ZF will 12.000 Stellen abbauen: Wie ist die Lage in Saarbrücken?

ZF will 12.000 Stellen abbauen: Wie ist die Lage in Saarbrücken?

mit Informationen von Lars Ohlinger   18.01.2024 | 14:50 Uhr

Beim Autozulieferer ZF droht ein massiver Stellenabbau. Deutliche Kritik zu den Plänen kommt vom Betriebsratschef des Werks in Saarbrücken. Er warnt vor Produktionsverlagerungen nach Osteuropa. Wie steht es um die Zukunft in Saarbrücken?

Der Gesamtbetriebsrat des Autozulieferers ZF befürchtet für die kommenden Jahre einen großen Stellenabbau in Deutschland. Betroffen seien mindestens 12.000 Arbeitsplätze, erklärten die Betriebsräte am Mittwoch.

Wie ist die Lage in Saarbrücken? Der ZF-Standort im Saarland ist weiterhin sehr gut ausgelastet. Nach Angaben des Betriebsrats werden derzeit 11.000 Personen beschäftigt und zudem weitere Arbeitskräfte eingestellt. Für Saarbrücken gilt eine Standortsicherungsvereinbarung bis zum 31.12.2025. Bis dahin sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.

Wie geht es nach 2025 bei ZF in Saarbrücken weiter?

Allerdings gestalten sich laut dem Betriebsratsvorsitzenden von Saarbrücken, Mario Kläs, die Verhandlungen über die zukünftige Ausrichtung – also bis zum Jahr 2030 – schwierig. In dieser Woche findet eine Gesamtbetriebsratsversammlung in Friedrichshafen statt, bei der auch Teilnehmer aus Saarbrücken mit dabei sind.

Trotz der guten Auslastung herrscht bei ZF Saarbrücken bereits seit Monaten Angst um Jobs. Dass das Unternehmen die Zahl der Mitarbeitenden deutlich reduzieren will, steht schon länger fest. Doch wie hoch diese am Ende sein wird, ist noch nicht klar.

Kritik an ZF für Abbau von deutschlandweit 12.000 Stellen

Einen Abbau von 12.000 Arbeitsplätzen in Deutschland, den die Geschäftsführung umsetzen will, kritisiert Kläs. Die Jobs wieder in Osteuropa aufzubauen sei nicht sinnvoll. Auch deutsche Werke würden sehr wirtschaftlich produzieren. In Saarbrücken sei man permanent mit der Geschäftsführung im Austausch, um rentabel zu arbeiten.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 18.01.2024 berichtet.


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