen Mahlzeiten abnehmen soll.“
Auch wenn die Zahl der Beschäftigten sicher übertrieben war, diese Erwähnung der nötigen Kantine sollte Bastide besonders dringlich gewesen sein, denn er hatte Mitleid mit den oft gerade erst aus Gefangenschaft heimgekehrten und nun an der Saar frierenden und Hunger leidenden Musikern.
Das geht aus seinem 1948 ebenfalls bei Gallimard veröffentlichten und bis heute unübersetzt gebliebenen, Buch „La Troisième Personne“ hervor. In dem überaus realitätsnahen „Roman-Bericht“ über diese Wiederaufbau- und gleichzeitig Notjahre an der Saar beklagt er:
„Diese Menschen hatten Hunger, sie konnten nicht mehr, waren kurzatmig und ihre Beweglichkeit hatte durch die Erschöpfung abgenommen“ („Ces hommes avaient faim; ils n’en pouvaient plus, leur souffle était court, leurs mouvements rétrécis par la fatigue“). Mangels funktionierender Straßenbahnen hätten sie ihre Instrumente – z. B. den Kontrabass! – vielfach Kilometer weit hin und her tragen müssen, die Säle, in denen sie spielten, waren ungeheizt, und was an Beschwernissen sonst noch dem Vortrag vollendeter Musik entgegenstand.
„All diese Argumente sind kein zwingender Beweis für Bastides Urheberschaft, doch werden sich wenige andere Namen – wenn überhaupt – ins Feld führen lassen, welche so viele Faktoren in sich vereinigen, um als Autor in Frage zu kommen.“
Diesem Fazit von Stefan Weszkalnys ist sicher kaum zu widersprechen. François-Regis Bastide dürfte tatsächlich der Autor des Textes über Radio Saarbrücken sein.
[1] Vgl. Wilfried Loth, Charles de Gaulle, Kohlhammer Urban Taschenbücher, 2015.
*Der Arbeitskreis SR-Geschichte dankt der RAG im Saarland (vormals Saarberg) dafür, dass er die erneute Veröffentlichung dieses Beitrags gestattet hat.
Für Mithilfe bei der Recherche bedankt sich der Arbeitskreis SR-Geschichte bei:
- Delf Slotta, Fachautor für Industriekultur im Saarland, besonders Bergbau (zahlreiche Publikationen, https://www.delfslotta.de)
- Stefan Weszkalnys, Saarbrücker Lokalhistoriker und Autor
- Gregor Zewe, langjähriger Pressereferent und Werksredakteur der RAG im Saarland, Autor zweier Bücher über den Saarbergbau.
Redaktion für den Arbeitskreis SR-Geschichte: Axel Buchholz (ab); Illustration Burkhard Döring und Magdalena Hell, Layout und Gestaltung Eva Röder