Saarländischer Einzelhandel profitiert von Kunden aus Nachbarländern
Im Einzelhandel im Saarland wird mehr Umsatz erzielt als die saarländische Bevölkerung an Kaufkraft zur Verfügung hat. Grund dafür sind auch Kunden aus Frankreich und Luxemburg. Im bundesweiten Vergleich liegt die Kaufkraft der Saarländer unter dem Durchschnitt.
Die Industrie- und Handelskammer hat den saarländischen Einzelhandel analysiert. Eines der Ergebnisse: Im saarländischen Einzelhandel wird mehr Umsatz gemacht als der Bevölkerung eigentlich an Kaufkraft zur Verfügung steht.
Saarlouis und St. Wendel profitieren besonders stark
Kunden aus den angrenzenden Ländern Rheinland-Pfalz, Lothringen und Luxemburg sorgen für die vergleichsweise hohe Kaufkraft im Saarland. Das wiederum liege an dem verhältnismäßig günstigen Preisniveau und der guten Erreichbarkeit, sagt IHK-Geschäftsführer Carsten Meier. Insbesondere Saarlouis und St. Wendel profitieren davon, dass Kunden aus anderen Kommunen die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort nutzen.
Aus Quierschied, Beckingen oder dem Mandelbachtal fließt hingegen besonders viel Kaufkraft in andere Kommunen ab. Die von der IHK veröffentlichten Zahlen zeigen aber auch, in welchen Kommunen es die höchste einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Einwohner gibt. Vorne liegen hier das Mandelbachtal, Riegelsberg und St. Wendel. Schlusslichter sind hingegen Mettlach, Völklingen und auch Neunkirchen.
2023 bisher 6,5 Milliarden Euro erwirtschaftet
Bei der durchschnittlichen Kaufkraft rangiere das Saarland mit rund 7050 Euro pro Einwohner etwa fünf Prozent unter dem Bundesschnitt, sagt IHK-Geschäftsführer Meier. Insgesamt wird der saarländische Einzelhandel im laufenden Jahr einen Umsatz von rund 6,5 Milliarden Euro erwirtschaften.
Die IHK beruft sich bei ihrer Analyse auf die aktuellen Marktdaten von MB Research.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 07.08.2023 berichtet.
