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Saar-Kinderärzte kritisieren niedrige HPV-Impfquote im Saarland

mit Informationen von Patrick Wiermer   30.06.2023 | 17:27 Uhr

Eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) kann zu einer Krebserkrankung führen. Für Mädchen ist eine Impfung schon lange empfohlen, für Jungen seit 2018. Impfen lassen sich im Saarland nach Ansicht von Kinderärzten allerdings immer noch zu wenige.

Der Sprecher der saarländischen Kinder- und Jugendärzte, Benedikt Brixius, kritisiert die niedrige HPV-Impfquote im Saarland. Nur rund die Hälfte der 15-jährigen Mädchen und 17 Prozent der 15-jährigen Jungen seien demnach gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. Damit liegt das Saarland im Bundesschnitt deutlich unter den ostdeutschen Ländern.

Fehlende Aufklärung als mögliche Ursache

Dabei sei die Impfung sehr gut verträglich, schütze gegen 90 Prozent der HP-Viren und zu fast 100 Prozent gegen Genitalwarzen, so Brixius. Der Kinderarzt fordert vor allem mehr Aufklärung. Die HPV-Impfung habe insgesamt ein zu schlechtes Image. Ein weiteres Problem sei es, die Eltern und Jugendlichen für eine Impfung zu sensibilisieren, wenn keine verpflichtenden U-Untersuchungen mehr anstehen.

Humane Papillomviren sind unter anderem für die Bildung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich, können aber auch bei Männern Krebs im Genitalbereich auslösen.

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Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 30.06.2023 berichtet.


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