Schwere Vorwürfe gegen Maas und Kramp-Karrenbauer wegen Afghanistan-Einsatz
Im Zusammenhang mit dem chaotischen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan wird der damaligen Bundesregierung Versagen vorgeworfen. Beteiligt waren dabei auch zwei damalige Kabinettsmitglieder aus dem Saarland, Außenminister Maas und Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer.
Am 15. August 2021 waren die islamistischen Taliban nach einer Blitzoffensive in dem Land in der Hauptstadt Kabul einmarschiert. Allerdings hat es vorher offenbar eindringliche Warnungen der deutschen Botschafterin in den USA, Emily Haber gegeben, die diese unter anderem vom Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA bezogen hatte. Diese hat die Bundesregierung nach ZDF-Recherchen aber ignoriert.
Einblick in Geheimakten
Dadurch wurden hunderte Ortskräfte, die für Deutschland gearbeitet hatten, schutzlos zurückgelassen. Das ZDF bezieht sich auf zugespielte Geheimakten über die Kommunikation innerhalb der Bundesregierung. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) waren damals Innenminister Horst Seehofer (CSU), Außenminister Heiko Maas (SPD) und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) die maßgeblichen Entscheidungsträger.
Laut ZDF hatte sich Kramp-Karrenbauer zwar frühzeitig für die Aufnahme von Ortskräften in Deutschland stark gemacht, war aber im Kanzleramt auf taube Ohren gestoßen.
Saarlandbrigade an Rettungsaktion beteiligt
Die Bundeswehr war nach der Einnahme von Kabul zu einer großen Rettungsaktion aufgebrochen, auch die Saarlandbrigade half mit, deutsche Staatsbürger aus dem Land auszufliegen. Die Evakuierung am Flughafen Kabul leitete damals der Brigadegeneral Jens Arlt. Ein Jahr später schilderte er seine Erlebnisse im Gespräch mit dem SR:
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 16.08.2024 berichtet.