Erste Tarifgespräche im Saar-Einzelhandel ohne Ergebnis
Am Montag sind die Tarifverhandlungen für die über 40.000 Beschäftigten im saarländischen Einzelhandel gestartet. Angesichts der weiterhin hohen Inflation fordert die Gewerkschaft Verdi ein deutliches Lohnplus. Die erste Verhandlung endete jedoch ergebnislos.
Gewerkschaft und Arbeitgeber haben ihre Tarifverhandlungen für den saarländischen Einzelhandel am Montag ergebnislos vertagt.
„Wir bezweifeln, dass die Arbeitgeber es mit einer schnellen Tarifeinigung ernst meinen, denn das heutige Angebot wurde bereits in zwei anderen Bundesländern mit den gleichen Argumenten abgelehnt", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Monika Di Silvestre.
"Die Beschäftigten im Einzelhandel benötigen dringend eine kräftige Tariferhöhung, um sich das normale tägliche Leben leisten zu können." Die Tarifkommissionen fordere nichts Unmögliches, der Branche gehe es gut.
Laut Verdi hohe Streikbereitschaft
2,50 Euro mehr pro Stunde, so lautet die Forderung der Gewerkschaft. Für eine Verkäuferin im letzten Berufsjahr würde das eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um circa 14 Prozent bedeuten, teilte Verdi auf SR-Anfrage mit. Azubis sollen 250 Euro zusätzlich pro Ausbildungsjahr erhalten.
Knapp 2800 Euro verdiene eine Verkäuferin heute, sagte Verdi-Fachbereichsleiterin Monika Di Silvestre. Das reiche angesichts der hohen Inflation kaum mehr zur Bewältigung der lebensnotwenigen Dinge. Die Gewerkschaft spricht daher auch von einer hohen Streikbereitschaft.
In einigen Ländern beziehungsweise Tarifbezirken laufen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Einzelhandel bereits seit einigen Wochen. In Baden-Württemberg etwa hat der Handelsverband zuletzt ein verbessertes Angebot vorgelegt. Das sieht unter anderem einen tariflichen Mindestlohn von 13 Euro pro Stunde vor.
Streitpunkt Vertragslaufzeit
Ein weiterer Streitpunkt in der laufenden Tarifrunde ist die Vertragslaufzeit. Der Handelsverband will den neuen Vertrag für zwei Jahre abschließen. Die Gewerkschaft will schon in zwölf Monaten wieder neu verhandeln. Zu unsicher sei im Moment die Planung, heißt es bei Verdi.
Über dieses Thema berichtet die SR 3 Rundschau am 22.05.2023.