Das Rathaus in Wadern (Foto: Pasquale D'Angiolillo)

So soll bald in Wadern geheizt werden

Florian Possinger/Onlinefassung: Nadja Schmieding   07.07.2023 | 12:20 Uhr

Wo kommt die Energie für unsere Heizungen her? Wieviel Energie brauchen wir für unsere öffentlichen und privaten Gebäude? Wie können wir das geplante Heizungsgesetz umsetzen? Diese Fragen stellen sich gerade viele Kommunen und die Lösungen sind unterschiedlich. Gerade im ländlichen Raum ist Kreativität gefragt, da es dort häufig an ausgebauter Infrastruktur mangelt. So auch in Wadern im Hochwald.

Wadern im Hochwald ist die drittgrößte Flächenkommune des Saarlandes. Und da beginnt auch schon die Herausforderung: Eine einheitliche Lösung für 13 Ortsteile kann es nicht geben.

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Die kommunale Wärmeplanung in Wadern
Audio [SR 3, Florian Possinger (c) SR, 07.07.2023, Länge: 02:26 Min.]
Die kommunale Wärmeplanung in Wadern

Teilweise Umstieg auf Wärmepumpen

Aktuell gibt es in Wadern nicht einmal ein richtiges Gasnetz. Lediglich ein paar öffentliche Gebäude wie das Rathaus oder das Schwimmbad werden mit Gas beheizt. Diese sollen in Zukunft auf mehrere Wärmepumpen umsteigen. Alles andere müsse die konkrete Wärmeplanung zeigen, sagt Bürgermeister Jochen Kuttler: "Das ist ja auch eine logische Folge des Heizungsgesetzes. Da müssen wir schauen, welche Lösungen wir finden zwischen Himmel und Erde.

Ein Fernwärmenetz gibt es in Wadern nicht. Das sei bei einer ländlichen Kommune auch eher selten, so Kuttler. "Es ist klassisches Ölland, so wie es bei vielen Kommunen im ländlichen Raum der Fall ist." Es gebe aber Möglichkeiten bezüglich Wärmepumpe und Blockheizkraftwerke in Neubaugebieten - aber genau das müsse untersucht werden.

Nachrüstungen in Absprache mit den Bürgern

Die neuen Häuser hätten bereits überwiegend Wärmepumpen eingebaut, die seien nicht das Problem. Schwieriger werde es vor allem beim Altbestand in der Kommune. Jede mögliche Lösung müsse da in Betracht gezogen werden - und das mit allen Bürgerinnen und Bürgern an Bord, so Kuttler: "Ich glaube, es ist ganz sinnvoll, dass da mal abgerüstet wird, was die Angststrukturen angeht. Die Wärmewende wird kommen, so oder so, egal welches Gesetz hinten dran steht, weil die Parameter so gesetzt sind." Offen und in Ruhe an die Sache gehen und die Bürgerinnen und Bürger dabei mitnehmen - das ist sein Credo. "Wir werden die Wärmeplanung nicht ohne die Menschen machen. Das werden wir alles offen kommunizieren, weil was nutzt eine Wärmeplanung, die niemand versteht?"

Ortsbezogene Lösungen wie in Fürth

Es ist von Vorteil, wenn die Menschen in einem Ortsteil sowieso schon überwiegend an einem Strang ziehen - so wie Beispielsweise in Fürth bei Ottweiler.

Biogasanlage in Ottweiler-Fürth (Foto: SR)

Die Energiegenossenschaft und ihre Kunden dort sind nach wie vor sehr zufrieden mit der Lösung eines Blockheizkraftwerkes in Kombination mit einem Nahwärmenetz, um zu heizen - für alle, die mitmachen wollen. Solch eine Wärmeversorgung habe viel Positives - aber auch hohe Kosten, gibt Kuttler mit Blick auf seine Kommune zu bedenken: "Das kann durchaus eine Lösung sein, wenn man sich zu so etwas zusammenschließt. Wir haben ja auch Orsteile mit 100 oder 150 Einwohnern, da könnte so etwas Sinn machen."

Solche Lösungen seien für ihn auch in Neubaugebieten gut denkbar. Ein Nahwärmenetz funktioniere aber natürlich nur, wenn die Leute sich dann auch anschließen.


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Ein Thema in der "Region am Mittag" am 07.07.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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