Sanierungen sollen mehr bezahlbaren Wohnraum im Saarland bringen
Immobilien gibt es im Saarland zuhauf, bezahlbarer Wohnraum ist trotzdem vielerorts Mangelware. Die Landesregierung will darum die Sanierung und Modernisierung von Bestandsgebäuden stärker unterstützen. Das soll zugleich den Leerstand bekämpfen und dem Klimaschutz dienen.
In ihrem Bemühen, mehr bezahlbaren Wohnhraum im Saarland zu ermöglichen, setzt die SPD-Landesregierung verstärkt auf die Sanierung von Bestandsgebäuden. Dafür hat das Innenministerium die Richtlinien für die Wohnraumförderung im Saarland überarbeitet.
Wer alte Immobilien umbaut, um sie dann zu einem gedeckelten Preis zu vermieten, kann dafür vom Land ein gefördertes Darlehen von bis zu 2850 Euro pro Quadratmeter zu einem Zinssatz von einem Prozent pro Jahr erhalten. Barrierefreies und nachhaltiges Bauen wird zusätzlich gefördert.
Mieten gedeckelt
Die so entstandenen Wohnungen sind dann für 20 Jahre an einen Mietpreis von höchstens 6,20 Euro pro Quadratmeter und Monat gebunden. Wird dieser Zeitraum um weitere zehn Jahre verlängert, gewährt das Land einen Tilgungszuschuss für das Darlehen in Höhe von 45 Prozent des Förderdarlehens.
Auch Eigentümer, die ihre Häuser und Wohnungen selbst nutzen, können von der Förderung profitieren. Für Modernisierungsmaßnahmen an ihrer Immobilie können sie wie auch Vermieter ein Förderdarlehen von bis zu 200.000 Euro mit einem Zinssatz von einem Prozent pro Jahr beantragen. Voraussetzung ist, dass ihr Einkommen eine gewisse Grenze nicht überschreitet, die etwa von der jeweiligen familiären Situation abhängt.
Maßnahmen sollen auch Leerstand bekämpfen
Die Landesregierung will mit der Überarbeitung der Förderrichtlinien mehrere Ziele erreichen. Neben der Ausweitung bezahlbaren Wohnraums soll die Fokussierung auf Sanierungen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Denn das Saarland hat laut dem Klimaschutzkonzept des Landes den bundesweit mit Abstand höchsten Anteil an Wohngebäuden mit einem hohen Sanierungsbedarf und hinkt bei der jährlichen Sanierungsrate, die zur Erreichung der Klimaziele nötig ist, zurück.
Außerdem sieht das Innenministerium in der sozialen Sanierungsförderung eine Maßnahme gegen den Leerstand im Land und erhofft sich Impulse für die Wiederbelebung von Ortskernen. Nicht zuletzt soll die Förderung die Bauwirtschaft im Saarland ankurbeln, sodass etwa auch Handwerksbetriebe und Planungsbüros profitieren.
Im Landtagswahlkampf hatte die SPD das Ziel ausgegeben, bis 2027 die Zahl der Sozialwohnungen im Land auf 5000 zu erhöhen. Auch wenn es bislang nur rund 825 seien, habe eine erste Überarbeitung der Förderrichtlinien im November 2023 zu deutlich mehr Investoreninteressen geführt. Zahlreiche Förderanträge für Neubauprojekte seien bereits bewilligt.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 13.05.2025 berichtet.