Immer weniger Saar-Schüler lernen Französisch
Frankreichstrategie hin, Élysée-Vertrag her: Die Zahl der Schüler, die Französisch als Fremdsprache lernen, geht auch im Saarland zurück. Nur noch knapp mehr als die Hälfte erlernt die Sprache unserer Nachbarn. Vor fünf Jahren waren es noch knapp 60 Prozent. Im Bundesvergleich bleibt das Saarland trotzdem Spitzenreiter.
Immer weniger Schülerinnen und Schüler in Deutschland lernen Französisch als Fremdsprache. Das geht aus Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt anlässlich des 60. Jahrestages des Élysée-Vertrages veröffentlicht hat. Im Schuljahr 2021/2022 waren es demnach 1,29 Millionen der insgesamt 8,44 Millionen Schüler an allgemeinbildenden Schulen.
Der bundesweite Anteil ist mit 15,3 Prozent so niedrig wie seit dem Schuljahr 1994/95 (15,1 Prozent) nicht mehr. Am höchsten war er mit 19,1 Prozent (1,7 Mio.) im Schuljahr 2009/2010.
Saarland Spitzenreiter, aber mit Rückgang
Spitzenreiter im Vergleich der Bundesländer ist und bleibt das Saarland. Aber auch hier geht die Zahl der Französisch-Schüler immer weiter zurück. Waren es im Schuljahr 2015/2016 noch 61,8 Prozent, sind es 2021/2022 nur noch 51,2 Prozent.
Auch im Saarland hat Englisch das Französische vom Spitzenplatz verdrängt. Seit dem Schuljahr 2020/21 lernen mehr Schüler im Saarland die Weltsprache Englisch als die Sprache unserer direkten Nachbarn.
Rückschlag für Frankreichstrategie
Für die Frankreichstrategie des Saarlandes ist das ein herber Rückschlag, auch wenn das Land im Bundesvergleich deutlich vorne liegt. Erst vor einem Jahr hatte der Landtag beschlossen, die französische Sprache in Grundschulen und Kitas stärker zu fördern. Damals hatten drei Viertel aller Grundschulen keinen Französisch-Unterricht ab der 1. Klasse angeboten.
In Rheinland-Pfalz lernen nur 25,8 Prozent der Schüler Französisch, in Baden-Württemberg 24,3 Prozent. Bundesweites Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit 10,6 Prozent.
Über dieses Thema berichtet der aktuelle bericht am 17.01.2023.