Das erste Konto – Worauf Eltern achten sollten
Kinder und Jugendliche müssen viele Dinge des alltäglichen Lebens erstmal lernen. Auch der Umgang mit Geld gehört dazu. Ab wann ist ein eigenes Konto sinnvoll und was sollten Eltern dabei beachten?
Eltern spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den Umgang mit Geld zu erlernen. Für Kinder und Jugendliche ist das erste Konto meist ein Taschengeldkonto, auf das Taschengeld und auch das erste Selbstverdiente eingezahlt werden kann.
Die Verbraucherzentrale Saarland hat einen eigenen Ratgeber mit Tipps fürs erste Konto zusammengestellt. Die meisten Banken und Sparkassen bieten für Kinder und Jugendliche ein kostenloses Jugendgirokonto an, das auf Guthabenbasis funktioniert. Denn Jugendliche unter 18 Jahren sollten keine Schulden machen oder das Konto überziehen können.
Zur Eröffnung eines Kontos brauchten Minderjährige die Zustimmung der Eltern. Beide Elternteile müssten den Antrag zur Kontoeröffnung unterschreiben.
Keine feste Altersgrenze für eigenes Konto
Im ersten Schritt sollten Eltern aber mit dem Kind über die Rahmenbedingungen zur Eröffnung des Kontos sprechen. "Zunächst ist zu klären, ab welchem Alter dem eigenen Kind das Führen eines solchen Kontos zugetraut werden kann", sagt der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht David Riechmann von der Verbraucherzentrale NRW im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Pauschale Altersempfehlungen seien nicht sinnvoll: Ob das Kind reif für ein eigenes Konto sei, hänge sehr von dessen Entwicklungsstand und Verantwortungsbewusstsein ab.
Allerdings sei das Alter des Kindes bei der Auswahl des Kontos relevant, denn "die Altersgrenzen, ab denen Minderjährige ein Konto eröffnen können, sind je nach Institut verschieden", erklärt der Finanzexperte. Manche böten Konten ab der Geburt an, bei anderen müssten die Kinder sieben, zwölf oder vierzehn Jahre alt sein.
Eltern sollten Kontoangebote vergleichen
Wichtig ist zudem vor der Kontoeröffnung, die verschiedenen Angebote und Preismodelle der Institute zu vergleichen. Darauf weist die Verbraucherzentrale Saarland hin.
Selbst für Jugendkonten würden im Einzelfall monatliche Kontoführungsgebühren verlangt. Auch zunächst kostenlos beworbene Girokonten könnten im Nachhinein teuer oder unvorteilhaft sein.
Was soll das Konto können?
Weiterhin müssten Eltern klären, welche Anforderungen sie und ihr Kind an das Konto haben. Kriterien könnten etwa sein: Soll Onlinebanking genutzt werden? Soll das Konto auch im Ausland genutzt werden? Wird es für Onlineshopping eingesetzt?
Sind Geldautomaten zum kostenfreien Geldabheben gut erreichbar? Auch die Gestaltung der App oder die Verfügbarkeit einer Filiale könnten Kriterien sein, so die Verbraucherzentralen.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 06.05.2025 berichtet.