"Bürgerferne Arroganz und Abgehobenheit"

Zuletzt hatte es der Vorsitzende der Jungen Union im Saarland, Alexander Zeyer, im SR-Interview gefordert. Nun die Ankündigung: Landtagspräsident Klaus Meiser (CDU) tritt wegen der Finanz-Affäre beim Landessportverband zurück. Ein Kommentar von SR 3-Reporter Thomas Gerber.

Als Meisers Anwalt die Aufhebung der Immunität vor dem Verfassungsgerichtshof anzweifeln wollte, da nahm die Sache vergangene Woche tragische Züge an, erinnerte an Don Quichotte. Zu offensichtlich ist nämlich, dass beim LSVS etwas schief gelaufen ist, zu offensichtlich sind auch persönliche Verfehlungen Meisers. Da geht es nicht nur ums Strafrecht.

Aber seine Büroleiterin und Lebensgefährtin mit einem Nebenjob beim LSVS zu bedienen, das gehört sich einfach nicht. In völlig bürgerferner Arroganz und Abgehobenheit hatte Meiser selbst das nicht einsehen wollen, schwadronierte was von Diffamierungspotential, statt in Sack und Asche zu gehen und eben zu gehen. So aber wurde es ein peinliches Kleben am Amt, was eben dieses und seinen Inhaber beschädigt hat.

„Kein Wort des Bedauerns“

Anders als sein Sportskamerad der rote Roth bleibt Meiser in seiner Rücktrittserklärung wortkarg: kein Wort des Bedauerns. Der pflichtgemäße Dank an die Mitarbeiter - und dann das, was einige inzwischen als Drohung empfinden mögen. Bis zur Neuwahl des Präsidiums will Meiser LSVS-Präsident bleiben. Also weiterhin Schmoren und Aufklären im eigenen Saft?

So richtig hat Meiser den Schuss offenbar noch immer nicht gehört - ging's in der Vergangenheit für ihn ja auch stets nach Stehaufmännchenmanier. Nach der WM-Kartenaffäre musste er als Quierschieder Bürgermeister gut 10.000 D-Mark Geldauflage zahlen, in der Doerfert-Affäre um Caritas und FCS war es dann schon ein Strafbefehl über 20.000 Mark.

„Da müssen neue Strukturen her“

Auch Politiker haben ein Recht auf Resozialisierung, die Missetaten von damals sind längst verjährt. Stimmt! Trotzdem sind sie erwähnenswert - spielt der aktuelle Fall des Klaus Meiser doch schon wieder im gleichen Milieu - an der Schnittstelle zwischen Sport und Politik. Da müssen neue Strukturen her - zu lange hat sich nämlich hierzulande die Politik den Sport zur Beute gemacht.

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 12.02.2018 berichtet.

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