Stefan Ochs an der ehemaligen Raststätte Goldene Bremm (Foto: SR/Anke Schaefer)

Kunstschau "SaarART" auf der Goldenden Bremm

Reporterin: Anke Schaefer / Onlinefassung: Raphael Klein   05.08.2023 | 12:20 Uhr

Auf der diesjährigen Landeskunstschau "SaarART" rückt ein besonderer Ort in den Fokus: Die ehemalige Raststätte des Architekten Walter Schrempf an der Goldenen Bremm. Ein Künstlerkollektiv präsentiert sich hier mit seinen Ideen.

Bis zum 17.9. läuft sie noch: Die "SaarART", die große saarländische Überblicks-Kunstschau, die erstmals grenzüberschreitend angelegt ist. Im Rahmen dieser "SaarART 2023" hat sich das "Kollektiv Bremm" gegründet, aus Künstlern, Urbanisten und Architekten. Sie wollen den "Bremmraum" - so nennen sie die Goldene Bremm -  in den Fokus rücken.

Das ist eine Herausforderung, denn die Goldene Bremm ist wirklich ein Un-Ort. Es lohnt sich aber, da oben mal vorbei zu schauen und es könnte genau dieser Un-Ort sein, von dem aus möglicherweise irgendwann einmal eine zukünftige Internationale Bauausstellung Saar-Moselle koordiniert wird.

Künstlertreff an der Grenze

Treffpunkt Autobahn- Raststätte Nord, Fahrtrichtung Frankreich, Goldene Bremm. Dies ist derzeit ein Ort der Kunst. Das Kollektiv Bremm hat ihn geschaffen. An den Wänden des alten, verlassenen Bistros prangen Fotos von Lukas Ratius aus dem Leben der Lastwagenfahrer. Man folgt den Schildern, unterquert die Autobahn durch eine Unterführung, bemalt von Künstler Florian Budke: Rot-weiß-grün-weiß. Und dann steht man vor einer Hausruine: Früher konnten Reisende hier essen, trinken, Geld wechseln.

Zukunftsvisionen

Stefan Ochs, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, erzählt von der Internationalen Bauausstellung (IBA), die er seit Jahren hier im deutsch-französischen Grenzraum initiieren will - auch um den gesellschaftlichen Wandlungsprozess, in dem wir stecken, zu begleiten. Er zeigt auf ein manierlich bepflanztes Erdbeer-Beet des Künstlerduos Mane Hellenthal und Ulrich Behr: "Das Motto der Internationalen Bauausstellung ist ja: Il faut cultiver notre jardin, wo wir sagen, wenn wir hier etwas gemeinsam haben in der Region, dann ist es die Idee des Gartens, gemeinsam etwas anbauen, kultivieren, beschützen."

Der kleine Bruder der Uni-Mensa

Die Raststätte wurde in den 60er Jahren gebaut, genau wie die Autobahn - vom renommierten Architekten Walter Schrempf. Auf ihn geht u.a. auch die berühmte Mensa auf dem Saarbrücker Universitäts-Campus zurück. Die Künstler des Kollektiv Bremm haben eine Wand der Hausruine bemalt: Das zeige "ein klein bisschen, wie es im Innenraum aussieht", so Ochs.

Geht es nach Stefan Ochs, hat dieses besondere Haus an der Autobahn Zukunft. Genau hier könnte die IBA Werkstatt einziehen, also das Büro, von dem aus die Internationale Bauausstellung Saar-Moselle koordiniert werden könnte. Wenn es dafür Geld vom Land gäbe. Wonach es im Moment nicht aussieht, was ihn ärgert. Denn er findet, "man kann sich das in diesem kleinen Saarland, das nicht so richtig viel Baukultur zu bieten hat, nicht leisten, ein solches Haus verfallen zu lassen." Auch deshalb sei es gut, dass der Ort durch die SaarArt nun mehr in den Fokus rücke.

Gut, meint Stefan Ochs, dass wenigstens während der SaarArt dieser Grenzraum noch bis Mitte September im künstlerischen Fokus steht.


Mehr zur "SaarART 2023"


Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 05.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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