Namborner Bürgermeister weist Korruptionsvorwürfe zurück
In der mutmaßlichen Namborner Korruptionsaffäre, hat sich der Bürgermeister im Amtsblatt an seine Bürgerinnen und Bürger gewandt. Darin verkündet er ein Zwischenergebnis der Untersuchungen seines beauftragten Sonderermittlers: Es gebe keine Hinweise auf Korruption.
Der Namborner Bürgermeister Sascha Hilpüsch (SPD) sieht bislang keine Anhaltspunkte für Korruption oder Selbstbedienung in seinem Rathaus. Der Verwaltungschef hatte sich am Freitag per Bürgerbrief im Amtsblatt an die Namborner gewandt. Darin wurde bekannt, die beiden beschuldigten Bediensteten betreiben laut Hilpüsch tatsächlich nebenher Firmen und haben dafür seit Jahren eine Genehmigung mit geringer Stundenanzahl.
Hilpüsch bezeichnet Anschuldigungen als Wahlkampf
Dem Zwischenbericht des Sonderermittlers zufolge sollen alle zur Verfügung stehenden Konten der Gemeindeverwaltung durchgesichtet worden sein. Dabei seien keinerlei Zahlungen an die beiden Beschuldigten persönlich oder an ihre Firmen geflossen. Ob Hilpüsch auch die Konten der Gemeindewerke Namborn durchforsten ließ, ist unklar. Mehrere SR-Anfragen ließen Hilpüsch und sein als Sonderermittler eingesetzter Rechtsanwalt unbeantwortet.
Der anonyme Brief- und Anzeigenschreiber sei ihm aber inzwischen bekannt. Dieser habe sein politisches Umfeld gewechselt und eine Privatfehde mit dem beschuldigten Bauhofsmitarbeiter. Hilpüsch spricht zwar selbst lediglich von einem ersten Zwischenbericht, scheint sich aber sicher, an den Vorwürfen ist nichts dran - außer Wahlkampf.
Hintergrund: Korruptions- und Untreuevorwürfe in Namborn
Hilpüsch reagierte damit auf anonyme Schreiben und Strafanzeigen, wonach zwei Gemeindebedienstete für ihre Privatfirmen Aufträge der Gemeinde erhalten haben sollen. Hilpüsch hatte eigens einen Neunkircher Rechtsanwalt als so genannten Sonderermittler eingeschaltet, um die Vorwürfe zu prüfen.
Inzwischen hatte auch die Kommunalaufsicht des Innenministeriums, unabhängig von Hilpüschs Untersuchungen, den 1. Beigeordneten der Gemeinde, Konrad Haßdenteufel (Freie Liste Namborn), beauftragt, die Vorgänge und Vorwürfe wegen der Nebentätigkeit von Gemeindebediensteten zu untersuchen.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 16.03.2024 berichtet.
