Breiter Konsens bei der Stadtratssitzung in Saarbrücken

Welche Mietpreise in Saarbrücken üblich sind

Thomas Braun   12.01.2024 | 11:29 Uhr

Ist meine Miete zu hoch, zu niedrig oder "ortsüblich"? Für Saarbrücken gibt der erste qualifizierte Mietspiegel Auskunft darüber. Zudem können Interessierte mit Hilfe eines Online-Mietspiegelrechners die Vergleichsmieten für Saarbrücker Mietobjekte ermitteln.

Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern müssen spätestens ab dem 1. Januar einen qualifizierten Mietspiegel anbieten. In Saarbrücken ist das nun auch der Fall. Dafür wurden unter anderem die Daten von mehr als 5500 Saarbrücker Wohnungen ausgewertet, zudem Mieter- und Eigentümervereine eingebunden.

Der Mietspiegel, der hier eingesehen werden kann, gibt einen Überblick über die ortsüblichen Mieten in Saarbrücken und verschafft so zum Beispiel eine rechtliche Sicherheit bei Streitigkeiten über eine Mieterhöhung.

Gute, mittlere und einfache Lagen

Für den Saarbrücker Mietspiegel wurden nahezu sämtliche Straßen in eine von drei Lagen eingeordnet: gute, mittlere und einfache Lage. Teils sind Straßen je nach Hausnummer auch unterschiedlich bewertet.

So wird die Großherzog-Friedrich-Straße in der Innenstadt teils als einfache, teils als mittlere Lage eingestuft. Die Egon-Reinert-Straße gilt größtenteils als mittlere Lage, die Leipziger Straße in Malstatt als einfache Lage und viele Straßen in St. Arnual zum Beispiel als gute Lage. Auf dem Eschberg sind viele Straßen – genauso wie beispielsweise im Stadtteil Dudweiler – als mittlere Wohnlage eingestuft.

Spannbreite zwischen sechs und 14 Euro

Außerdem spielen das Baujahr und die Wohnungsgröße eine Rolle. Die Spannweite reicht grundsätzlich von knapp sechs Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete für mittelgroße, alte Wohnungen in einfachen Lagen bis über 14 Euro für kleine Neubau-Appartements in guten Lagen.

Dabei ist in den Tabellen die Wohnungsgröße und das Alter letztlich wichtiger als die Lage. Selbst in einfachen Lagen variieren die Preise zwischen 5,96 Euro pro Quadratmeter für eine 90-Quadratmeterwohnung aus den 50ern und 12,31 Euro für das 20-Quadratmeter-Appartement.

Bei einem 60-Quadratmeter-Altbau macht der Unterschied zwischen einfacher und guter Lage bei der Basismiete 97 Cent pro Quadratmeter aus. Die Basismiete variiert zwischen 6,59 Euro und 7,56 Euro.

Zu- und Abschläge je nach Ausstattung und pauschale Preisspanne

Hinzu kommen Zuschläge, etwa für modernisierte Badezimmer, Einbauküche und Dreifach-Verglasung oder umgekehrt auch Abzüge für Durchgangsräume in der Wohnung und fehlende Kellerräume. Auch weitere Faktoren können eine Rolle spielen, sodass Abschläge bis zu 17 Prozent oder auch um 15 Prozent höhere Mieten immer noch als "ortsüblich" gelten können.

Online-Mietspiegel-Rechner geplant

Die Landeshauptstadt bietet auf ihrer Internetseite zudem einen Mietspiegel-Rechner, mit dem auch die Zu- und Abschläge erfasst werden können.

Über dieses Thema berichtete auch die SR 3 Rundschau am 12.12.2023.


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