Wanderfamilie in der Teufelsschlucht (Foto: Eric van de Perre, Felsenland Südeifel Tourismus GmbH)

Wander-Abenteuer in der Süd-Eifel

Die Teufelsschlucht lockt mit geheimnisvollen Felsspalten, viel Natur und einem Dinosaurierpark

  27.07.2015 | 12:10 Uhr

Rund um die Teufelsschlucht gibt es zahlreiche Wanderwege. Aber nicht nur geübte Wanderer, sondern auch Kinder kommen hier auf ihre Kosten auf den Spuren der Erdgeschichte.

Plötzlich tut sich der haushohe Sandstein auf. Zwischen den Felswänden führen ausgetretene Stufen in die Tiefe. Immer kühler wird es, dunkles Moos an den Felswänden, ein paar Tropfen Feuchtigkeit rinnen herab. Es ist düster hier unten, in 28 Metern Tiefe. Felsbrocken hängen drohend über dem schmalen Weg, der an der engsten Stelle nur noch eine Armlänge breit ist. Zu Recht trägt dieser Ort seinen Namen: Teufelsschlucht.

Hörfunkbeitrag: Wander-Abenteuer in der Süd-Eifel

Die Teufelsschlucht (Foto: Dominik Ketz, Felsenland Südeifel Tourismus GmbH)

Der Frost schuf das "Teufelswerk"

Tafeln am Wegesrand erklären, wie die Felslandschaft der Süd-Eifel in der Eiszeit entsteht. Damals ist das Meer, das vor 190 Millionen Jahren die Region bedeckt, schon längst verschwunden – der alte Meeresboden zu Sandstein gepresst. Der Eiszeit-Frost sprengt die mächtigen Felsen. Die Folge: Spalten, Felsstürze, umherliegende Felsbrocken, oft spektakulär aufeinander getürmt. Wissenschaftler zu Beginn des 20. Jahrhunderts wussten über die Entstehung offenbar noch nicht genug – die gruselige Felsspalte, meinte man damals, konnte nur Teufelswerk sein. Daher der Name.

Die bemoste Teufelsschlucht (Foto: Dominik Ketz, Felsenland Südeifel Tourismus GmbH)
Die bemoste Teufelsschlucht (Foto: Dominik Ketz, Felsenland Südeifel Tourismus GmbH)

Geheimnisvolle Felszähne und neongrünes Leuchtmoos

Heute gibt es rund um die Teufelsschlucht zahlreiche Wanderwege. Manche für geübte Wanderer. Einige aber auch für kurze Beinchen. Schließlich gibt es für Kinder hier besonders viel Natur zu entdecken: ein steinernes Teufelsgesicht, geheimnisvolle Felszähne, neongrünes Leuchtmoos in kühlen Spalten – außerdem bei Regenwetter die bestimmt größten Nacktschnecken der Region. Und natürlich macht es Riesenspaß, in den Felsen herumzuklettern.

T-Rex im Dinopark der Teufelsschlucht (Foto: Winfried Hoor, Felsenland Südeifel Tourismus GmbH)
T-Rex im Dinopark der Teufelsschlucht (Foto: Winfried Hoor, Felsenland Südeifel Tourismus GmbH)

Der Dinopark

Die (kostenlose) Wanderung durch die Sandstein-Schlucht soll Besucher schon aufs Thema Erdgeschichte einstimmen. Nebenan lässt sich dann besichtigen, wer zu Urzeiten auf der Erde lebte – im Dinosaurier-Park, der neuesten (kostenpflichtigen) Attraktion im Naturpark-Zentrum Teufelsschlucht. Unter freiem Himmel sind hier 100 lebensgroße Tier-Modelle ausgestellt – außen bemalter Kunststoff aus dem Karosseriebau, innen hohl.

Der Weg führt zunächst durch einen Wald, als erstes Modell taucht Riesenlibelle Megaloneuron aus dem Unterholz auf, mit einem Meter Spannbreite. Hundszähne, ein Triceratops, natürlich der T-Rex sind am Wegesrand installiert. Ein Langhals scheint an einem Zweig hoch oben zu knabbern. Tafeln erklären, wo die prähistorischen Tiere vermutlich lebten und wann, welche Überreste man fand. Auch ein Dilophosaurus steht hier – vermutlich Überreste eines echten Exemplars fanden Forscher offenbar ganz in der Nähe, in einem Luxemburger Steinbruch bei Mersch.

Dinopark in der Teufelsschlucht (Foto: Winfried Hoor, Felsenland Südeifel Tourismus GmbH)
Dinopark in der Teufelsschlucht (Foto: Winfried Hoor, Felsenland Südeifel Tourismus GmbH)

Der Spaziergang durch den Dinosaurier-Park dauert eine gute Stunde – flott gegangen. Der Rundweg durch den Dino-Park ist nach Auskunft mit Kinderwagen gut zu bewältigen und weitgehend für Rollstuhlfahrer mit Begleitung geeignet. Der Wanderweg durch die Teufelsschlucht ist dagegen nicht barrierefrei. Die Wanderung ist aber problemlos möglich mit einem Baby/Kleinkind im Tragetuch oder Tragerucksack. Am Ausgang kämpfen unsere (Kunststoff-)Vorfahren gegen Säbelzahntiger. Und ein lebensgroßes Wollhaarmammut steht da, zum Abschied wogt sein zotteliges braunes (Kunst-)Fell leise im Wind.

Wer dann noch nicht genug hat von der Erdgeschichte, kann sich die (ebenfalls teils kostenpflichtigen) Angebote im Forschercamp anschauen.

Isabelle Tentrup


Kontakt:

Naturparkzentrum  Teufelsschlucht
Ferschweiler Straße 50
54668 Ernzen
Tel.: (06525) 93 39 30
www.teufelsschlucht.de; www.dinopark-teufelsschlucht.de

Öffnungszeiten:

Die Teufelsschlucht ist ganzjährig begehbar.

Der Dinosaurier-Park ist bis 1. Nov. täglich von 9.00  – 18.00 Uhr geöffnet (letzter Einlass um 17.00 Uhr).

Das Besucherzentrum mit Tourist-Information und Bistro „TeufelsKüche“ vom 21. März – 24. Okt. täglich 11.00 Uhr – 18.00 Uhr, ab 1. Nov. täglich von 11.00  – 17.00 Uhr.

Eintritt:

Dinosaurier-Park:
Kinder 4 – 12 Jahre 7,50 €, Jugendliche und Erwachsene 9,50 €.
Ermäßigung für Gruppen ab 20 Personen auf Anmeldung.

Teufelsschlucht frei zugänglich.

Anfahrt:

Von Saarbrücken aus über die A 1 Richtung Trier bis Dreieck Moseltal, dort auf die A 602 Richtung Trier. Ausfahrt Luxemburg/Bitburg/Trier-Ehrang. Der Richtung Bitburg folgen über die Mosel auf die B 51. Die Ausfahrt Ralingen/Olk/Naturdenkmäler Sauertal nehmen. Bei Ralingen auf die Sauertal nehmen. Bei Ralingen auf die vor Echternacherbrück ist das „Naturparkzentrum Teufelsschlucht“ ausgeschildert.    



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