Sommerflaute in der Saar-Wirtschaft
Die Stimmung in der saarländischen Wirtschaft ist im Juni schlechter als noch im Monat davor. Wegen der Inflation sei der Konsum gebremst und die Nachfrage nach Investitionsgütern würde schwächeln. Für die kommenden Monate bleiben die Aussichten der Saar-Wirtschaft weiterhin verhalten.
Der seit Dezember anhaltende Aufwärtstrend der Saarkonjunktur habe inzwischen deutlich an Tempo nachgelassen, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé. Das zeige eine aktuelle Umfrage unter saarländischen Unternehmen. "Vieles deutet nun darauf hin, dass die Saarkonjunktur in der Sommerflaute steckt."
Inflation schwächt Kaufkraft
Zwar hätten Lieferengpässe und hohe Energiepreise an Bedeutung verloren, die Nachfrage an Investitionsgütern habe in Folge der steigenden Zinsen dennoch nachgelassen. Die noch immer hohe Inflation schwäche außerdem die Kaufkraft der privaten Haushalte und bremse den Konsum.
Laut Thomé laufen die Geschäfte insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau nicht mehr so gut wie noch zu Beginn des Jahres. Nach wie vor angespannt sei außerdem die Situation bei den energieintensiven Gießereien. Nicht ganz einheitlich ist das Stimmungsbild im Handel und im Hotel- und Gaststättengewerbe. Auch hier zeige sich die allgemeine Konsumzurückhaltung.
Sorgen über weniger Aufträge
Insgesamt bewerten 37 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, die Hälfte mit befriedigend und 13 Prozent mit schlecht, so die IHK. Demnach rechnen für die kommenden sechs Monate nur fünf Prozent der Betriebe mit besseren Ergebnissen. Sorgen bereiten vor allem die rückläufigen Auftragseingänge über alle Industriezweige hinweg.
Es sei höchste Zeit, dass die Politik die Sorgen und Nöte der Unternehmen und Konsumenten ernst nimmt und zügig ein umfassendes Reformprogramm in der Wirtschafts- und Steuerpolitik auf den Weg bringt, sagte Thomé. So müsse der Standort Deutschland zukunftssicher gemacht werden, andernfalls drohe nicht zuletzt angesichts des schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeldes eine längerfristige Wachstumsschwäche.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 26.06.2023 berichtet.