Sind schwarze Katzen weniger beliebt?

Wenige Chancen für Tiere mit schwarzem Fell?

Jil Kalmes/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   17.08.2023 | 07:38 Uhr

Schwarze Katzen bringen Pech - dieser Gedanke ist noch in vielen Köpfen verankert. Dabei scheint es eher so, als hätten schwarze Katzen Pech. Denn im Vergleich zu ihren Artgenossen brauchen sie viel länger, um ein Zuhause zu finden.

Die Tierheime im Saarland sind im Sommer überfüllt. Vor allem die Katzenhäuser haben 2023 Probleme. Aber auch bei den Hunden sieht es nicht viel anders aus. Dabei fällt auf: Egal, ob Hund oder Katze - schwarze Fellfarbe scheint bei Menschen nicht ganz so beliebt zu sein. Der deutsche Tierschutzbund hat in einer Umfrage herausgefunden, dass knapp die Hälfte der befragten Tierheime Probleme mit der Vermittlung von schwarzen Tieren hat.

Immer schwarze Katzen im Tierheim

Frederick Guldner (Pressesprecher des Tierheims Saarbrücken) mit Morpheus (Foto: SR/Jil Kalmes)

Schwarze Tiere seien immer da, sagt Federick Guldner, Sprecher des Tierheims in Saarbrücken. Und das sei gerade bei den Katzen so, da die eine viel höhere Fluktuation hätten als bei den Hunden üblich. Generell hätten es schwarze Katzen aber auch viel schwerer, ein neues Zuhause zu finden.

Der Aberglaube mit der schwarzen Katze

Dass schwarze Tiere schwerer zu vermitteln sind, liegt zum Teil daran, dass schwarze Tiere für manche bedrohlich wirken. Menschen würden häufig nach einer bestimmten Fellfarbe fragen, sagt Guldner. Und da sei schwarz einfach seltener dabei. Bei Katzen sei das vielleicht auch auf den Aberglauben zurückzuführen, dass schwarze Katzen Pech bringen würden.

Schwarze Katze im Tierheim (Foto: SR/Jil Kalmes)

Dabei bringen schwarze Katzen nicht überall auf der Welt Pech. In anderen Kulturen bringen die schwarzen Fellnasen sogar Glück. In China und Japan stehen sie beispielsweise als Symbol für Wohlstand und Reichtum

Eine Chance für jedes Tier

Madlen Dönneweg vom Tierschutzverein Merzig-Wadern (Foto: Jil Kalmes)

Madlen Dönneweg von der Tier-Auffang-Station Merzig betreut aktuell fünf Katzen. Unter ihnen befindet sich eine schwarze. Die Fellfarbe habe nichts mit dem Charakter zu tun, sagt sie.

Auch wenn man eine gewisse Vorstellung habe, solle man jedem Tier eine Chance geben, sagt Dönneweg. Oft seien Menschen mit einer gewissen Idee zu ihr gekommen und seien mit einer Katze nach Hause gegangen, die doch ganz anders aussah.

Einfach kennenlernen

Guldner empfiehlt: "Gerne einfach vorbeikommen und sich mit den Tieren Beschäftigen."

Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 17.08.2023

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