LSVS-Affäre: Zeugin sieht Zwei-Klassen-System

Der Untersuchungsausschuss zum Finanzskandal beim LSVS hat sich im Landtag unter anderem mit der Personalstruktur beim Sportverband beschäftigt. Als Zeugen wurden Vertreter des Personalrats und die ehemalige Oberthaler CDU-Bürgermeisterin Sigrid Morsch gehört, die den LSVS in Fragen des Tarifrechts beraten hatte. Auch die ehemalige Führungsriege um Ex-Präsident Gerd Meyer war zur Anhörung geladen.

Insgesamt habe sie den Eindruck gehabt, dass tarifgerechte Bezahlung beim LSVS nur für die unteren Entgeltgruppen gegolten habe, sagte Morsch vor dem Untersuchungausschuss. Oben habe man teilweise gemacht, was man wollte. Ähnliches galt offenbar auch für den Teilzeitjob der Lebensgefährtin von Ex-LSVS-Präsident Klaus Meiser (CDU). Dass die beim LSVS bereits seit zwei Jahren beschäftigt war, habe der Personalrat, so die damalige Vorsitzende, eher zufällig mitbekommen.

Morsch "verschnupft" über Gehaltspolitik

Ex-Bürgermeisterin Morsch war durch Vermittlung eines CDU-Parteifreundes aus dem Kreis St. Wendel, Franz-Joseph Schumann, Beraterin des LSVS geworden. Bezahlt wurde sie auf Honorarbasis von 50 Euro die Stunde im Rahmen eines Werkvertrages. Morsch bestätigte, dass sie 2016 anlässlich der Höhergruppierung einer Geschäftsstellenleiterin, wie sie heute im Ausschuss sagte, "verschnupft" gewesen sei. Hatte sie doch in einem Gutachten die Höhergruppierung abgelehnt, das Präsidium sie dann aber doch vollzogen.

Meyer schweigt

Am Nachmittag ging es im Untersuchungsausschuss dann erneut um die Frage, warum die finanzielle Schieflage des Sportverbands erst so spät aufgefallen war. Der als Zeuge geladene Ex-Präsident Gerd Meyer machte von seinem Recht zu schweigen Gebrauch. Gegen den 74-Jährigen ermittelt die Staatsanwaltschaft. Das früherer Präsidiumsmitglied Karl-Heinz Groß erklärte, er habe erst im Dezember 2017 vom Millionenfinanzloch beim LSVS erfahren. Zuvor habe er sich auf den Wirtschaftsprüfer verlassen, der Jahr für Jahr die Bilanz testiert habe.

Für den ehemaligen Totodirektor und LSVS-Vize Kurt Bohr war der laut Satzung vorgeschriebene Wirtschaftsprüfer demgegenüber weniger von Relevanz. Er habe sich am Haushalt orientiert und der sei all die Jahre ausgeglichen gewesen. Als Ehrenamtler im Präsidium habe er sich auf das verlassen müssen, was der Hauptgeschäftsführer an Zahlenwerk vorgelegt habe, sagte Bohr.

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 18.12.2018 berichtet.

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