Die Hermann Neuberger Sportschule in Saarbrücken (Foto: Pasquale D'Angiolillo)

Durchsuchung beim Landessportverband

Thomas Braun / mit Informationen von Thomas Gerber   22.12.2017 | 11:02 Uhr

Im Finanzskandal beim Landesportverband hat sich der Untreueverdacht gegen den suspendierten Geschäftsführer Paul Hans offenbar erhärtet. Am Vormittag fand eine Durchsuchungsaktion beim LSVS statt. Dabei ging es laut Staatsanwaltschaft allerdings nicht nur um belastendes, sondern möglicherweise auch entlastendes Beweismaterial.

Die Unterlagen, die der Landessportverband zur Verfügung gestellt hat, haben der Staatsanwaltschaft nicht ausgereicht. Sie hat einen Durchsuchungsbeschluss beim Amtsgericht beantragt und bekommen - und der wurde am Vormittag vollstreckt. Beamte der Polizei beschlagnahmen Aktenordner und PCs. Gegen Hans wurde inzwischen ein förmliches Ermittlungsverfahren wegen Untreue eingeleitet.

Bei der Durchsuchung ging es laut Staatsanwaltschaft aber auch darum, möglicherweise entlastendes Material sicherzustellen. Es könne "nicht ohne weiteres erwartet werden, dass insbesondere Beweismaterial, das den Beschuldigten entlasten könnte, freiwillig und vollständig zur Verfügung gestellt wird", heißt es in einer Mitteilung.

Fünf Millionen sollen rein in Sportprojekte geflossen sein

Video [aktueller bericht, 22.12.2017, Länge: 2:52 Min.]
Durchsuchungen in LSVS Affäre

Nach bisherigem Stand soll sich der suspendierte Geschäftsführer Hans nicht selbst bereichert haben, allerdings könnte dem Sportverband dennoch Schaden entstanden sein. Angeblich flossen die fünf Millionen gänzlich in Projekte des Sports, wurden also so gesehen bestimmungsgemäß verwandt. Allerdings muss der LSVS nach eigenen Angaben nun Kredite aufnehmen und dafür sind Zinsen fällig. Vom LSVS war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Der beschuldigte Hans darf sich derzeit nicht öffentlich äußern. Seine Anwälte hatten den LSVS aufgefordert, ihren Mandanten von der Schweigepflicht zu befreien. Dem war der Verband aber nicht nachgekommen.

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 22.12.2017 berichtet.

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