Korruptionsvorwürfe: Kritik an Namborner Bürgermeister Hilpüsch

Korruptionsvorwürfe: Kritik an Namborner Bürgermeister Hilpüsch

Thomas Gerber   09.03.2024 | 11:47 Uhr

In der mutmaßlichen Bauamtsaffäre der Gemeinde Namborn gibt es Vorwürfe gegen den Bürgermeister Sascha Hilpüsch. Zwei Beigeordnete werfen ihm mangelnden Aufklärungswillen vor. Bei den aktuellen Vorwürfen geht es um zugeschanzte Bauaufträge und Unregelmäßigkeiten beim Glasfaserausbau.

In der mutmaßlichen Korruptionsaffäre im Namborner Rathaus sind die beiden Beigeordneten Konrad und Thorsten Haßdenteufel auf Distanz zu Bürgermeister Sascha Hilpüsch (SPD) gegangen. Die beiden sind inzwischen Mitglied der Fraktion Freie Liste Namborn im Gemeinderat. In einer Pressemitteilung werfen sie Hilpüsch mangelnden Aufklärungswillen vor.

Insbesondere die Beauftragung eines Neunkircher Rechtsanwalts durch Hilpüsch als sogenannten Sonderermittler sorgt bei den Haßdenteufels für Kritik. Dies koste die Gemeinde unnötig Geld. Da die in zwei anonymen Schreiben geschilderten Unregelmäßigkeiten von hohem öffentlichen Interesse seien, müssten sich Kommunalaufsicht und Staatsanwaltschaft unverzüglich der Sache annehmen. Dies ist nach SR-Informationen inzwischen auch der Fall.

In den zwei anonymen Schreiben war unter anderem einem Mitarbeiter der Bauabteilung des Rathauses unterstellt worden, seiner eigenen Firma Gemeindeaufträge zugeschanzt zu haben. In den Schreiben, die dem SR vorliegen, wird auf Unregelmäßigkeiten insbesondere beim Ausbau des Glasfasernetzes in Namborn hingewiesen.

Hilpüsch selbst hält sich bislang bedeckt

Die beiden Beigeordneten zweifeln offenbar Hilpüschs Aussage an, er habe erst durch die Schreiben von den angeblichen In-Sich-Geschäften des Mitarbeiters erfahren. Vor Monaten sei er bereits auf die Nebentätigkeit des Mitarbeiters angesprochen worden, im Gemeinderat habe er aber jedwede Auskunft verweigert.

Auch gegenüber dem SR ist Hilpüsch wenig auskunftsfreudig. Anfragen des SR lässt er unbeantwortet. Seine behördliche Auskunftspflicht hat er auf den Sonderermittler übertragen, der zunächst nicht zu erreichen war.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten am 09.03.2024 berichtet.


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