Eine Pflegeassistentin misst den Blutdruck. (Foto: dpa/Oliver Berg)

Viele Saarländer leiden unter Bluthochdruck

  10.04.2024 | 13:09 Uhr

Im Saarland leiden im bundesdeutschen Vergleich besonders viele berufstätige Menschen an Bluthochdruck. Zu dieser Einschätzung kommt eine Studie der Krankenkasse Barmer. Unbehandelt kann das gefährlich werden.

In keinem anderen westdeutschen Bundesland leiden in Relation mehr berufstätige Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren unter Bluthochdruck als im Saarland. 155 von 1000 Saarländern dieser Altersgruppe sind von der Krankheit betroffen. 

Das Saarland liegt damit nach Angaben des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung um elf Prozent über dem Bundesschnitt von 140 Hypertonie-Erkrankten je 1000 Einwohnern. Für die Erhebung wurden Daten aus dem Jahr 2021 analysiert.

Junge Menschen haben häufig schon Bluthochdruck

"Bluthochdruck kommt auch schon bei jüngeren Menschen vor und muss ernst genommen werden. Unbehandelt kann er zum Beispiel zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen und schlimmstenfalls tödlich enden", sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Von Bluthochdruck betroffen sind laut dem Barmer-Atlas generell alle Bildungsschichten. Im Saarland seien allerdings Menschen mit höherem Bildungsabschluss vergleichsweise seltener betroffen als Menschen mit geringer Bildung.

Blutdruck regelmäßig kontrollieren

Bluthochdruck wird auch als Hypertonie bezeichnet. Zunächst bleibe er oft symptomlos, sagt Kleis. Daher sollte jeder Mensch seien Blutdruck ein- bis zweimal im Jahr zur Sicherheit kontrollieren lassen. "Wer typische Bluthochdruck-Symptome wie Schwindel, Ohrensausen, Nasenbluten, Abgeschlagenheit, Übelkeit oder Schlaflosigkeit verspürt, sollte diese ärztlich abklären lassen", rät Kleis.

Änderung des Lebensstils kann viel bewirken

Leichter Bluthochdruck kann manchmal ohne Medikamente einfach durch eine Änderung des Lebensstils gesenkt werden. Gewichtsreduktion, weniger rauchen, auf Alkohol und Salz zu verzichten und mehr Sport treiben, lauten die gängigen Ratschläge von Ärzten.

Wenn durch diese Maßnahmen der Blutdruck nicht sinkt, wird die Erkrankung meist durch blutdrucksenkende Medikamente behandelt. Wenn auch das nichts hilft, ist auch eine Operation möglich.


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